Bewertung
I Am In Love

Of Regard And Affection

"I Am In Love"! Ein zartes, feenähnliches Geschöpf mit wallendem Haar, Rehaugen, die wie Sterne funkeln, und einer Stimme so zart wie die Berührung einer Feder auf dem Unterarm. Wer eine fragile Schönheit mit betörender Stimme und Taschentuch-Abonnement hinter "I Am In Love" vermutet, liegt falsch. Ganz falsch.

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© Velocity Sounds Records

Denn bei I Am In Love macht zwar auch 'ne Frau mit. Aber sie ist nicht allein. Sie beweist dem befangenen Hörer mithilfe vierer Jungs, dass er auf dem Holzweg war. Und dass Liebe vielfältig ist. Dass man tanzen darf und schmachten zugleich. Tanzend schmachten, schmachtend tanzen.

Die fünf Briten haben vor der Entstehung ihrer ersten Platte "Of Regard And Affection" auf der Suche nach dem eigenen Sound nicht Halt gemacht vor Jahreswechseln oder von Jahrzehnten. Ob sie fündig wurden? Es heißt, David Bowie und OMD standen Pate für die Selbstfindung. Festzuhalten ist, dass I Am In Love sich auf ihrem Debüt beinahe überraschend stimmig präsentieren. Der Opener gibt eine klare Richtung vor, jeder der sieben weiteren Songs sowie die beiden Remixe folgen schnörkellos nach. Ohne Frage ist es ein Album wie aus einem Guss. Und der Guss schreit: Disco!

Und wenn nicht die Beine, dann tanzt eben das Herz. Denn der erste Eindruck nach "London I", dass diese Platte sich vornehmlich auf der Tanzfläche gut machen wird, reicht nicht weit genug. Es ist auch zum Träumen da. Reicht auch die Hand, um die Tanzfläche zu verlassen und ein wenig zur Ruhe zu kommen. Die Füße auch mal still zu halten. Den Kopf auszuschalten wäre allerdings fast schade. Denn wer sich ob der teils an Jason Stellars erinnernden Stimme von I-Am-In-Love-Sänger Sebastian Twidgen nicht entnervt die Ohren zuklappt, wird zwei Handvoll Songs einer mehr als nur ambitionierten Newcomerband entdecken, die jedes Körperdrittel zu bewegen wissen.

Früher nannten sich I Am In Love übrigens Autohype. Kein Name, den man so hätte ausreizen können, wie die Autorin es an dieser Stelle getan hat.

Fazit

Wie so oft dieser Tage, siedelt man Debütalben soundtechnisch in den Achtzigern an. So verkehrt kann das nicht sein. Sänger Sebastian Twidgen hat mit seiner Band viel richtig gemacht. I Am In Love - nicht mit elfenbeinhäutigen Schönheiten mit Gänseblümchen im Haar. Aber ein bisschen mit Synthies, Trommelwirbeln und Regard und Affection.

Anspieltipps

Fool Am I?

Call Me An Animal

I Want You

Final Curtain

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Tracks

1.London I
2.Buccaneer Mastery/ London II
3.Fool Am I?
4.Call Me An Animal
5.Our Hero's Dilemma
6.I Want You
7.Brothers Brawlin'
8.Final Curtain
9.Call Me An Animal (Dark Dark Horse Remix)
10.I Want You (Rmx By Lunar³)

Aljana Pellny - myFanbase
12.07.2011

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