Danger Days: The True Lives Of The Fabulous Killjoys
"Listen up! The future is bulletproof! The aftermath is secondary! It's time to do it now and do it loud!
Killjoys, make some noise!"
Kalifornien, im Jahre 2019, die Landschaft: eine karge Wüste, die Protagonisten: Vier Vogelfreie, die, angeführt vom Radiopiraten Dr. Death Defying, gegen Better Living Industries und deren Kopf Korse kämpfen.
Also: Keine überpathetische, krebskranke, herzzerreißende Beerdingungsstimmung mehr. Frohe Lebenslust ist angesagt, und je mehr, desto besser. My Chemical Romance verabschieden sich vom ehemaligen Image als Emo-Band schlechthin und entführen das gespannte Publikum in eine bunte, energiegeladene Comicwelt, die alles, was einen die amerikanische Konsumgesellschaft zu bieten hat, vorlegt.
So klingt auch die Musik: gradliniger Rock gemischt mit einem Batzen Pop, naja, eigentlich umgekehrt: gradliniger Pop mit einem (viel zu kleinen) Batzen Rock. Wo sind die Riffs, die einen bei früheren Alben wie "Three Cheers for Sweet Revenge" zu Mami haben laufen und nach einer Gitarre und Unterricht haben betteln lassen? Ich vermisse Intros, die "I Never Told You What I Do for a Living" und Konsorten alt aussehen lassen. Gut fängt das Album trotz allem doch gut an: wenn man mal von "Look Alive, Sunshine" absieht, in dem Dr. Death Defying eine kurze Ansage macht, dann ist "Na Na Na (Na Na Na Na Na Na)" einer der besten Opener seit langer Zeit. Die Musik + Text = genial.
"Bulletproof Heart" und "SING" sind schon wieder melodischer und ruhiger, im Endeffekt auch nicht mehr als Lückenfüller, weshalb es überrascht, dass "SING" schon als Single ausgekoppelt wurde, denn auf dem Album befinden sich weitaus bessere (und geeignetere) Lieder.
Wie zum Beispiel "Planetary (GO!)". Ungewohnt mit Sirenen und schrägem Dancebeat haben My Chemical Romance nach "Na Na Na" ein weiteres Ass aus dem Ärmel geschüttelt. Es ist einfach eins dieser Lieder, bei denen man sich nur gehen lassen will.
Obwohl Jet-Star (Ray Toro) und Kobra-Kid (Mikey Way) auf halber Strecke das zeitliche segnen, geht's trotzdem ohne viel Trauer weiter. Da wird man auch schon verabschiedet. Was nicht hätte sein müssen? Die amerikanische Nationalhymne noch dahinter geschoben. Erfüllt keinen Zweck, kreiert vielmehr eine negative Stimmung.
Ein Goldstück ist auf "Danger Days: The True Lives oft he Fabulous Killjoys" aber doch zu finden: "DESTROYA". Das ist schon auf dem iPod wunderbar Stimmung machend, auf Konzerten, wenn ein ganzes ausverkauftes Stadion mitsingt, stampft, schreit und was auch immer, dann wird die Erde beben.
Fazit
Es wurde ja schon im Vorfeld von Gerard Way angekündigt, dass das neue Album nicht so vielschichtig wie "The Black Parade" sein würde, sondern eher roher. Vielschichtig? Jein. Klare Unterschiede und Abwechslung gibt es schon, aber vielschichtig ist es nicht. Roher? Nein. Roher würde bedeuten: aufgemotzer als "Three Cheers for Sweet Revenge". Das war selbst "The Black Parade" nicht und "Danger Days: The True Lives of the Fabulous Killjoys" ist stellenweise einfach zu überproduziert.
Ich weiß, viele My-Chemical-Romance-Fans lieben dieses Album, aber ich komm einfach nicht umhin, dass My Chemical Romance sich, meiner Meinung nach, in die völlig falsche Richtung entwickelt haben. Die meisten der Lieder hätte ich als Lückenfüller abgetan, was traurig ist, da sie offensichtlich nicht als solche gemeint waren. Ein Kompromiss wäre gewesen, wenn man ein paar Lieder rausgenommen (oder als B-Side verwendet) hätte und die Lieder der "Mad Gear and Missile Kid" – EP, die mit der Special Edition kommt, hinzugefügt hätte.
Anspieltipps
Na Na Na (Na Na Na Na Na Na)
Destroya
S/C/A/R/E/C/R/O/W
Artistpage
Tracks
1. | Look Alive Sunshine | |||
2. | Na Na Na (Na Na Na Na Na Na Na Na Na) | |||
3. | Bulletproof Heart | |||
4. | SING | |||
5. | Planetary (GO!) | |||
6. | The Only Hope for Me Is You | |||
7. | Jet-Star and the Kobra-Kid/Traffic Report | |||
8. | Party Poison | |||
9. | Save Yourself, I'll Hold Them Back | |||
10. | S/C/A/R/E/C/R/O/W | |||
11. | Summertime | |||
12. | DESTROYA | |||
13. | The Kids From Yesterday | |||
14. | Goodnite, Dr. Death | |||
15. | Vampire Money |
Ameli H. - myFanbase
09.01.2011
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (US): 22.11.2010Veröffentlichungsdatum (DE): 19.11.2010
Genre: Alternativ, Rock
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