Music to Watch Girls By
Zwei Jahre nach seinem Album "Don't Wanna Dance" veröffentlichte der deutsche Sänger, Multi-Instrumentalist, Leader einer elfköpfigen Big Band, Komponist und Live-Entertainer Tom Gaebel am 21. Mai 2010 sein neues Studioalbum, "Music to Watch Girls By". Neben Klassikern befinden sich auf dieser Scheibe auch wieder selbst komponierte Stücke.
Nach "Introducing: Myself", Gaebels Debütalbum aus dem Jahre 2005, "Good Life" (2007) und "Don't Wanna Dance" (2008) veröffentlichte der bis heute zweimal mit dem JAZZ-Award ausgezeichnete Jazzmusiker Tom Gaebel sein viertes Studioalbum, welches bei den Kritikern sehr gut ankam. Die ersten Stücke sind wie gewohnt Klassiker und abschließen tut das Album mit einigen gelungenen Selbstkompositionen. Dabei bekam er von seinem jüngeren Bruder Denis, einem Tenorsaxofonisten, tatkräftige Unterstützung.
Auch auf seinem vierten Studioalbum präsentiert uns Multitalent Tom Gaebel erneut bekannte Klassiker und Raritäten, insgesamt acht Stück. Zu ihnen gehören unter anderem Gaebels Eigeninterpretationen des Andy-Williams-Klassikers "Music to Watch Girls By"; das von vielen Künstlern, aber wohl durch Dean Martin am bekanntesten gewordene, gecoverte "Gentle On My Mind"; Tom Jones' "Help Yourself" und der Beatles-Song "I Saw Her Standing There". Eine weite Bandbreite, wenn man bedenkt, wie unterschiedlich diese Songs doch sind, zeitlich gesehen und von ihrem Anspruch her. Doch Gaebel schafft es wieder einmal, jedem der Songs seine besondere Note zu verpassen und immer wieder das Gefühl der 60er in einem zu wecken. Dass er sich vor keinem verstecken muss und braucht, merkt man insbesondere bei seiner Eigeninterpretation von Jones' "Help Yourself", die mir wirklich besser als das Original gefällt, und dem von Paul McCartney und John Lennon geschriebenen "I Saw Her Standing There". Gaebel weiß zu unterhalten und mit keinem Song wird es irgendwie langweilig oder deprimierend.
Schwungvoll, unterhaltsam und temporeich geht es auch gleich mit den nächsten Raritäten "What Now My Love", komponiert von Gilbert Bécaud; Antonio De Vitas "Softly As I Leave You (Piano)" und dem eher unbekannten Stück "My Heart Skips A Beat (The Girls From Paramaribo)" von Friedel Berlipp weiter. Mit "What Now My Love", was im Original 1961 den französischen Titel "Et Maintenant" erhielt und im Englischen dann bis heute zig Mal gecovert wurde, wurde es zum ersten Mal ein wenig ruhiger und das Tempo wurde herausgenommen. Das hat sicher den einen oder anderen Tom-Gaebel-Fan gefreut, weil es doch etwas ungewohnt war, von Anfang an gleich so ein flottes Tempo an den Tag zu legen, was mich jedoch nicht gestört hat, eher positiv überrascht. Mit "Softly As I Leave You (Piano)" blieb es dann auch erst einmal bei diesem langsamen Tempo, bis Gaebel mit "My Heart Skips A Beat (The Girls From Paramaribo)" zum anfänglichen Tempo zurückkehrte. Der letzte Klassiker auf diesem Studioalbum ist der Welthit "Brazil", der 1939 von Ary Barroso geschrieben wurde.
Am interessantesten jedoch war für mich, wie es um Tom Gaebels Eigenkompositionen stand. Auch diese enttäuschten nicht. Gaebel komponierte die Songs und steuerte ebenso die Texte bei. Ich fand es allerdings schade, dass auch hier wieder das Tempo angezogen wurde. "Close To You" ist ein angenehmer, fast zeitgemäßer Song, gefolgt von "Up And Down", bei dem Denis Gaebel als Saxofonist zu hören ist. "You Took Your Love Away", eine sehr anspruchsvolle Ballade, überzeugt vor allem durch Gaebels ästhetische Stimme. Man spürt einfach seine Liebe zum Jazz und Swing - dem ganzen Genre eben. Das bringt er anmutig zum Ausdruck. Abschließen tut das Album dann mit "I Will Be Your Friend", einer Ballade, die hauptsächlich vom Piano dominiert wird, und mit dem schnelleren Stück "La La La (You Make Me Sing)", einem passendem Ausklang.
Wenn man das gesamte Album betrachtet, haben mir die Klassiker mehr gefallen als die Eigenkompositionen, obwohl ich auch nicht behaupten möchte, dass diese schlecht sind. Dort fehlte einfach das gewisse Etwas, was bei den Klassikern eben zu spüren und zu hören war. Trotz allem legte Tom Gaebel ein gelungenes viertes Studioalbum hin, das zu überzeugen weiß.
Fazit
Ein gut produziertes Album, bei dem so gut wie alles stimmig ist. Tom Gaebel ist sich und seinem Genre treu geblieben und legte mit seinem vierten Studioalbum "Music to Watch Girls By" noch ein besseres Album als "Don't Wanna Dance" hin. Respekt.
Anspieltipps
Gentle On My Mind
Help Yourself
My Heart Skips A Beat (The Girls From Paramaribo)
You Took Your Love Away
Artistpages
Tracks
1. | Music to Watch Girls By | |||
2. | Gentle On My Mind | |||
3. | Help Yourself | |||
4. | I Saw Her Standing There | |||
5. | What Now My Love | |||
6. | Softly As I Leave You (Piano) | |||
7. | My Heart Skips A Beat (The Girls from Paramaribo) | |||
8. | Close To You | |||
9. | Up And Down | |||
10. | Brazil | |||
11. | You Took Your Love Away | |||
12. | I Will Be Your Friend | |||
13. | La La La (You Make Me Sing) |
Dana Greve - myFanbase
24.06.2010
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 21.05.2010Genre: Soul, Jazz
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