Towards the Sun
Seit geraumer Zeit schon sind Alexi Murdochs Lieder kein Geheimtipp mehr, sondern haben sich still und heimlich ins Ohr von TV-Zuschauern und Filmeguckern eingenistet. Die Songs aus seinem 2006 veröffentlichten Debütalbum "Time Without Consequence" wurden in sämtlichen US-Serien gespielt, von "O.C., California" über "Grey's Anatomy" bis hin zu "Scrubs", und auch der famose Soundtrack von "Away We Go" ließ vornehmlich seine Stimme hören. Nein, Alexi Murdoch ist schon lang kein Underdog mehr.
Und so waren die Fans gespannt darauf, was sie von Murdochs zweitem Album "Towards the Sun" erwarten durften, das er zwar bereits auf seiner US-Tour im Frühling 2009 in einer Limited Edition verkaufte, nun aber bearbeitet auf den internationalen Markt bringen wollte. "Towards the Sun" ist dabei auch der Titel eines Songs, der bereits seit zwei Jahren veröffentlicht ist und dementsprechend dem aufmerksamen Fan bereits bekannt sein dürfte. Nichtsdestotrotz eignet er sich hervorragend, um das Album einzuleiten und in die traurigen, Nick-Drake-ähnlichen Gefühlswelten zu führen, die Murdochs Musik evoziert.
Das Traurige, das Wehmütige, das Desolate dominiert auch beim zweiten Album des Halbschotten die Melodien. "At Your Door" und "Some Day Soon" sind eigentlich schon das Höchste der Gefühle und versprechen zumindest einen Anflug von Freude und Hoffnung. "Well, you can hide behind your door / and you can leave me kneeling on floor / but I will only love you more / yes, I will only love you more", singt er da, für Murdochs Verhältnisse eine äußerst optimistische Liedzeile. Doch schon der vierte Song, "Slow Revolution", versinkt wieder in Weltschmerz, von dem Murdoch so poetisch und einfühlsam singt, dass man sich seiner Wirkung nur schwer entziehen kann: "So look at the shadows bent forward tryin' to break through the night / Huddled against the darkness, so close to the light / My voice is breaking out here in this wilderness / For I see a time that is coming, I see a time of change".
Bei "Through the Dark", das ebenfalls schon zuvor veröffentlicht wurde (für den Soundtrack von "Gone Baby Gone") reduziert Murdoch sich rhythmisch und melodisch so enorm, dass sein ruhiges Gitarrenspiel und seine sanfte Stimme einen fast schon in eine Art Trance verfallen lassen. Man spürt förmlich, wie die eigenen Gedanken durch eine Dunkelheit reisen, um dann am Ende des Songs ein Licht zu finden. Diesen kleinen Schimmer greift "Her Hands Were Leaves" auf, in dem Murdoch mit den wunderbaren Liedzeilen "Brother how you shine / And all around the light", "Father you are free / And all around the light" und "Mother you are a bird / And all around the light" spielt. Mit "Crinam Wood" endet das Album schließlich in einem hoffnungsvolleren Ton als das Album insgesamt besitzt und hinterlässt den Zuhörer mit dem Gefühl, gerade eine Art entspannte Seelenreise hinter sich zu haben.
Fazit
Alexi Murdoch bleibt sich bei seinem zweiten Album hundertprozentig treu und produziert wieder träumerische und traumhafte Musik, um sich Gedanken über Gott und die Welt zu machen. Auch wenn er dies zweifellos hervorragend kann, so hätte "Towards the Sun" ein bisschen Abwechslung und vielleicht etwas mehr Rhythmik nicht geschadet, um dem Eindruck musikalischer Einförmigkeit ein wenig entgegenzusteuern.
Anspieltipps
At Your Door
Slow Revolution
Crinam Wood
Artistpage
Tracks
1. | Towards the Sun | |||
2. | At Your Door | |||
3. | Some Day Soon | |||
4. | Slow Revolution | |||
5. | Through the Dark | |||
6. | Her Hands Were Leaves | |||
7. | Crinam Wood |
Maria Gruber - myFanbase
05.04.2011
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 08.04.2011Genre: Independent, Folk & Country, Akustik
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