Kills, The

Blood Pressures

Sie sind zurück!

Foto: Copyright: Domino Records
© Domino Records

Nachdem sich Miss "VV" Mosshart sich in anderen musikalischen Gefilden, größtenteils an der Seite von nie-am-Schlafen-nie-im-Urlaub Jack White, ausgetobt hat, meldet sie sich jetzt mit dem zehn Jahre älteren Jamie Hince ("Hotel" als Stagename) zurück.

Alison Mosshart. Den Namen hatte ich damals das erste Mal gehört, als ich noch in meiner großen Placebo-Phase war. Auf dem Album Meds hatte sie seinerzeit dem gleichnamigen Lied ihre Stimme gegeben. Und schon damals umfing mich ihre leicht raue, rauchige Stimme wie ein Bann. Und von Placebo ist es stilistisch gesehen nur ein Katzensprung zu dem Werk der Kills.

The Kills, den Namen hat jeder, der was auf sich hält, zumindest schon mal gehört. Gehören denn dieses dynamische Duo zu den Größen in diesem Genre, das immer so wage als "Indie Rock" oder "Art Rock" bezeichnet wird. Was damit gemeint ist, weiß keiner so recht und die Bands, die dem zugeschrieben werden, gehen stilistisch untereinander auch stark auseinander. Angegeben werden auf last.fm bei "Ähnliche Künstler" auf jeden Fall The Dead Weather (klar als Nebenprojekt), aber auch Bands wie Blood Red Shoes oder die Yeah Yeah Yeahs.

Aber genauso vielfältig wie ihr Genre ist die Musik an sich. Vom funkorientierten "Satellite" über das Arena füllende Glam-Rock-Stück "Nail in My Coffin" bis hin zur Piano-Ballade "Last Goodbye" im 20er-Jahre-Filmstil. Letztere, auch wenn willkommene Abwechslung, will nicht recht in den Kontext passen, da Klavierstücke in einer Umgebung aus dreckigen Gitarrenriffs stark auffallen. In diesem und auch anderem Sinne ist auch "Wild Charms" ungewohnt, da hier nicht nur das Klavier im Vordergrund steht, sondern Alison Mosshart das Mikro an Jamie Hince abgibt. Das Ergebnis hört sich fast schon Beatle-esque an.

Anders als bei den beiden Liedern gibt es auch Veränderungen auf "Blood Pressures", die eine positive Weiterentwicklung darstellen. The Kills haben bei ihren Aufnahmen mit Gospelchören gearbeitet, die vor allem beim Refrain von "DNA" das "We will not be moved by it" unterstreichen. Deutlicher hört man ihn bei "Satellite", der Vorab-Single des Albums, die vor allem durch ihren Reggae-haften, schweren Beat überzeugt.

Was sich so schwarz auf weiß nach drastischen Änderungen anhört, ist in der Realität nur eine Quintessenz, die das Ganze, nun ja nicht verfeinert (wäre bei The Kills ja eher kontraproduktiv), aber doch eine unterschwellige Note verleiht, denn der Schwerpunkt liegt natürlich wieder auf dem rohen Rock'n'Roll, den die Amerikanerin und der Brite hier fabriziert haben. Und dass sich da die Fähigkeiten auch nach über drei Jahren der Wartezeit nicht nachgelassen haben, zeigen VV und Hotel gleich zu Anfang mit "Future Starts Slow".

Fazit

Der Anfang des Albums ist sehr stark und dort sind auch die besten Lieder des Albums angelegt. Trotzdem hat es nicht den Anschein als ob sie schon sofort ihr ganzes Pulver verschossen haben, vor allem nicht, wenn sich (fast) am Ende noch ein Goldstück namens "You Don't Own the Road" befindet. Da ist es schon schade, dass danach noch "Pots and Pans" kommt. An sich kein schlechter Song, aber als Schluss wäre "You Don't Own the Road" perfekt gewesen. Nach dem Motto "We're out. Not with a fizzle, but with a BANG"

Anspieltipps

Nail in My Coffin

Future Starts Slow

You Don't Own the Road

Artistpage

TheKills.tv

Tracks

1.Future Starts Slow
2.Satellite
3.Heart Is a Beating Drum
4.Nail in My Coffin
5.Wild Charms
6.DANN
7.Baby Say
8.Last Goodbye
9.Damned If She Do
10.You Don't Own the Road
11.Pots and Pans

Ameli H. - myFanbase
18.04.2011

Diskussion zu dieser CD