Bewertung
Magnet

The Tourniquet

Norwegen steht für wunderschöne Landschaften mit viel Gebirge und vielen Seen, einfach Natur pur. Wunderschön. Träumerisch. Romantisch. Ideal um einfach mal abzuschalten, sich einfach mal fallen und seinen Gedanken freien Lauf lassen. Die ideale musikalische Untermalung liefert uns dabei Magnet mit seinem zweiten Longplayer „The Tourniquet“.

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Hinter Magnet versteckt sich allerdings keine Band, wie man vielleicht vermuten mag. Es ist der Singer/Songwriter Even Johansen der schon mit seinem Debüt "On Your Side" zu beeindrucken wusste. Vor allem die britische Presse war begeistert. Und auch die Music Supervisors bekannter US-Serien wie "O.C., California" und "Six Feet Under" wurden schnell auf den Norweger aufmerksam und positionierten seine Songs in ihren Formaten. Da ist es also keine große Überraschung das Johansen mit "The Tourniquet" nun auch zum internationalen Rundumschlag ansetzt.

Und wie auch schon auf seinem Vorgänger wartet "The Tourniquet" mit ruhigen, zarten Melodien auf. Tiefsinnig, emotional, melancholisch, optimistisch und im nächsten Moment wieder traurig herzzerreißend. Dazu gesellen sich genauso schöne Melodien und Even Johansens ehrzählerisch wirkende, einfühlsame Stimme.

In eine positive Stimmung versetzt uns auch gleich der Opener und die erste Singleauskopplung "Hold On". "You’ll get through this if you hold on / Cause the truth is you’re not alone" kommt da von Johansens Lippen und gibt dem Hörer ein merkbar gutes Gefühl. Dazu steigert sich der Song in dieses Gefühl hinein, er geht auf, wird intensiver, bis man nicht mehr davon ablassen kann. Nachdem uns Magnet mit "Duracellia" und "The Pacemaker" wieder etwas ernstere Kost serviert, wird es auch bei "Believe" wieder positiv stimmend. Fast schon poppig unterstreicht das Arrangement die zauberhaft schöne Nummer.

Durch das mit 10 Songs bestückte Album zieht sich eine konstant gute Linie. Synthesizer geben sich die Klinke mit sanften Drums, zupfenden Gitarren und ja, auch Streicher, Harfe & Co. hört man hier und da raus, wie im letzten Titel "Jaws". Fast schon schluchzend hört man Magnet bei "Miss her So", sanftmütig gibt er sich im, wie er selbst sagt, positivsten Trennungssong den er je geschrieben hat "Deadlock (It´s Over)" und nahezu erklärend zeigt er in "Blow By Blow" sein können.

Wie vielleicht schon ersichtlich, wird auf laute Töne ganz klar verzichtet und, ich muss an dieser Stelle einfach mal den Pressetext zitieren, "statt mit der Tür ins Haus zu fallen auf einer Feder dahergeschwebte" Kost serviert. Auch wenn jeder Pressetext versucht jedes Album auf Wolke 7 zu katapultieren, so braucht das Plattenlabel an dieser Stelle nicht viel Überzeugungsarbeit leisten. Jedem der Musik mit Charme und Feinfühligkeit gelegen kommt, kommt auch dieses Album gelegen. Anderen wird unter Umständen schnell langweilig.

Anspieltipps:

"Hold On"

"Believe"

"Jaws"

Tracks

1.Hold On
2.Duracellia
3.The Pacemaker
4.Believe
5.All You Ask
6.Deadlock
7.Fall At Your Feet
8.Blow By Blow
9.Miss Her So
10.Jaws

René Krieger - myFanbase
28.01.2006

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