Decadence & Isolation
Da ist es also endlich - das neue Album des Herrn Phillip Boa. Klugerweise hat er sich wieder mit seinem Voodooclub und vor allem Pia Lund zusammen gerauft, was schon fast allein eine Garantie für gute Qualität ist.
Das Album enthält 11 Songs mit einer Gesamtspielzeit von reichlich 43 Minuten, was nicht allzu viel, aber heutzutage gängiges Mittel ist.
Grundsätzlich kann man das Album in die verschiedensten Kategorien einordnen: Dark Wave, Indie-Rock, aber auch Pop würde passen, also sucht euch was aus. ;-)
Have You Ever Been Afraid
schöne, eingängige Melodie mit Punk-Elementen. Mir persönlich ist es etwas zu poppig, außerdem finde ich die elektronisch angehauchte Bridge überflüssig. Trotzdem: beim Refrain will man sofort aufspringen und tanzen, Boas und Lunds Stimme passen perfekt zueinander.
Ein perfekter Opener der CD, der auch als Single-Auskopplung erfolgreich sein könnte.
Decadence & Isolation
typischer Boa-Beat, klingt, als hätte man es schon mal gehört, aber bei sich selber klauen ist ja erlaubt. :-)
Trotzdem frage ich mich bereits beim 2. SOng: Warum singt Boa denn eigentlich immer noch selbst? Pias Stimme hätte teilweise besser gepasst. Merkt man,das sich diese Frau bzw. ihre Stimme liebe? ;-) Ein super Refrain mit Ohrwurmpotential.
Gute Wahl für die 2. Single-Auskopplung.
Making Noise Since '85
Ein autobiographischer Song, dessen Refrain nichts wirklich Neues bietet, zu sehr geschrien, Pia klingt eher nach Courtney Love, in der Strophe geht einem das Gitarrenstokkato auf die Nerven. Insgesamt ein zu vorhersehbarer Song, auf den man verzichten kann, der aber trotzdem nicht schlecht ist.
Burn All The Flags
Pia Lund darf die ersten Zeilen allein singen?! Kommt Boa zur Vernunft? ;-)
In meinen Augen bzw. Ohren hat dieser Popsong eine etwas zu seichte Strophe, aber ein schöner kraftvoller und eingängiger Refrain rettet das Lied, so dass es als 1. Singleauskopplung durchaus gerechtfertigt ist.
The People I Saw Were No Angels
Schöner melodischer Song, Pias Stimme ist wieder spitze. Gut vor allem, dass Boas Stimme eher den Background-Part übernimmt. Ein wunderbarer Mid-Tempo-Song, an dem ich nichts auszusetzen habe.
The Songs Of Life 1234
Die kindlich angehauchte Stimme von Pia Lund gibt dem Song einen besonderen Touch.
Allzu oft darf man das Lied sicher nicht anhören, da einem der ewig gleiche Ton der Gitarre, der nicht sehr originelle Text und das Lala-Feeling des Songs schnell auf den Geist gehen werden, aber zwischendurch als eher ruhigere Alternative zwischen den "Punk"-Stücken ganz angenehm.
2 White Moths And A Black Cat
Ein lustiger, eingängiger Song, der zum Tanzen anregt. Für mich kein Highlight, aber gut.
21 Years Of Insomnia
Sind wir schon beim nächsten Lied? Die Gitarre unterscheidet sich nicht gravierend vom vorherigen Song, so dass ich erst mal nachschauen musste, ob wir schon beim nächsten Lied sind. Nicht so doll. Ziemlich abgehackte Strophe, Refrain auch nichts Besonderes, typischer Kandidat zum Skippen.
And When The Magic Fades
Der Anfang - endlich mal was Anderes, aber Klavier passt halt nicht wirklich zu Boa, klingt eher nach Abba.
Ein bisschen erinnert der Song an ein Kinderlied, er hat eine eingängige Melodie. Während der Strophe wartet man nur auf den (wirklich guten) Refrain. Kein herausragendes Lied, aber man kann doch schön dabei träumen und tanzen (bzw. sich hin und her wiegen *g*), auch wenn es sicher schnell langweilig wird.
