The Very Best of Enya

Dass ausgerechnet eine neue Version von "Only Time", die vorher schon als Filmmusik in dem Drama "Sweet November" und als Promo für die Sitcom "Friends" eingesetzt wurde, Enya einen erneuten Karriereschub gab, hinterlässt bei mir immer noch einen bitteren Beigeschmack. Dass die Künstlerin anfangs dagegen war, ihren Song für diesen Zweck einzusetzen, kann man deshalb gut nachvollziehen, da man ihn immer mit dem 11. September 2001 in Verbindung bringt. Enya ist seit 22 Jahren im Musikgeschäft und hat bisher acht Studioalben veröffentlicht. Diese Compilation enthält laut eigener Aussage nur ihre persönlichen Lieblingsstücke aus den Alben, die sie zwischen 1986 und 2008 veröffentlicht hat. Dazu eine bisher noch nie veröffentlichte Version von "Aníron (Il Desire)" aus dem großartigen Film "Der Herr der Ringe - Die Gefährten". Einige Stücke wurden neu aufgenommen.

Aus ihrem zweiten Album "Watermark" (1988), das in Großbritannien und Europa ganz weit nach oben in die Charts einstieg, wählte sich Enya die Songs "Orinoco Flow", "Storms in Africa", "Cursum Perficio" und "Watermark" aus. Von ihrem Debütalbum dagegen hat sich die Sängerin lediglich "Boadicea" ausgesucht, was man auch nachvollziehen kann, da dieses Album noch nicht so erfolgreich war und ankam. Auch das dritte Album "Shepherd Moons" (1991) beinhaltete gute Songs, von denen für dieses Best-Of "Caribbean Blue" und "Book of Days" schließlich auserwählt wurden, gefolgt von "The Celts" und "Aldebaran" vom 1992er-Album "The Celts".

In den kommenden Jahren ließ sich Enya mehr Zeit mit ihren Studioalben. "The Memory of Trees" (1995), "A Day Without Rain" (2000), "Amarantine" (2005) und ihr Weihnachtsalbum aus dem letzten Jahr "And Winter Came..." erschienen fast alle im Fünf-Jahre-Rhythmus. Vom Letztgenannten ist nur ein Song auf dieser Scheibe, "Trains and Winter Rains", während vom 2000er Album drei Stück ausgewählt wurden: Die bereits erwähnte Ballade "Only Time", sowie "A Day Without Rain" und "Wild Child". Die Songs "Amarantine" und "Water Shows the Hidden Heart", beide vom 2005er Album "Amarantine", und "Anywhere Is" (von "The Memory of Trees") bilden gemeinsam mit dem No.-1-Hit "May It Be", ebenfalls vom Soundtrack zu "Der Herr der Ringe - Die Gefährten", den Abschluss dieses guten Best-of-Albums.

Auch wenn diese Compilation nicht perfekt ist, da mir nicht alle Songs gefielen und meine persönlichen Highlights fehlten, stellt das Album im Großen und Ganzen Enyas gesamte Musikkarriere dar - aus ihrer Sicht, ihre persönlichen keltischen und klassischen Lieblingsstücken, die mal weniger bekannt sind, dann wiederum erfolgreich waren. Empfehlen würde ich dieses Album all denen, die sich für das Genre New Age interessieren und keine Enya-Fans sind, aber vielleicht noch werden möchten. Für Fans der Irin ist das Album ohnehin ein Muss.

Fazit

Enyas Musik ist und bleibt zeitlos. Mit ihrem zweiten Best-Of-Album legt sie eine solide Compilation vor.

Anspieltipps

Aníron

Storms In Africa

May It Be

Amarantine

Aldebaran

Weitere Ausführung

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