Grovigli
In Italien ist sie der Shootingstar, der seit fast zwei Jahren nicht mehr aus dem Radio wegzudenken ist, begeisternde Konzerte gibt und einige Rekorde bricht. Malika Ayane ist in Italien wohl allseits bekannt. In Deutschland fehlt der große Durchbruch noch, doch auch nach ihrem ersten Album ist sie nicht müde, den Sprung in internationales Gewässer weiter zu wagen.
Nachdem ihr erstes Album "Malika Ayane" letztes Jahr ein Jahr später erschien als in Italien, hat sie den Abstand nun etwas kleiner werden lassen. Ihr Album "Grovigli" ist seit Februar in Italien erhältlich und probiert es ein deutliches halbes Jahr später wieder, in Deutschland an den Mann oder die Frau zu kommen und scheint mit Medienpräsenz wie im ZDF-Fernsehgarten und anderen Auftritten auf einem richtigen Weg zu sein. Allerdings scheint die Absicht eher darin zu liegen, neue Fans zu gewinnen, denn die Käufer des ersten Albums werden mit dem zweiten Album nur bedingt motiviert, in den Laden zu gehen. Dass man stilistisch nun nicht etwas völlig Neues erwarten darf, ist logisch, immerhin muss sich die junge Künstlerin erst mal richtig profilieren, bevor sie neue Wege geht. Warum allerdings einige Songs aus dem ersten Album auch auf dem zweiten zu finden sind, ist schon ein seltsamer Zustand, der in erster Linie ärgerlich ist und völlig unverständlich, zumal es auch keinerlei Erklärung dafür gibt.
Wenn man die Platte in den CD-Player legt, dann hört man gleich die dominanten und eindringliche Stimme von Malika Ayane, die sie wie schon auf dem ersten Album mal in italienischer, mal in englischer Sprache zur Geltung bringt und im Bonustrack sogar auf Französisch erklingen lässt. Musikalisch kommt es durch ein Duett und einige Variationen im Tempo sogar zu deutlich mehr Abwechslung als auf dem ersten Album, die eben durch die Wiederholung der Songs 6, 8 (auch wenn dies eine Art Mix zweier Songs des ersten Albums ist), 10 und 11 deutlich gestört wird, weil man einfach in Erwartung von neuen Songs schnell stutzt, warum einem die Titel so bekannt vorkommen. Da hilft es auch nichts, dass es schöne Songs sind, die erneut auf CD gepresst wurden. Das ist einfach schade und reduziert die CD letztlich auf neun Songs und einen faden Beigeschmack, den man nur schwer aus dem Kopf bekommt.
Dabei wissen die wirklich neuen Beiträge durchaus zu gefallen. Man merkt zwar auch wieder schnell, dass man dem Stil und der Stimme nicht unbedingt Stunden zuhören kann (wobei Malika Ayane live noch mal ein ganz anderes Erlebnis sein soll), aber einzeln betrachtet kann man der Musik sehr viel abgewinnen. Erfrischend sind vor allem das flotte "Thoughts and Clouds" sowie das Duett mit Paolo Conte, doch auch die Ballade "La Prima Cosa Bella" macht viel mehr Spaß als die erste Singleauskopplung "Brighter Than Sunshine". Zwischen den Wiederholungen haben sich auch noch nette Beiträge versteckt, von denen besonders "Chiamami Adesso" mit einer schönen Streicherbegleitung hervorragen kann.
Fazit
Wer Malika Ayane noch nicht kennt, bekommt mit dem Album einen erfrischenden und auch abwechslungsreichen Eindruck. Man könnte also sagen, dass es sogar besser als das erst Album ist. Nur werden sich die Besitzer des Debütalbums sehr über die Dopplungen ärgern, die den Abwechslungscharakter deutlich trüben. Da sollte man sich zwei Mal überlegen, ob man sich das gesamte Album zulegt. Schade, dass man so verprellt wird, wenn man von Anfang an Interesse an Malika Ayane hatte.
Anspieltipps
Thoughts and Clouds
Little Brown Bear (featuring Paolo Conte)
Chiamami Adesso
Artistpage
Tracks
1. | Ricomincio Da Qui | |||
2. | Thoughts and Clouds | |||
3. | La Prima Cosa Bella | |||
4. | Brighter Than Sunshine | |||
5. | Little Brown Bear | featuring Paolo Conte | ||
6. | Il Giardino Dei Salici | |||
7. | Chiamami Adesso | |||
8. | Soul Wave / Sospesa | |||
9. | Satisfy My Soul | |||
10. | Feeling Better | |||
11. | Come Foglie | |||
12. | Sogna | |||
13. | Repartir / Ricomincio Da Qui | (Bonustrack) |
Emil Groth - myFanbase
18.10.2010
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 15.10.2010Genre: Soul, Blues
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