Bells
Es ist eine bewegende Vergangenheit, die Laura Jansen bereits hinter sich hat. In Holland geboren zog sie mit ihrer Familie häufig um. Brüssel, Zürich, Connecticut waren die Stationen. Die Musik, besonders das Klavier war ihre Konstante, doch zunächst sollte ihre andere Leidenschaft, die Politik, ihren Lebensweg bestimmen. Doch als ein Freund in Afrika getötet wurde, bekam die Musik wieder eine größere Bedeutung. Nach ersten Auftritten auf Hochzeiten erhielt sie ein Stipendium am Berklee College in Boston. Ihr Weg zur Songwriterin war aber weiter steinig und ging keinesfalls geradlinig nach oben. Eine schmerzhafte Trennung, der Umzug nach Los Angeles und viele kleine Auftritte in Kneipen und Cafes folgten. Die Aufmerksamkeit stieg und nachdem sie in ihrer Heimat Holland bereits zwei EPs erfolgreich auf den Markt brachte, versucht die im März 1977 geborene Sängerin nun mit dem Album "Bells" auch über die Grenzen hinaus Gehör zu finden.
Laura Jansen beginnt ihr Album mit dem flotten aber auch schmerzvollen Song namens "The End", der wohl Teil ihrer Verarbeitung der schmerzlichen Trennung ist, die für sie und nun für die Hörer ein Anfang gewesen ist. Entsprechend geht es auch direkt mit dem Titelsong "Bells" weiter, der nicht nur ihr erster Song ist, den sie geschrieben hat, sondern auch entstanden ist, nachdem sie verlassen in ihrer Wohnung saß und nur die Glocken der nahen Kirche hörte. Auch bei diesem Song spielt Laura Jansen mit ihrer Stimme und bringt sowohl Tragik als auch Hoffnung zum Ausdruck, die von einer gefälligen Pianobegleitung unterstützt wird. Der Wunsch, dass sich ihre Musik wie die Kirchturmglocken verbreiten, ist hiermit auf jeden Fall machbar. Mit "Single Girls" schließt Laura Jansen direkt ihre erste Singleauskopplung an, die man vielleicht sogar schon mal im Radio gehört hat. Auch dieser Song hat eine eindringliche Melodie und ist hörenswert. An dieser Stelle muss ich auch erwähnen, dass es ausgesprochen lohnenswert ist, sich Musikvideos von Laura Jansen anzuschauen (Musikvideo zu "Single Girls"), weil diese wirklich kreativ und stilvoll sind.
Sehr flott und mit richtig guter Stimmung geht es mit "Wicked World" weiter, dass sofort ins Ohr geht. Die nachfolgende Ballade "Perfect" ist erneut durchzogen von schmerzvollen Zeilen und doch so wunderbar aufbauend, weil man es besser weiß. "Your perfect the way you are" und "Your everything you were ever supposed to be" heißt es da. Also weg mit den Zweifeln. Mit leichten Reggae-Klängen stimmt "Soljah" dann an und eröffnet eine weitere musikalische Perspektive, die bei Laura Jansen wunderbar funktioniert. Weiter geht es mit einem Cover, das wunderbar gelingt. Laura Jansen verleiht "Use Somebody" von Kings of Leon eine wunderbare persönliche Note, die mit dem ohnehin schon tollen Song bestens harmoniert. In Holland hat sie sich damit über ein Jahr lang in den Top 10 der Singlecharts gehalten. "Come to Me" hat es da im Anschluss regelrecht schwer und kommen über eine Album füllende Wirkung mit Durchschnittscharakter nicht herum.
Mit mehr Schwung und kraftvoll wird bereits der vorletzte Song eingeleitet, der vor allem dadurch auffällt, weil mit der Musik gespielt wird. Sowohl Stimme als auch Begleitung werden abwechslungsreich variiert und eröffnen ein Spektrum, dass vor allem zeigt, wie viel Freude Laura Jansen am Musizieren hat. Mit einer Ballade namens "Signal" endet das für meinen Geschmack zu kurze Album. Leider ist das keiner der Songs, die ich zum Reinhören empfehlen würde, denn es ist eine musikalisch eher klagende Ballade, die zwar wieder den das gesamte Album übergreifenden Mix aus Schmerz und Hoffnung trägt, aber melodisch nicht meinen Nerv trifft. Nicht unerwähnt will ich noch das Booklet lassen, das durch seine stilvolle Schlichtheit das Gesamtbild abrundet. Einfach rundum gelungen.
Fazit
Laura Jansen gelingt ein sehr emotionales Debütalbum, das man in jeder Minute gerne hört. Eine eindringliche Stimme, Texte voller Melancholie und eine sehr gefällige Kreativität drumherum machen sie zu einem Erlebnis.
Anspieltipps
The End
Wicked World
Use Somebody
Artistpage
Tracks
1. | The End | |||
2. | Bells | |||
3. | Single Girls | |||
4. | Wicked World | |||
5. | Perfect | |||
6. | Soljah | |||
7. | Use Somebody | |||
8. | Come to Me | |||
9. | Elijah | |||
10. | Signal |
Emil Groth - myFanbase
24.05.2011
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 27.05.2011Genre: Singer-Songwriter
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