Küssen kann man nicht alleine
25 Jahre lang ist Max Raabe bereits im Musikgeschäft und begeisterte mit seinem Palastorchester hauptsächlich mit gecoverten Songs, denen er gerne mal einen ironischen Unterton verliehen hat. Nachdem er im letzten Jahr mit Übers Meer ein Soloalbum veröffentlicht hat, das Lieder aus den 20er/30er Jahren enthält, hat er nun zum ersten Mal ein Album veröffentlicht, dass eigene Songs enthält.
"Küssen kann man nicht alleine" heißt diese Album, das er mit der Produzentin Annette Humpe und Christoph Israel, langjähriger Komponist bei Max Raabe, geschaffen hat. Humpe fiel eines Tages die Zeile zum späteren Albumtitel ein und hatte sogleich die Gewissheit, dass dies zu Max Raabe passt. Dies war der Beginn der Arbeit, die nun zwölf Titel als Endprodukt auf CD ergab.
Bei all den Songs ist Max Raabe wie gewohnt unverkennbar. Seine Stimme ist derart prägnant und markant, dass man manchmal glauben mag, das sei alles nichts Neues. Doch bei Max Raabe muss man schon genauer hinhören. Das Album besticht durch eine musikalische Vielfalt, die sich durch verschiedenste, instrumentelle Begleitungen manifestiert. Sein Palastorchester wird also vollkommen ausgeschöpft, kaum eine Möglichkeit bleibt ungenutzt. Dadurch ist schon eine große Abwechslung geboten, die besonders dem Fan von Max Raabe gefallen wird.
Wenn man sich dann auch noch die Zeit nimmt, den deutschen Texten zu folgen, hat man besonders viel Freude an dem Album. Die kleinen Geschichten, die jedes einzelne Lied erzählt, sind charmant, haben Witz und sind mindestens genau so abwechslungsreich wie die Kompositionen, obwohl es in ihrem Grundwesen alles Liebeslieder sind. Die gleichbleibende Qualität macht es dann auch schwierig, bestimmte Songs im Vergleich zu den anderen hervorzuheben. Es gibt keinen überflüssigen Beitrag, keinen Song, der langweilt, nichts, was sprachlich nicht gefallen würde. Extra zu erwähnen sind daher nur die großen Besonderheiten, wie zum Beispiel der Song "Ich bin nur wegen dir hier" (leider ohne Genitiv), in dem einige Prominenz (Brad Pitt, Günther Jauch, Klaus Wowereit, der Papst, Günther Grass, Knut etc.) der letzten Zeit Erwähnung findet. "In geheimer Mission" erzählt von einem Geheimagenten, der so gar nicht wie James Bond ist, sondern der darunter leidet, ständig im Einsatz zu sein und dabei einsam zu sein. "Krise" erzählt sehr amüsant von der Krise, die hier personifiziert wird und dabei besitzergreifend ist. Das soll einen kleinen Eindruck davon geben, was man von den einzelnen Songs erwarten darf, denn auch die nicht extra erwähnten Beiträge sind keinesfalls banale Texte, sondern haben allesamt ihre Besonderheit.
Fazit
Wie immer muss man den Stil von Max Raabe mögen, um an diesem Album Gefallen zu finden. Alle Fans werden sich aber sagen: Endlich ein ganzes Album mit eigenen Texten. Unterhaltsam, kurzweilig und charmant, ergo absolut empfehlenswert.
Anspieltipps
Du weißt nichts von Liebe
Krise
Krank vor Liebe
Schlaflied
Artistpage
Tracks
1. | Küssen kann man nicht alleine | |||
2. | Ich bin nur wegen dir hier | |||
3. | Du weißt nichts von Liebe | |||
4. | In geheimer Mission | |||
5. | Täglich besser | |||
6. | Eifersüchtiger Mann | |||
7. | Krise | |||
8. | Doktor, Doktor | |||
9. | Wenn ich du wär' | |||
10. | Mit dir möchte ich immer Silvester feiern | |||
11. | Krank vor Liebe | |||
12. | Schlaflied |
Emil Groth - myFanbase
06.02.2011
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 28.01.2011Genre: Avantgarde
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