Bewertung
Frankie Goes To Hollywood

Frankie Say Greatest

Wer kennt sie nicht? 80er-Klassiker wie "Relax", "Two Tribes" und "The Power of Love" dürfen auf keinem Sampler dieses Jahrzehnts fehlen. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft erschien auch eine neue Greatest-Hits-Compilation von der Gruppe um Holly Johnson.

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Das besondere an Frankie Goes To Hollywood war dieser aufwändig hochglänzende Sound der Gruppe. Wie ein Jahr zuvor beim Erfolgsalbum "The Lexicon of Love" von ABC fühlte sich Trevor Horn dafür zuständig das Debüt von FGTH zu produzieren. Horn veredelt die eingängigen Popsongs mit dynamischen Sounds und Effekten, und lässt ein beeindruckendes Soundgemälde entstehen. Aktuell ist die Arbeit Horns auch auf dem neuen Robbie-Williams-Album zu bestaunen. Horn, der die Gruppe entdeckte, ist sicherlich ein Erfolgsfaktor, doch es war das aufgebaute Image in Kombination mit den unwiderstehlichen Hitmelodien, die Frankie Goes To Hollywood in den 80ern so groß werden ließ.

Die umfassende Greatest-Hits-Collection gibt es in mehreren Ausführungen. Einmal für sehr viel Geld mit allem Pipapo, dann als CD/DVD-Kombination oder aber als einzelne CD und DVD. Die einfache CD-Fassung enthält 17 Tracks, darunter befinden sich jedoch drei Remixe und ein halbminütiges Interlude. Letztlich sind aber alle Hits der Gruppe auf der Zusammenstellung verewigt. Da wäre zum einen das törichte, alles überlebende "Relax" mit den offensichtlichen, sexuellen Anspielungen, die den Gutmenschen damals mächtig gegen den Strich gingen. Der Song reißt heute noch jede Revivalparty mit und hat nichts an Qualität verloren. Der Produktion merkt man ihr Alter, dank Trevor Horn, zu keiner Sekunde an. Ebenso grandios ist die Antikriegs-Dancefloornummer "Two Tribes", die man heute viel zu selten im Radio hört. Die Songtexte der beiden genannten Stücke beweist, dass sich Frankie Goes To Hollywood durchaus mit ernsten Themen beschäftigt haben. Das trifft auch auf den alljährlich wiederkehrenden Klassiker "The Power of Love" zu, eine der schönsten Balladen der Pophistorie.

Das Frankie Goes To Hollywood eigentlich kaum mehr als eine Hand voll Hits hatten und auch nur zwei reguläre Studioalben vorzuweisen haben bemerkt man rasch, denn das Album enthält einiges an Füllmaterial. Dazu gehören u.a. drei Coverversionen ("War", "Ferry Cross The Mersey" und der Springsteen-Klassiker "Born To Run") die zwar gelungen sind, aber für eine "Greatest Hits" zu wenig bieten. Warum zudem ein Interlude die Setliste auffüllen muss, bleibt mir unklar. Zum Glück gibt es noch ein paar herausragende Stücke wie das rockige "Warriors of the Wasteland" oder die lässige Midtemponummer "Happy Hi!" auf dem Album.

Fazit

Insgesamt wird gegenüber schon erhältlichen Zusammenstellungen kaum Neues geboten. Wer die beiden Studioalben oder eine bereits veröffentlichte Best-Of hat, kann "Frankie Say Greatest" getrost missachten.

Anspieltipps

Relax

The Power of Love

Happy Hi!

Warriors of the Wasteland

Artistpage

FGTH.org.uk

Tracks

1.Relax
2.Two Tribes
3.Welcome to the Pleasuredome
4.War
5.The Power of Love
6.Ferry Cross The Mersey
7.Is There Anyone Out There?
8.Tag(Interlude)
9.Born To Run
10.Warriors of the Wasteland
11.Rage Hard
12.Watching the Wildlife
13.Happy Hi!
14.Waves
15.Relax(Chicane Radio Edit)
16.Two Tribes(Hibakusha)
17.Relax(Lockout's Radio Edit)

Christian Finck - myFanbase
29.12.2009

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