La Puta Y El Diablo
In ihrem Heimatland Spanien ist die Metalband ziemlich bekannt, beliebt und kann immerhin schon auf sieben Alben zurückblicken. Nach 23 Jahren versucht die Band nun auch über die spanische Grenze hinaus Fans zu gewinnen, doch mit dem recht harten, speziellen Metalalbum in ihrer Muttersprache wird es wahrlich nicht leicht fallen.
Spanischsprachige Alben haben es in Deutschland von jeher schwer, solange sie nicht die typischen "Sonne, Sommer, Salsa"-Rhythmen oder aber Schmuseballaden zum Erinnern an den Urlaubsflirt liefern. Rock und Metal auf Spanisch? Da denken die Deutschen doch wenn meist nur an "Heroes del Silencio", mit denen jedoch Hamlet außer das Herkunftsland wenig gemein hat. Die Musik auf dem Album ist aggressiv, laut, scheppernd und hart, typisch Metal eben, kein spanisches "Gute-Laune-Feeling" oder Urlaubsgefühl. Von der Textart her, bedient Hamlet das übliche Spektrum, lediglich die Sprache ist eine andere. Metalfans werden wohl auch diese CD mögen und sich schnell an die Sprache gewöhnen. Über die Textinhalte kann man sich bei Gefallen immer noch informieren. Im Grunde sind sie wie alle des Genres provokativ, aggressiv, etwas politisch, religiös und gesellschaftlich angehaucht und vor allem auch umgangssprachlich. Der Titel "La Puta Y El Diablo" (dt. "Die Hure und der Teufel") zeigt das ebenfalls.
Im Großen und Ganzen bewegen sich die Lieder alle im gleichen Bereich, sie sind laut und hinterlassen bedauerlicherweise wenig Eindruck und das obwohl die Kompositionen sowie Spiel- und Gesangstechniken durchaus hervorragend sind. Der Gesang scheint nur manchmal nicht zu den Sounds zu passen und stört etwas das Harmoniebedürfnis. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur die falsche Rezensentin, denn obwohl ich ein Rockfan bin, kann ich schepperndem Metal nur wenig abgewinnen. Dennoch hat mich z. B. das etwas ruhigere "No habrá final" überzeugt. Es ist stimmig und eingängig. Ebenso wie das radiotaugliche, etwas mainstreamlastigere "Si no tu, quién?", welches mir ebenfalls sehr positiv in Erinnerung geblieben ist. Auch das Midtempostück "En el nombre de Dios" kann noch punkten. Wie schon erwähnt, sind auch die schnelleren Stücke z. T. sehr eindrucksvoll, mir jedoch einfach zu heftig. "El traje de muerto" oder "Escupe tu vanidad" haben aber durchaus Hitpotential. Mich erinnert die ganze Richtung an Neo-Trash mit einigen Groove-Metal und alternativen Einflüssen. Der Gesang ist stark, rau und eindringlich. Ein wenig wie ein spanisches Machine Head.
Bald ist die Band als Vorgruppe von Sepultura zu sehen und ich denke, bei den Metalfans wird sie sich weltweit noch einen Namen machen, denn qualitativ sind sie bestimmt nicht schlechter als ihre englischsprachigen Metalkollegen. Die breite Masse, darunter auch Rockfans, werden wahrscheinlich trotzdem nicht so viel mit dem Album anfangen können, da es sehr speziell und eigen ist.
Fazit
Für Metalfans einen Versuch wert, da hier mal eine etwas andere Nuancierung durch das Spanische erfolgt und typische Metalsounds geboten werden. Mainstreamtauglich ist die Band allerdings eher nicht.
Anspieltipps
Si no tu, quién
No habrá final
El traje de muerto
En el nombre de dios
Artistpage
Tracks
1. | El habil reino del desconcierto | |||
2. | La tentación | |||
3. | El traje del muerto | |||
4. | Siete historias diferentes | |||
5. | En el nombre de Dios | |||
6. | No habrá final | |||
7. | Escupe tu vanidad | |||
8. | Si no tu, quién? | |||
9. | Revolución | |||
10. | Sacrificio |
Julia H. - myFanbase
27.02.2010
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 15.01.2010Genre: Metal
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Aktuelle Kommentare
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