God's Train
Irgendwie denke ich während des ganzen Songs: Irgendwoher kennst Du die Gitarre, aber es mag mir einfach nicht einfallen. Wahrscheinlich hat Boa wieder nur bei sich selber geklaut. Es herrscht eine ziemlich kühle, aber keine echte Dark Wave Stimmung bei diesem Song, weshalb ich mich bislang noch nicht richtig mit ihm anfreunden konnte.
Intrigue And Romance
Als Abschluss musste Boa dann doch endlich wieder einen Song bringen,d er aus dem doch recht einheitlichen Gesäusel hervorsticht: Intrigue And Romance. Schon allein der Titel. Klasse. Die Gitarre klingt zwar sehr naiv, erinnert auch irgendwie an The Cure, aber vielleicht gefällt es mir gerade deshalb so gut. Ein wavig angehauchter Song mit süßem Text und einer süßen Pia Lund.
Sollte es sogar eine Hommage an Oscar Wilde sein? Who knows. :-) Ich finde den Song jedenfalls wunderschön. Er rundet die CD wunderbar ab und hinterlässt insgesamt ein positives Gefühlvon der CD.
Das Booklet enthält einige wenige, aber gute Fotos von Boa und Lund. Trotzdem schade, dass kein einziges Bild der weiteren Crew vorhanden ist.
Die Texte sind nicht wie üblich klar strukturiert pro Song abgedruckt, sondern als fortlaufender Text (eingeteilt in Decadence und Isolation) aufgelistet. Zu Decadence zählen die Songs:
02 Decadence & Isolation
03 Making Noise Since '85
05 The People I Saw Were No Angels
07 2 White Moths And A Black Cat
08 21 Years Of Insomnia
11 Intrigue And Romance
und zu Isolation werden eingeordnet:
01 Have You Ever Been Afraid
04 Burn All The Flags
06 The Songs Of Life 1,2,3,4
09 And When The Magic Fades
10 God's Train
Die Songs sind allesamt klar strukturiert, Kritikpunkt hier: sie laufen alle nach dem gleichen, simplen Schema ab. Schade, dass sich Boa nicht dazu durchringt, Pia Lund ein Lied komplett singen zu lassen. Eitelkeit? Ich bin der Meinung, dass es dem Album den gewissen Pep hätte geben können. Meiner Meinung nach fehlen die echten Highlights bzw. Songs, die nicht nach Schema F produziert sind.
Insgesamt hat das Album eine positive Grundstimmung, wie man sie von Boa nicht unbedingt gewöhnt ist, die mir persönlich aber gut gefällt. Textlich endlich mal wieder was anderes als das übliche I Live You Gesülze der Popsternchen. Sehr stimmiges Album, wo alle Songs gut produziert sind und auch gut zueinander passen. Allerdings birgt es auch eine gewisse Gefahr, in den Einheitsbrei abzurutschen.
4 Sterne von mir. Für Boa-Fans ein Muss, wenn es auch nicht das Highlight des Meisters ist. Das Gesangsduo Boa/Kund hat wieder voll zugeschlagen. Aber auch Pop-Fans oder Nicht-Boa-Kenner (kleiner Seitenhieb auf Kollege René *g*) kommen auf ihre Kosten, aber trotzdem lieber vor dem Kauf erst mal reinhören.
Anspieltipps
1 Have You Ever Been Afraid
5 The People I Saw Were No Angels
11 Intrigue And Romance
Tracks
1. | Have You Ever Been Afraid | |||
2. | Decadence & Isolation | |||
3. | Making Noise Since '85 | |||
4. | Burn All The Flags | |||
5. | The People I Saw Were No Angels | |||
6. | The Songs Of Life 1,2,3,4 | |||
7. | 2 White Moths And A Black Cat | |||
8. | 21 Years Of Insomnia | |||
9. | And When The Magic Fades | |||
10. | God's Train | |||
11. | Intrigue And Romance |
Sweety - myFanbase
24.11.2005
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (US): 29.08.2005Veröffentlichungsdatum (DE): 29.08.2005
Genre: Rock, Diverse, Alternativ
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