Science & Faith
Fast hätte man sie vergessen. "We Cry" war ein Überflieger, zumindest in den Airplay-Charts. Und entziehen kann man sich Airplay-Charts-Überfliegern in aller Regel nicht. Ganz gleich, wie man es mit ihnen hält. Sagt man es ganz unverblümt: The Script ist WDR2-Musik vor dem Herren. WDR2-Musik ist meistens gut, selten phantastisch und eine gewisse Austauschbarkeit kann oder muss man ihr nachsagen. Selbiges musste sich die irische Band The Script vorwerfen lassen.
"Liebe wird aus Mut gemacht." Das ist eine Wahr- und Weisheit. Eine geklaute, aber ohne Verfallsdatum. Ein Blick, ein Wort, kein Wort, zwei Menschen. Ein Moment ohne Ende, ohne Ende Momente. Alles raubt dem Atem und man will ihn nicht zurück. Das Herz in der Hand: wer es findet, darf es behalten. "Science & Faith" ist genau das. Dieses Album ist hoffnungslos romantisch. Es schert sich nicht um Scheidungsraten, nicht um Betrug und Lügen, denn es weiß: es gibt die Liebe doch.
Danny O'Donoghue muss verrückt sein. Oder weltfremd. Anders ist "The Man That Can't Be Moved" vom The-Script-Erstlingswerk inhaltlich nicht zu erklären. Bedingungslos kämpfen um was man verlor. Bedingungslos festhalten am Glück von gestern. Zu Danny O'Donoghue gehört die Liebe. Auch wenn sie ihm zuweilen den Rücken kehrt, ohne einander können sie nicht. Es bedarf nicht viel, um dem Albumtitel "Science & Faith" eine gewisse Rastlosigkeit abzugewinnen. Chemie oder Schicksal? Was auch immer darüber entscheiden mag, ob zwei Menschen zueinander finden oder nicht: fortwährend hebelt die eine die andere These aus. Hormone und Pheromone müssen ganz einfach genauso beteiligt sein wie Zeichen und Wunder.
"This is why we do it/ this is worth the pain. This is why we bow down/ and get back up again. This is where the heart lies/ this is from above Love is this, this is love". Diese fünfzehn Sekunden heben ein ganzes Album auf und die die Welt einen Herzschlag lang aus ihren Fugen. Leider, ja leider, erstreckt sich "Science & Faith" nicht auf 15 Sekunden, sondern auf derer 2520. Denn was Danny O'Donoghue an einem besonders guten Tag auf wenige Wortreihen hinunterschrumpfte und mit minimaler Länge maximales Gefühl erzielt, verliert auf Langspielplatte seine bestechend schöne Wirkung.
Fazit
Und verfehlt damit auch den siebten Punkt, der dem Trio aus Irland eigentlich zusteht. Denn nicht nur die beneidenswerte Ausdauer des nimmermüden O'Donoghue, mit der er die Liebe zelebriert, ist zu belohnen. "Science & Faith" wächst mit seinen Aufgaben. Und mit jedem Rotiervorgang wächst die Wirkung. Was betrübt, ist: Stoppt die Scheibe, auch ihr Effekt. Was bleibt, ist: ein gutes Album.
Anspieltipps
You Won't Feel A Thing
For The First Time
Nothing
This = Love
Exit Wounds
Artistpage
Tracks
1. | You Won't Feel A Thing | |||
2. | For The First Time | |||
3. | Nothing | |||
4. | Science & Faith | |||
5. | If You Ever Come Back | |||
6. | Long Gone And Moved On | |||
7. | Dead Man Walking | |||
8. | This = Love | |||
9. | Walk Away | |||
10. | Exit Wounds |
Aljana Pellny - myFanbase
03.10.2010
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 24.09.2010Genre: Rock, Pop
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