Bewertung
Lunik

Small Lights in the Dark

Lunik sind in der Schweiz bereits ein fester Bestandteil im Musikbusiness und kaum wegzudenken. Mit ihrem Album "Preparing to Leave" erreichten sie sogar Platinstatus. "Small Lights in the Dark" ist das nun mittlerweile siebte Album von Lunik, welches in der Schweiz und Liechtenstein bereits im Februar 2010 erschienen ist, während es in Deutschland erst im darauffolgenden Mai veröffentlicht wurde.

Foto: Copyright: F.O.D. Records
© F.O.D. Records

Nach ihrem großen Erfolg mit dem Studioalbum "Preparing to Leave", möchten Lunik, bestehend aus Rahel "Jaël" Krebs (Gesang, Gitarre), Luk Zimmermann (Gitarre), Chrigel Bosshard (Schlagzeug) und Cédric Monnier (Keyboard), nun auch endlich den internationalen Durchbruch schaffen. Dafür haben sie sich mehr erfahrene Leute ins Boot geholt, die dies wahr machen sollen, doch damit das klappt, muss das Album erst einmal überzeugen. Von einem bekannten Produzenten über eine Scharr an PR-Leute bis hin zu ruhigeren sowie chaotischeren Arrangements, doch ob das reicht? Klare Antwort: Nein. Das Album wirkt einfach zu glatt und geht in der Masse unter. Alle Songs sind durchweg melancholisch und beinhalten nicht grade eine dynamische oder klare Lyrik, eher im Gegenteil.

Man muss sich schon durch das Album kämpfen, weil diese Melancholie, dieser Schwermut und diese Mutlosigkeit fast nicht zu auszuhalten sind. Lunik haben sich jetzt ganz und gar dem Pop gewidmet, weg vom Trip-Hop, was das Album aber noch mehr herunterzieht. Gleich beim Opener "Everything Means Nothing", eine Ballade, die durch Piano und Rahels Gesang dominiert wird, bekommt man gleich einen ganz guten Vorgeschmack, womit man noch zu rechnen hat. So wiederholen sich gerade diese vom Piano intensivierte Balladen sehr häufig, weshalb das Album nicht gerade vor Kreativität und Abwechslung strotzt. Lunik haben sich dieses Mal beispielshalber ein Orchester zur Verstärkung geholt, was unter anderem bei "How Could I Tell You" zum Einsatz kommt, aber auch beim Abschlusssong. "How Could I Tell You", "I Never Said That I Was Perfect" oder "Born to be Sad" reihen sich alle in die Liste der schwermütigen Arrangements ein, sodass auch Frontfrau Rahel mit ihrer eindringlichen und inbrünstigen Stimme da nicht mehr viel retten konnte.

Ein wenig poppiger und abwechslungsreicher wird es bei wenigen Stücken auf diesem Album. Gerade mal "Falling Up", "I Can't Sleep" und "He's Quite Something" können entspannen, mehr aber auch nicht. Auf ganzer Linie überzeugen können dagegen "People Hurt People" und "Diary" mit schwungvollen Melodien und abwechslungsreichen Arrangements, die gute Laune auslösen. Abschließen tut dieses Album, wie es angefangen hat, nämlich ziemlich überladen. Mit "Set You Free" und der Songtitel bringt es so ziemlich auf den Punkt, denn man ist dankbar, dass dieser Song nun wirklich der letzte ist. Das Album ist insgesamt gesehen mit melancholischen Stücken überladen und auch Rahel Krebs geht mit ihrer Stimme oft an die Grenze und übertreibt es. Wie sagte sie mal so schön in einem Interview: "Ein guter Popsong muss berühren. Mehr braucht es nicht." Vielleicht sollte sie sich einfach noch mal dieses Album anhören, denn von Emotionen war da keine Spur.

Fazit

Eine gute Stimme reicht beim besten Willen wirklich nicht aus, um den internationalen Durchbruch zu schaffen.

Anspieltipps

People Hurt People

Diary

Artistpages

Lunik.com

MySpace-Profil

Tracks

1.Everything Means Nothing
2.Falling Up
3.How Could I Tell You
4.I Can Just Be Me
5.People Hurt People
6.Diary
7.I Never Said That I Was Perfect
8.Born To Be Sad
9.I Can't Sleep
10.He's Quite Something
11.Set You Free

Dana Greve - myFanbase
21.06.2010

Diskussion zu dieser CD