Greatest Hits
Das Weihnachtsgeschäft hat bereits begonnen. Für die Musikwelt heißt es das Übliche: Greatest Hits, Konzert-DVDs, Sampler, Raritäten und so weiter. Alles was das Archiv noch hergibt, muss raus. Da darf natürlich eine Band nicht fehlen. Wenn man neben U2 einer weiteren Band das Wort "Kommerz" auf die Stirn tätowieren lassen kann, dann sind es Bon Jovi, die mal wieder ein Best-Of-Album veröffentlichen.
Schon das grässliche Artwork des Albums sollte genug abschrecken, um diese Best-Of-Compilation im Laden liegen zulassen. Natürlich gibt es das neue Release in diversen Versionen zu kaufen. Als Einzel-CD mit 16 Tracks, die zwei neue Stücke enthält und die mir als Rezensionsexemplar vorliegt, oder aber als Doppel-CD mit gleich vier neuen Stücken. Zusätzlich gibt es noch eine Video-Collection auf DVD, die man fanfreundlich natürlich nicht den CDs beigelegt hat. Warum auch?
Was erwartet uns nun auf der einfachen CD-Version? Viele Klassiker aus den 80er Jahren natürlich. Diese Zeit war auch gleichzeitig die stärkste Periode der Sunshine-Rocker. Stücke wie "Livin' on a Prayer", "You Give Love a Bad Name", "Wanted Dead or Alive" sind einfach cool oder waren es zumindest und dürfen auf Rock-Revival-Partys nicht fehlen. Man könnte meinen, dass Bon Jovi zu dieser Zeit auch noch als Rockband galt. Heute sind es die Mannen um Jon Bon Jovi nicht mehr. Die Ecken und Kanten (die auch damals schon rar waren) mussten in den 90ern weichen. Mittlerweile machen Bon Jovi nur noch radiotauglichen Pop, der ab und zu mit Gitarren verziert ist, wenn der Frontmann nicht grade wieder eine schmalzige Ballade trällert.
Auch die großen Balladen wie "Always" und "Bed of Roses" sind auf der Tracklist. Tolle und gefühlvolle Powerballaden, die immer noch funktionieren dürften, bei der weiblichen Anhängerschaft. Aber für die Fans stellt sich eigentlich nur eine Frage. Wie gut sind die beiden neuen Stücke? Denn für die alt bekannten Stücke, die die Fans sowieso auf Platte oder CD haben, wird kaum jemand noch Geld ausgeben, zumal es mit "Crossroad" bereits eine bessere Auswahl der Hits der Band gibt.
"What Do You Got?" ist das erste, der neuen Stücke. Der Song wurde ebenfalls als Single veröffentlicht, erreicht aber eigentlich nicht das Niveau für einen einzelnes Release. Eine lahme Midtempoballade, wie man sie schon aus den letzten Jahren von Bon Jovi gewohnt ist. "No Apologies" ist etwas rockiger, ohne aber den Fuß von der Bremse zunehmen. Der Song ist in Ordnung, aber auch sofort wieder vergessen. Schade, denn wirkliche Kaufanreize sind das nicht.
Fazit
Die Fans werden es kaufen, wohlmöglich in allen drei Versionen. Wer auf Radiorock steht, kann hier auch zugreifen. Wer Bon Jovi schon immer zu schmalzig fand, wird auch weiterhin einen großen Bogen um die Band machen. Da der Backkatalog der Band aber bereits ein paar Compilations enthält, ist für mich "Greatest Hits" nur ein weiterer Versuch den Fans das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dann lieber das Geld für Bon Jovi live ausgeben, die 2011 wieder unser Land besuchen.
Anspieltipps
Bed of Roses
Livin' on a Prayer
You Give Love a Bad Name
Always
Artistpage
Tracks
1. | Livin' on a Prayer | |||
2. | You Give Love a Bad Name | |||
3. | It's My Life | |||
4. | Have a Nice Day | |||
5. | Wanted Dead or Alive | |||
6. | Bad Medicine | |||
7. | We Weren't Born to Follow | |||
8. | I'll Be There for You | |||
9. | Born to Be My Baby | |||
10. | Bed of Roses | |||
11. | Who Says You Can't Go Home | |||
12. | Lay Your Hands on Me (Radio Edit) | |||
13. | Always | |||
14. | In These Arms | |||
15. | What Do You Got? | |||
16. | No Apologies |
Christian Finck - myFanbase
03.11.2010
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (US): 09.11.2010Veröffentlichungsdatum (DE): 29.10.2010
Genre: Rock
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