Fight or Flight
Emily Osment ist mit ihren zarten 18 Jahren hauptsächlich dafür bekannt, die Lilly in "Hannah Montana" zu spielen. Nun veröffentlicht sie ihr erstes Album "Fight or Flight".
Schon in "Hannah Montana" steht sie im Schatten von Hauptdarstellerin Miley Cyrus. Nun, da sie ihre erste CD auf den Markt wirft, bleiben die Vergleiche mit ihrer besten Freundin – sowohl vor als auch hinter der Kamera – erst recht nicht aus. Doch während Miley Cyrus sich als neue Britney Spears etabliert und am liebsten in knapper Lederkleidung wälzt, distanziert sich Emily einfach nur von ihrer Rolle als Lilly: Mehr Make-Up, kürzere Kleidchen, doch züchtiger – und authentischer – ist das alle Mal. Aber konzentrieren wir uns lieber auf ihr Schaffen als auf ihr niedliches Aussehen.
"Lovesick" läutet also ihr musikalisches Debüt ein. Ein pulsierender Clubbeat, den man von anderen Werken kennt und eine etwas profillose Stimme. Tatsächlich hätte dieser Song von jeder anderen – ja, von Miley Cyrus sogar – sein können. Nichtsdestotrotz besticht das Stück mit einem gewissen "Catch".
Die Grundthemen des Albums sind Party, Party, Party. Das "Flight" im Albumtitel symbolisiert Spaß, Tanz, Glamour. Sicher, Emily ist noch jung, doch ein bisschen Tiefe hätte man sich doch erwünscht. Einzig "Marisol" ist ruhig, hier ein wenig Nelly Furtado's "All Good Things", dort ein wenig Taylor Swift. Auch in "1-800 Clap Your Hands (The Water Is Rising)" nehmen sich die Clubrhythmen zurück, um dann zum Refrain doch wieder in David-Guetta-Ähnlichkeit zu explodieren. Über den schlechten Synthie auf "Double Talk" wollen wir gar nicht erst sprechen.
Textlich mag Emily sich ja gerne mystisch geben, hier mal eine Rolling-Stones-Referenz ("Get Yer Yah-Yah's Out"), dort mal eine sprachlich ausgereifte Anspielung, doch vor allem "Let's Be Friends", die erste Single, wirkt lyrisch wie ein schlechter Witz: "Let's be friends so we can make out / You're so hot, let me show you around."
Dennoch: "Let's Be Friends" und auch "The Cycle" sowie "All The Boys Want" können auf ihre eigene Art losrocken. Also ist doch nicht Hopfen und Malz verloren mit dem Mädchen, das wir im Disney Chanel so lieb gewonnen haben.
Fazit
"Fight or Flight" schmückt sich nicht mit riskanter Popmusik, mit Imagewechsel oder Ideenreichtum. Aber es gibt definitiv schlimmeres oder seelenloseres auf dieser Welt.
Anspieltipps
The Cycle
Let's Be Friends
All The Boys Want
Artistpage
Tracks
1. | Lovesick | |||
2. | Get Yer Yah-Yah's Out | |||
3. | 1-800 Clap Your Hands (The Water Is Rising) | |||
4. | Marisol | |||
5. | The Cycle | |||
6. | All the Boys Want | |||
7. | Double Talk | |||
8. | Truth or Dare | |||
9. | Let's Be Friends | |||
10. | You Get Me Through | |||
11. | Gotta Believe in Something |
Simone Bauer - myFanbase
31.10.2010
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (US): 05.10.2010Veröffentlichungsdatum (DE): 15.10.2010
Genre: Pop
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