Bewertung
Queen

A Night at the Opera (Remastered 2011)

Queen wird in diesem Jahr 40. Das 1971 gegründete Quartett, dessen legendärer Frontmann Freddie Mercury leider nicht mehr unter uns weilt, hat Zeit seines Bestehens bahnbrechende Rekorde aufgestellt und sich mit seinen Hits für immer einen Platz im Soundtrack unseres Lebens und natürlich auch in unseren Herzen gesichert. Zum Jubiläum erscheinen nun alle 15 Studioalben neu gemastert. Das beeindruckendste darunter wird wohl für immer "A Night at the Opera" bleiben.

Foto: Copyright: Island Records
© Island Records

Alleine "Bohemian Rhapsody" ist ein unbestrittenes Kunstwerk. Kein Künstler vor oder nach Queen konnte so ein Stück Musik erschaffen. Der Song, der aus sechs verschiedenen stilistischen Parts – von A Capella über Hard Rock und zurück zur Oper – besteht, ist ein gutes Beispiel dafür, wie einzigartig Queen in all ihren Jahren blieben. Sie scheuten sich nicht vor Risiken. Das mag eine Lady Gaga, die ohne Zweifel beeinflusst wird von Queen (schließlich hat sie sich nach "Radio Gaga" benannt, wie der Pressetext für "A Night at the Opera" stolz verlauten lässt), auch, doch der Unterschied zwischen der Popqueen und Queen ist zweifellos, wie echt Queen stets wirken. Da mag der Opernton noch so hoch gesungen werden – Queen waren niemals Radiopop.

Dies beweist vor allem "Keep Yourself Alive", das die Bonus-EP eröffnet. Dieser Song stammt eigentlich vom Debütalbum "Queen", wurde aber bei der Arbeit an "A Night at the Opera" 1975 erneut aufgenommen – und verloren. Zwar wurde diese Aufnahme 1991 bereits gefunden und veröffentlicht, dennoch ist es eine nette Überraschung: Schnell, rau, mitreißend.

Es folgen "Bohemian Rhapsody", strikt A Capella, und "You're My Best Friend" - und zwar nur der Hintergrundgesang davon. Dies sind nette Gimmicks, aber richtig interessant wird die Bonus-EP erst, als "Love of My Life" in einer Live-Version die CD abrundet. Gänsehautfaktor! Einzig "I'm In Love With My Car" ist wahnsinnig entstellt und klingt auf CD Nummer zwei einfach nur nach Autowerbung. Die sie ja schließlich später auch wurde.

Auf dem eigentlichen Album hat Freddie Mercury sich ein Denkmal gesetzt, nicht nur mit "Bohemian Rhapsody". Das untermauern vor allem die herzzerreißende Ballade "Love of My Life", ohne Kitsch und Pathos, dafür mit einer von Brian May gespielten Harfe, und "You're My Best Friend", gespielt von John Deacon am E-Piano. Aber diese Songs sind alle hinlänglich bekannt, warum sollte man sich also eine CD kaufen, die man bestenfalls sowieso als Vinyl im Plattenschrank hat? Das Artwork ist schließlich auch unverändert und kaum ergänzt. Die Antwort ist schlicht: Es ist ein Stück Musikgeschichte.

Fazit

Nicht nur wegen des Kultfaktors sollte man "A Night at the Opera" in seiner neuen Version kaufen. Denn schließlich und endlich gibt es bei dem 1975 erschienen Album immer noch etwas zu entdecken und sei es, wie frisch die Songs rüberkommen, ohne Plastikpop und falschen großen Gesten. Denn die richtig großen Gesten hatte sowieso nur Freddie Mercury am besten drauf.

Anspieltipps

Love of My Life

Sweet Lady

The Prophet's Song

Bohemian Rhapsody

Artistpage

QueenOnline.com

Tracks

CD 11.Death on Two Legs (Dedicated to...)
2.Lazing on a Sunday Afternoon
3.I'm in Love with My Car
4.You're My Best Friend
5.'39
6.Sweet Lady
7.Seaside Rendezvous
8.The Prophet's Song
9.Love of My Life
10.Good Company
11.Bohemian Rhapsody
12.God Save the Queen
CD 21.Keep Yourself Alive (Long-Lost Retake, June 1975)
2.Bohemian Rhapsody (Operatic Section A-cappella Mix 2011)
3.You're My Best Friend (Backing Track Mix 2011)
4.I'm In Love With My Car (Guitar & Vocal Mix 2011)
5.'39 (Live at Earl's Court, June 1977)
6.Love of My Life (South American Live Single, June 1979)

Simone Bauer - myFanbase
17.03.2011

Diskussion zu dieser CD