Bewertung
Various Artists

Eat Pray Love – Original Motion Picture Soundtrack

In ihrem neuen Film "Eat Pray Love" nimmt uns Julia Roberts mit auf eine Reise in die Fremde, um sich selbst ein Stück näher zu kommen. Die vielseitigen Eindrücke des Films im heimischen Wohnzimmer nachzuerleben verspricht der passende Soundtrack.

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Eine süße Pianomelodie, Bongos stimmen ein und Josh Rouse flüstert in netter Singer-Songwriter-Manier seine Verse vom Davonfliegen – so beginnt der Soundtrack zum Film "Eat Pray Love", der auf dem autobiographischen Reiseberichts Elizabeth Gilberts basiert, und man wird direkt in eine Stimmung versetzt, die einen dazu zwingt, die Beine hochzulegen und die Augen zu schließen. Einen Fuß zum Mitwippen sollte man in dieser Position dennoch frei haben, denn durch das gesamte Soundtrack-Konzept webt sich ein beschwinglicher Rhythmus, der jegliche Melancholie trotz durchgehend ruhiger Klänge davontreibt. Auch ein Glas Wein passt sicher hervorragend zu der Platte, damit sich der Genuss noch besser zelebrieren lässt und um einer der Hauptaussagen des Films somit Folge leisten zu können. Die Zauberflöten-Arie "Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen" verliert auch ohne die wunderbar in Szene gesetzten Bilder der Pasta essenden Julia Roberts alias Liz Gilbert nicht an feurigem italienischen Temperament (trotz deutscher Sprachversion!), sodass Rom plötzlich ein Stückchen näher rückt. Dasselbe geschieht auch mit Indien und Bali, wenn man die Augen nur schließt und sich an die atemberaubenden, farbgewaltigen Eindrücke erinnert, die der Film präsentierte. Eine Brücke zwischen den Kulturen bildet dabei der Song mit dem passenden Titel "The Long Road", der von dem Pearl-Jam-Frontmann Eddie Vedder eingesungen wurde und seinen besonderen Charme durch Einspielungen des "Pakistanischen Pavarottis" Nusrat Fateh Ali Khan erhält.

Die Tracklist des Soundtracks liest sich zugegeben ein bisschen wie die Speisekarte eines schlecht sortierten Spezialitäten-Lieferservices: Opernarie neben Neil Young und dem Bossa-Nova-Erfinder João Gilberto. Doch im Gegensatz zum Lieferservice, bei dem einen nur das Curry oder nur die Tacos schmecken müssen, bildet der Soundtrack erst durch die kleinen Mosaiksteinchen ein rundes Ganzes. Dazu trägt die Chronologie des Films, an welcher sich die Tracks streng orientieren, einen großen Teil bei.

Letztendlich spiegelt die Musik somit die Aussage wieder, dass viele einzelne Erfahrungen und Begegnungen schließlich in ihrer Summe den Geist berühren und den Menschen verändern können. Die große Bandbreite musikalischer Sphären dürfte jedem Zuhörer die Möglichkeit bieten, sich wieder zu finden wie in den vielen Eindrücken des Films.

Fazit

Ein Soundtrack, der Gelassenheit und Lebensfreude ausstrahlt und zum Genuss einlädt. So unverzichtbar die Musik für den Film ist, sind dessen optische und geistreiche Eindrücke jedoch auch für das akustische Erlebnis.

Anspieltipps

The Long Road – Eddie Vedder, with Nusrat Fateh Ali Khan

Harvest Moon – Neil Young

'S Wonderful - João Gilberto

Tracks

1.Flight AttendantJosh Rouse
2.Last Tango In Paris (Suite Pt. 2)Gato Barbieri
3.Thank You (Falettinme Be Mice Elf Agin)Sly & The Family Stone
4.Die Zauberflöte / Act 2 - "Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen"Wiener Philharmoniker
5.Heart Of GoldNeil Young
6.KaliyugavaradanaVarious Artists
7.The Long RoadEddie Vedder
8.Harvest MoonNeil Young
9.Samba da BençãoBebel Gilberto
10.WaveJoão Gilberto
11.Got To Give It UpMarvin Gaye
12.'S WonderfulJoão Gilberto
13.Better DaysEddie Vedder
14.AttraversiamoHollywood Studio Symphony

Marie Funk - myFanbase
07.10.2010

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