Bewertung
Sarah McLachlan

Laws of Illusion (Deluxe Edition)

Sieben Jahre musste man auf ein neues Studioalbum von der sympathischen Kanadierin und dreifachen Grammygewinnerin Sarah McLachlan warten. Das hört sich jetzt lange an und man kann es eigentlich kaum glauben, weil die Künstlerin in der Zwischenzeit diverse andere Alben veröffentlichte wie zum Beispiel ein Christmas-Album, ein Best-Of oder eine CD mit selbst zusammengestellten Raritäten. "Afterglow" (2003) war allerdings ihr letztes Studioalbum und da wurde es doch wieder Zeit für ein neues.

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Zwei Jahre arbeitete McLachlan an ihrem neuen Studioalbum "Laws of Illusion", das wie gewohnt von Pierre Marchand produziert wurde. Ihre Alben sind immer extrem aufrichtig, ehrlich und persönlich, was man auch von "Laws of Illusion" behaupten kann. Die Sängerin verarbeitet mit diesem Album die Trennung von ihrem Ehemann, dem Drummer Ashwin Sood. Somit geht es in ihren Songs hauptsächlich um Vergebung, Veränderungen im Leben, Täuschung, Wehmut und Loslassen. Eben das volle Programm. Doch wer glaubt, das einem jetzt nur anspruchslose Schnulzen präsentiert werden, weit gefehlt. McLachlan ist ihrem Stil treu geblieben und verbindet ihre anspruchsvollen Texte mit guten Arrangements und schönen Melodien, die zum Träumen verleiten. Allerdings gab es schon bessere Alben.

Sarah McLachlans Songs kommen einem fast schon wie Tagebucheinträge vor, weshalb ihre Zeilen so verdammt ans Herz gehen und es mir an manchen Stellen beinahe schon zu persönlich wird. Es ist ein ständiger Wechsel zwischen Ballade und Midtempo-Pop-Nummer. So beginnt das Album mit der schönen Rock-Pop-Nummer "Awakenings", doch die Sängerin ist nun mal für ihre atmosphärischen Stücke bekannt. Und so dauert es auch nicht lange, bis diese dann zum Vorschein kommen. Mit "Illusions of Bliss" und dem Pianospiel zu "Loving You Is Easy" kommt die wahre Stärke der Sängerin und Songwriterin wieder ans Tageslicht. Ihre emotionalen und harmonischen Balladen. Ich muss zugeben, das Album bietet kaum Abwechslung, doch das ist man von Sarah McLachlan gewohnt. Entweder man liebt ihre Interpretation oder man lässt es ganz. Und so wird einem mit den folgenden Stücken "Changes", das jedoch weniger dramatischer wirkt, und "Forgiveness" warm ums Herz. Beide Songs strahlen mehr Zuversicht als die bisher gehörten aus, was McLachlan den Zuhörer gut spüren lässt.

Bis auf "Bring on the Wonder" komponierte und schrieb Sarah McLachlan auch dieses Mal wieder alle Stücke selbst oder gemeinsam mit ihrem Produzenten Pierre Marchand. So geht es mit gedämmter Atmosphäre und "Rivers of Love" weiter, wo ich mir allerdings gewünscht hätte, dass die Melodie etwas unbescheidener und harmonischer klingen würde, denn irgendwie passte diese überhaupt nicht zum Text. Etwas schwieriger tut sich da auch "Love Come", bis "Out of Tune" und "Heartbreak" wieder da ansetzen können, wo es vorher mit "Forgiveness" aufgehört hat. Es sind jedoch nicht nur neue Stücke auf diesem Studioalbum. Sarah hat auch zwei Songs von "Closer - The Best of Sarah McLachlan" auserkoren und erneut auf "Laws of Illusion" gebracht. Auf der einen Seite kann ich es schon nachvollziehen, warum sie "U Want Me 2" und "Don't Give Up on Us" erneut publiziert hat, denn nicht jeder ist ein Fan von Best-Of-Alben, weshalb sie noch nicht jedem aufgefallen sein könnten. Auf der anderen Seite hat es mich schon ein wenig geärgert. Nun gut, ich kann es nicht ändern. Es gibt Schlimmeres!

Mit dem von Susan Enan geschriebenen und komponierten "Bring on the Wonder", ein großartiges, fast andächtiges Stück, das zu den besten auf diesem Album gehört, und der Pianoversion "Love Come" findet Sarahs neues Album auch einen anständigen Abschluss. Ehrlich gesagt, muss man sich "Laws of Illusion" mehrmals anhören, damit das Album auch eine Chance bekommt, vollkommen auf den Hörer wirken zu können. Beim ersten Mal gelingt es nicht, zu vieles geht unter. Bei dieser Deluxe Version ist eine DVD inbegriffen, auf der sich ein Interview mit Sarah McLachlan zu dem aktuellen Album befindet, verbunden mit Pianoversionen zu "Loving You Is Easy", "Forgiveness", "Rivers Of Love", "Love Come" und "Illusions of Bliss". Ein wirklich gelungenes Extra von circa 30 Minuten.

Fazit

Ein typisches Sarah-McLachlan-Album, dennoch hat mich dieses Studioalbum nicht vom Hocker gehauen, da einige Songs auf mich ziemlich anstrengend und auch phlegmatisch wirken, und deswegen ist das Album auch nicht mehr als Durchschnitt. Es fehlen einfach Songs wie "Fallen", "Aida" oder "Into the Fire", die eben im Ohren bleiben und Wiedererkennungswert haben. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass der Song "One Dream", den Sarah bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver spielte, auf dem Album ist. Dafür hätte man schon den einen oder anderen vom Best-Of weglassen können.

Anspieltipps

Illusions of Bliss

Rivers of Love

Out of Tune

Bring on the Wonder

Love Come (Piano Version)

Artistpages

SarahMcLachlan.com

MySpace-Profil

Tracks

CD 11.Awakenings
2.Illusions of Bliss
3.Loving You Is Easy
4.Changes
5.Forgiveness
6.Rivers of Love
7.Love Come
8.Out of Tune
9.Heartbreak
10.Don't Give Up on Us
11.U Want Me 2
12.Bring on the Wonder
13.Love Come(Piano Version)
CD 21.Intro
2.Loving You Is Easy
3.Forgiveness
4.Rivers of Love
5.Love Come
6.Illusions of Bliss

Dana Greve - myFanbase
29.07.2010

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