Endlessly
Eigentlich ist es gemein. Man müsste jede Rezension der Welt über "Endlessly" ersatzlos streichen. Denn das Resultat war doch schon nach dem Release von Duffys Debüt "Rockferry" klar. Dieses Album hätte die Waliserin niemals toppen können, denn es war bereits perfekt. Trotzdem ist Aimee Duffy weiterhin Sängerin und muss Alben veröffentlichen, auch wenn sie sich damit nicht unbedingt einen Gefallen tut.
Was hat Duffy also getan? Zunächst hat sie sich den berühmten Albert Hammond ("It Never Rains in Southern California") ins Boot geholt, mit dem sie das Album geschrieben hat. Außerdem hat man die Hip-Hop-Truppe The Roots ("The Seed 2.0") verpflichtet, um Musik für das Album einzuspielen. Das liest sich auf dem Papier doch ganz spannend. Ist es aber leider nicht.
Es mangelt weder an der zuckersüßen und markanten Stimme der Sängerin, noch an der Produktion oder den Lyrics. Alles schön und gut! Doch leider sind die meisten Songs auf "Endlessly" furchtbar langweilig. Zu oft wurde versucht das erfolgreiche Rezept des Debüts zu kopieren. Die Single "Well, Well, Well" ist zwar keinesfalls eines der besten Stücke der Britin, aber dennoch schon das aufregendste Stück auf dem Album. "Keeping My Baby" versucht auch etwas ins Tempo zugehen, scheitert aber am schwachen Refrain, der letztlich verhindert, dass man das Stück in Erinnerung behalten wird. Anerkennung findet auch "Lovestruck" als Versuch das streng wirkende Album aufzulockern, doch die extrem kitschigen, aufgesetzten Streicher lassen es beim Versuch bleiben.
Nach all der negativen Kritik gibt es aber auch positives anzumerken. Der Titelsong ist der beste Beleg dafür. Ein rauchiges, balladeskes Stück, das mein Herz erwärmt. Wirklich schön und gelungen! "Endlessly" hätte sogar auf dem Qualitätsalbum "Rockferry" noch Platz gehabt. Auch "Breath Away" ist eine gelungene, wenn auch sehr kitschige Ballade, der man aber den einen oder anderen Durchlauf schenken kann. Der Rest der Songs schafft es, wenn man nett ist, noch auf das Durchschnittsniveau.
Leider muss man sagen, denn Duffys Stimme ist immer noch faszinierend, auch wenn sie auf "Endlessly" noch konsequenter ihren hohen quarkigen Klang ausspielt, was für viele Hörer schon zu viel des Guten sein dürfte. Allerdings war nichts anderes zu erwarten. "Rockferry" war ein wirklich sehr gutes Album, mit zahlreichen Songs die absolute Hitqualitäten hatten und leisen Tönen die einfach das Herz angeregt haben.
Fazit
"Endlessly" wirkt im Gegensatz zu "Rockferry" zu durchplant. Ein Album der Marke "auf Nummer Sicher gehen". Das Vorhaben ist jedoch gescheitert, was auch die Platzierungen in den Charts belegen können. Es bleibt zu hoffen, dass sich Duffy für ihr nächstes Album wieder mehr Zeit nimmt und eventuelle auch auf einen anderen Produzenten zurückgreift. Das Artwork des Albums verdient allerdings die Höchstwertung.
Anspieltipps
Endlessly
Well Well Well
Artistpage
Tracks
1. | My Boy | |||
2. | Too Hurt to Dance | |||
3. | Keeping My Baby | |||
4. | Well, Well, Well | |||
5. | Don't Forsake Me | |||
6. | Endlessly | |||
7. | Breath Away | |||
8. | Lovestruck | |||
9. | Girl | |||
10. | Hard for the Heart | |||
11. | Endlessly (Acoustic Version) (Barnes & Noble Bonus Track) |
Christian Finck - myFanbase
18.01.2011
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 26.11.2010Genre: Pop
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