Valleys of Neptune
Heuer jährt sich der Todestag von Gitarrengott Jimi Hendrix zum 40. Mal und – Überraschung! – da hat man sich doch tatsächlich wieder etwas für die Leute einfallen lassen, die vom Mann, der mit den Zähnen Gitarre spielen konnte, nicht genug bekommen können und jedes angeblich bisher unveröffentlichte Fitzelchen seiner Musik unbedingt haben müssen: "Valleys Of Neptune" wird als das verlorene Studioalbum, als der Nachfolger von "Electric Ladyland" angepriesen, beinhaltet in Wirklichkeit aber hauptsächlich Songs, die man in einer etwas anderen Fassung schon mal gehört hat.
Auf einer Tour quer durch unzählige Studios sind zumeist im Jahre 1969 die vorliegenden Aufnahmen entstanden – vieles davon waren bereits bekannte Songs wie "Stone Free", "Hear My Train A Comin'" oder "Fire", die in einer perfektionierten Fassung aufgenommen wurden. Auch Cover-Versionen, wie eine beeindruckende Hommage an Creams "Sunshine Of Your Love" oder eine Aufnahme des Elmore-James-Songs "Bleeding Heart", finden sich unter dem Material.
Alle Songs, ob nun schon irgendwie bekannt oder doch neu fürs Ohr, haben eines gemeinsam: Der Sound klingt unglaublich frisch, klar und unverbraucht, was man nicht von allen Hendrix-Veröffentlichungen sagen kann. So macht auch das Eintauchen in die Platte anfangs noch großen Spaß, man spürt die unbändige Kraft und den Groove, die von Hendrix' Gitarrenspiel ausgehen und kann sich kaum vorstellen, dass oft stundenlange Studiotüfteleien und Streitereien für diese so scheinbar locker aus dem Ärmel geschüttelten Melodien notwenig waren.
Doch gerade dieser "Jam"-Charakter der meisten Songs wird den weniger enthusiastischen Hendrix-Fans zum Verhängnis werden: Trotz des beeindruckenden Sounds oder der Energie, die etwa ein "Mr. Bad Luck" oder das bereits erwähnte "Sunshine Of Your Love" verströmen, klingt der Großteil der Stücke doch wie ein einziges langes Solo, ein einziger langer Monolog, den die Gitarre führt und bei dem sie immer um sich selbst kreist. Ohne Frage war Hendrix ein großartiger, begnadeter Musiker, dieses endlose Vor-sich-hin-Blubbern ist aber nicht jedermanns Sache – schon gar nicht, wenn dies in Songs wie "Red House" acht Minuten lang so geht.
Fazit
Es zeigt sich bald, dass "Valleys Of Neptune" (abgesehen von der Tatsache, dass es ohnehin nicht das spektakuläre Material bietet, das man uns auf die Nase binden wollte) wohl wirklich nur für Sammler einen Anreiz bietet – neben ein paar grundsoliden Nummern sind nur die Stücke wirklich überzeugend, die man vorher schon in einer ähnlichen, wenn auch klanglich nicht ganz so guten Fassung kannte.
Anspieltipps
Stone Free
Sunshine Of Your Love
Fire
Anspieltipps
Tracks
1. | Stone Free | |||
2. | Valleys of Neptune | |||
3. | Bleeding Heart | |||
4. | Hear My Train A Comin' | |||
5. | Mr. Bad Luck | |||
6. | Sunshine Of Your Love | |||
7. | Lover Man | |||
8. | Ships Passing Through The Night | |||
9. | Fire | |||
10. | Red House | |||
11. | Lullaby For The Summer | |||
12. | Crying Blue Rain |
Stephanie Stummer - myFanbase
19.03.2010
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (US): 09.03.2010Veröffentlichungsdatum (DE): 05.03.2010
Genre: Rock
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