Bewertung
Death Cab for Cutie

Codes and Keys

"When there's a doubt in your mind and if you feel just like a Tourist in the city you were born. Then, it's time to go and you find your destination with so many different places to call Home. Cos' when you find yourself a Villain in the story you have written, it's plain to see that sometimes the best intentions are in need of Redemptions. Would you agree?"

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Seit drei Jahren haben Death Cab for Cutie kein Album mehr veröffentlicht. Eine nicht gerade kurze Zeit, um musikalisch zu experimentieren und zu reifen. Mit "Codes and Keys" liegt nun das langerwartete siebte Album der Band vor. Vorab kündigte das Indie-Quartett aus Washington bereits an, dass diese Platte weniger gitarrenlastig sei und stattdessen der Fokus auf Gesang und Keyboard gelegt werde.

Auf eben diese neuen musikalischen Wege spielt Sänger Ben Gibbard im Opener "Home Is a Fire" auch selbst an, denn "Nothing's the same as yesterday". Tatsächlich wird der Song getragen von einer vielschichtigen Geräuschkulisse aus nervösen Drums, dichten Keyboard- und Synthesizerklängen über die sich immer wieder die leicht verzerrte Stimme Gibbards legt.

Der titelgebende Track besticht durch launige Pianolines, die durch Streicher ergänzt werden und so einen dichten, atmosphärischen Klangteppich schaffen. Das nachfolgende "Some Boys" ist ein durchaus eingängiger Popsong mit hektischem Shuffle Beat und vielschichtigem, waberndem Synthesizersound. "Doors Unlocked and Open" hingegen ist wunderbar dynamisch post-rockig und äußerst abwechslungsreich komponiert.

Die Vorabsingle "You Are a Tourist" wartet wiederum mit einer sehr eingängigen Gitarrenhook und einem ebenso eingängigen Refrain auf. Hier zeigt sich auch, dass Death Cab for Cutie ihre Gitarren nicht völlig außen vor gelassen haben und genau dies bekommt der Single äußerst gut. "Unobstructed Views" fällt besonders durch die epische, pianolastige Instrumentierung mit subtilen Synthesizerexperimenten auf und ist zweifellos einer der besten Songs des Albums. Der darauf folgende Track "Monday Morning" kann leider das insgesamt hohe Niveau des Albums nicht halten und plätschert etwas wenig ambitioniert dahin. "Portable Television" ist wiederum rhythmisch sehr intelligent ausgearbeitet und mit seinem treibenden Drumbeat überraschend beschwingt. Dahingegen ist "Underneath the Sycamore" ein fast typischer, klassischer Death-Cab-for-Cutie-Song.

An "St. Peter's Cathedral" mit eingängigem Beat, der von einzelnen Gitarrenakkorden durchbrochen wird und mit der Kernaussage "when our hearts stop ticking this is the end, there's nothing past it" abschließt, fügt sich der ungewohnt optimistische, abschließende Track "Stay Young, Go Dancing" mit überraschenden "Life is sweet"-Anklängen und orchestraler Instrumentierung.

Fazit

Auch bei "Codes and Keys" ist immer noch Ben Gibbards Stimme das Markenzeichen der Band. Doch wird diese mit einem ganz neuen pianolastigen Soundmeer und Synthesizerspielereien untermalt. Das Ergebnis dieser Experimente sind melodisch raffinierte, bittersüße Kompositionen, die zudem durch ihre lyrische Feinheit bestechen.

"Codes and Keys" ist ein in sich geschlossenes, aber doch facettenreiches Konzeptalbum durch das sich der gewohnt melancholische Grundtenor um das immer wiederkehrende Home-Motiv rankt. Death Cab for Cutie haben ein Album geschaffen, bei dem man mit jedem erneuten Hören mehr Details entdecken kann und das vielleicht neben "Transatlanticism" ihre beste Platte ist.

Anspieltipps

Unobstructed Views

Stay Young, Go Dancing

You Are a Tourist

Portable Television

Artistpage

DeathCabForCutie.com

Tracks

1.Home Is a Fire
2.Codes and Keys
3.Some Boys
4.Doors Unlocked and Open
5.You Are a Tourist
6.Unobstructed Views
7.Monday Morning
8.Portable Television
9.Underneath the Sycamore
10.St. Peter's Cathedral
11.Stay Young, Go Dancing

Ira Bosse - myFanbase
05.06.2011

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