Dangerous And Moving

Es ist schon ein wenig her, genauer gesagt fast drei Jahre, als wir Lena und Yulia zum ersten mal hörten und später auch im für Schlagzeilen sorgenden Clip zu "All The Things She Said" sahen. Sie küssten sich, im Clip im inszenierten Dauerregen. Es wurde eine Marketingkampagne der Extraklasse aufgefahren, es folgten Küsse auf Bühnen und freche, nie eindeutige Interviews. Der Plan ging auf und das Debüt rutschte weltweit über 5 Millionen mal über die Ladentische. Dann, nicht sehr viel später, aus die Maus. Denn auf einmal wuchs Yulia ein Bauch und verkündete, sie sei schwanger. Aufgeflogen, die Nummer und ab in eine Pause. Bis heute, denn nun legen die Girls aus Russland mit ihrer zweiten Platte nach.

Schon die erste Single aus dem neuen Album "All About Us" scheint nicht besonders einfallsreich, dafür aber das Video, wo man abermals versucht mit Skandalen die Menschen zum Kauf anzuregen. Anstatt gleichgeschlechtlicher Küsse, sind es nun eben Prostituierte, die Ihren Freier den Kopf wegblasen. Ziemlich geschmacklos, doch der Plan scheint auch hier wieder zu funktionieren.

Ansonsten ist es fast schon Zeitverschwendung, weitere Worte über dieses runde Ding zu verlieren. Kaum Veränderungen zum Vorgänger, eintönig und absolut vorhersehbar. Da hilft auch "Friend Or Foe", der unter Beteiligung von den Eurythmics und Sting entstand und sich in die Reihe der schlechten Songs gesellt. "Gomenasai" bildet vielleicht noch eine ganz nette Ballade, vielleicht geeignet für die Radiostationen dieser Welt, mehr aber auch nicht. Die Melodien klingen größtenteils wie gewollt aber nicht gekonnt und bei dem Gekreische, dass die Mädels in einigen Songs von sich geben, sollte man vielleicht nicht allzu laut aufdrehen, ansonsten freut sich der Ohrenarzt oder die Notaufnahme, also nur für Hartgesottene.

Mit "All About Us" liefern die Trash-Girls Lena und Yulia eine Scheibe ab, die sie sich bei Weitem hätten sparen können. Doch auch diese Platte wird aller Wahrscheinlichkeit wieder die Charts stürmen, die Marketinggeschütze sind schon ausgefahren... ich brauche jetzt jedenfalls eine musikalische Erholung.

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