Bewertung
Michael Bublé

Crazy Love (Hollywood Edition)

Warum muss ich beim Namen "Michael Bublé" immer unweigerlich an den Geheimagenten James Bond denken? Zum einen könnte jeder Song des Kanadiers als Titelsong der neuesten 007-Streifen herhalten, zum anderen wird von Bublé so regelmäßig und zuverlässig neues Material veröffentlicht, wie sonst nur Jame-Bond-Filme in den letzten Jahrzehnten.

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Nun ist es also eine Extended Version von Bublés Erfolgsalbum "Crazy Love", das meine Kollegin Eva bereits ausführlich vorgestellt hat. Das Album setzt auf zahlreiche Coverversionen in der üblichen Interpretationsweise des Künstlers mit der so klaren und eleganten Weltstimme. Wie Eva letztes Jahr bereits anmerkte, ist das ziemlich schade, denn besonders seine Eigenkompositionen wie "Home" und "Lost" machten ihn neben seinen hochklassigen Live-Auftritten erst berühmt.

Was bringt die "Hollywood Edition" denn neues mit sich? Eine Bonus-CD mit acht weiteren Songs, darunter die neue Single "Hollywood", die auch direkt den Anfang gestaltet. Manch Fan wird sich sagen: Endlich wieder eine Eigenkomposition! Und wie Recht der Fan damit hätte. "Hollywood" ist das beste Bublé-Stück seit gefühlter Ewigkeit. Harmonisch, eingängig aber toll gesungen vom Stimmenmagier Bublé. Davon will man einfach mehr hören. Studioversionen gibt es dann von zwei weiteren Coverversionen zu hören. Die einfühlsame Ballade "End of May" weiß zu gefallen. Bublé zeigt hier wieder einmal sein ganzes Talent. Auch "Best of Me" ist ein langsames Stück, das allerdings schon etwas zu schleppend wirkt, aber sich vielleicht zur Weihnachtszeit schon besser entfalten könnte.

Den größten Part der Bonus-CD nehmen dann allerdings neue Live-Mitschnitte alter Songs ein. Aber darin besteht auch Bublés Stärke. Die Magie, die er live auf den großen Bühnen dieser Welt ausstrahlt, ist einfach ein Erlebnis. Da kann auch keines seiner Studioalben mithalten. Enthalten sind dabei "At This Moment", "Haven't Met You Yet", "Me And Mrs. Jones", "Twist And Shout" und "Heartache Tonight". Dabei weiß vor allem das lockere "Haven't Met You Yet" zu gefallen. Die musikalische Begleitung ist dabei, wie nicht anders zu erwarten war, hervorragend, und auch die Stimmung im Publikum wurde toll eingefangen. Qualitativ sind die Mitschnitte hochwertig und vermitteln gut die Atmosphäre während des Konzerts. Wer davon mehr will, vielleicht auch mit Bild, sollte sich nach der sehr gelungenen DVD-/Blu-ray-Veröffentlichung "Caught In The Act" umsehen.

Fazit

Ich will hier niemanden vom Kauf abhalten, aber die Label-Politik bezüglich Michael Bublé sollte echt überdacht werden. Das ist bereits die dritte Version dieses Albums. Wie oft will man die Geldbörsen der treuen Fans noch melken? Meine Idee: Wenn immer neues Material ergänzt wird, warum dann nicht einfach als einfache EPs veröffentlichen, so wie es die geschätzte schwedische Kollegin Robyn in diesem Jahr getan hat!

Anmerkung: In den USA kann man die EP separat erwerben!

Anspieltipps

Hollywood

Haven't Met You Yet (Live)

Artistpage

MichaelBuble.de

Tracks

CD 11.Cry Me a River
2.All of Me
3.Georgia on My Mind
4.Crazy Love
5.Haven't Met You Yet
6.All I Do Is Dream of You
7.Hold On
8.Heartache Tonight
9.You're Nobody Till Somebody Loves You
10.Baby (You've Got What It Takes)featuring Sharon Jones & The Dap-Kings
11.At This Moment
12.Stardustfeaturing Naturally 7
13.Whatever It Takesfeaturing Ron Sexsmith
14.Some Kind of Wonderful
CD 21.Hollywood
2.At This Moment (Live)
3.End of May
4.Me & Mrs. Jones (Live)
5.Haven't Met You Yet (Live)
6.Twist And Shout (Live)
7.Heartache Tonight (Live)
8.Best of Me

Christian Finck - myFanbase
01.12.2010

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