Bewertung
Rebekka Karijord

The Noble Art of Letting Go

Man muss nicht immer jedes Jahr ein Album auf den Markt bringen, um sich Gehör zu verschaffen. Rebekka Karijord ist eher eine der sorgfältigen Sorte, die sich Zeit nimmt für ihre Musik. Nach ihrem Debütalbum im Jahre 2003, das ihr eine Nominierung für den norwegischen Grammy brachte, folgte 2005 eine CD als Projekt Rebekka & The Mysterybox. 2009 wurde dann ihr zweites Soloalbum in Schweden fertig, das nun auch in Deutschland auf den Markt kommt.

Foto: Copyright: Lil Facit Records
© Lil Facit Records

Mit "The Noble Art of Letting Go" zeigt Rebbekka Karijord erneut ihre Qualität als Songwriterin und Sängerin. Seit ihrem fünften Lebensjahr spielt sie Klavier und Violine, mit 13 verschickte sie bereits Demos, mit 17 ergatterte sie einen Vertrag bei einem internationalen Label. Doch dort fand sie nicht die Freiheiten vor, die sie sich gewünscht hat, und arbeitete so doch wieder auf eigenen Faust, um fünf Jahre später ihr Debüt "Neophyte" zu feiern. Man kann im Nachhinein also nur sagen, dass sie wohl alles richtig gemacht hat, ihren eigenen Weg gegangen ist und so mit ihrer eigenen Musik glücklich und erfolgreich geworden ist. Ihr neues Album ist da nur ein weiterer Beweis.

Gleich der erste Song "Wear It Like a Crown" stellt ihre zarte Stimme heraus, die perfekt vom Klavier begleitet wird und sofort Lust auf dieses Album macht. Auch wenn der zweite Song "Undo Love" eher durchwachsen und teils nervig im Refrain daher kommt, ist Rebekka Karijords Stimme so prägnant, dass dies die Stimmung nicht trübt. Es kann nicht jeder Song sofort gefallen und das peppigere "Parking Lot" macht gleich deutlich, dass man sich mit der CD nicht vertan hat. Unglaublich einfühlsam und melancholisch geht es mit "Dead On My Feet" weiter, der als erstes großes Highlight der CD betrachtet werden kann. Hier kann man schon Gänsehaut beim Hören bekommen.

Mal sanft und zierlich, mal überzeugt und kräftig präsentiert sich Karijord mit ihren Songs auf dem Album. Dabei fehlt es vielleicht an der ganz großen musikalischen Abwechslung, weil man die Songs aus dieser Perspektive quasi in zwei Kategorien verpacken kann, doch da die Songs allesamt hörenswert sind und sehr zu gefallen wissen, kann man das gar nicht als Kritikpunkt zählen lassen. Lieber sollte man sich auf den eindringlichen Titelsong freuen, der sich in der Mitte des Albums befindet, oder sich den Melodien von "To Be Loved By You" hingeben, von dem man einfach nicht genug bekommen kann. Auch das Duett mit Ane Brun "Morning Light Forgives the Light" weiß mit seinen Harmonien und den gezupften Streichern zu überzeugen.

Man merkt schnell, dass man mit dem "The Noble Art of Letting Go" einen kleinen Schatz gefunden hat, der sich musikalisch wie textlich in einem festsetzt und auf eine gewisse Art und Weise am Ende eines anstrengenden Tages wunderbar beruhigend wirken kann.

Fazit

Rebekka Karijord ist ein intensives, einfühlsames und melancholisches Album gelungen, das von ihrer Stimme von Anfang bis Ende getragen wird und einige wunderbare Songs enthält, die man immer wieder gerne hören wird.

Anspieltipps

Wear It Like a Crown

Dead On My Feet

To Be Loved By You

Morning Light Forgives the Light

Website

RebekkaKarijord.com

Tracks

1.Wear It Like a Crown
2.Undo Love
3.Parking Lot
4.Dead On My Feet
5.This Anarchistic Heart
6.Paperboy
7.The Noble Art of Letting Go
8.Life Isn't Short At All
9.To Be Loved By You
10.Morning Light Forgives the Nightfeaturing Ane Brun
11.Wear It Like a Crown (Living Room Session)

Emil Groth - myFanbase
20.02.2011

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