The Boxer

"Walk Tall" klingt zu Beginn wie ein abgeravtes Kinderlied, ist aber tatsächlich eine ganz abgegroovte Sache: Kele hat das verfeinert, was er am besten kann (geile Beats und in tiefer Tonlage singen) und lädt uns gleich zu Anfang auf eine gute Party ein.

Dennoch ist der folgende Titel, "On The Lam", nicht hau drauf, es ist beinahe schon gechillter Dance. Die Stimme ist fast unentwegt fistelig hochgetuned. Na gut. Beinahe übergangslos geht es mit "Tenderoni" weiter, in dem die ganzen elektronischen Spielereien nach einigen Anfangsschwierigkeiten richtig rocken.

Cool geht es weiter mit "The Other Side", ja, beinahe schon übersinnlich cool. Da jagt einem der Takt des Drum-Computers schon einen Schauer über den Rücken und Kele verkündet: "It's driving me insane!" Immer und immer wieder. Denn schon jetzt erkennt man ein immer wiederkehrendes Muster in Songaufbau, Beat, Text, zum Beispiel das gern verwendete Buchstabieren in den Lyrics. Da wollte aber jemand eine Einserarbeit schreiben!

In "Everything You Wanted" greift er zu ordentlich Hall und schafft es damit, mir wirklich gut zu gefallen. Ein potentieller Clubkracher ist es leider nicht, weil zu langsam. "The New Rules" beginnt unheimlich und macht da auch weiter, aber wenigstens kann Kele hier zeigen, dass er eine wunderschöne Stimme hat. Auch "Unholy Thoughts" wird nicht schneller, doch das gibt seinem Gitarrespiel eine Chance.

Erst mit "All The Things" gibt's wieder Partymäßig auf die Ohren. Und das ist auch gut so, denn das läutet "Yesterday's Gone" ein, das eine Art Zusammenfassung des ganzen Albums ist: Handclaps und Elektrogewabber, Gesangsverkünstlungen, ruhig und schnell.

Fazit

Musterschüler Kele bekommt eine 1 (und es gibt keinen Abzug für seine Frisur im Booklet, da hat er noch mal Glück gehabt). Einen wirklichen Juwel entdeckt man aber leider nicht auf diesem Album. Schade!

Anspieltipps

Tenderoni

Everything You Wanted

Yesterday's Gone

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IamKele.com

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