Country Strong: Original Motion Picture Soundtrack
Gwyneth Paltrow als Sängerin? Was vor einem Jahr wohl noch wie ein schlechter Scherz geklungen hat, ist nun zumindest für Country- und "Glee"-Fans etwas halbwegs Normales geworden. Die Schauspielerin, die viele nur wegen ihrer Ehe zu Coldplay-Sänger Chris Martin mit Musik in Zusammenhang brachten, spielte 2010 die Hauptrolle in dem Country-Drama "Country Strong" und überzeugte prompt. Auftritte bei den Country Music Awards, bei den Oscars und bei der Musical-Serie "Glee" folgten und zeigten Fans und Publikum, dass Paltrow tatsächlich singen kann – obwohl sie definitiv nicht die Beste darin ist.
Der Film "Country Strong" handelt von Verlust, von Sucht, von der Liebe und vom Erfolg und so ist es klar, dass auch die Songs von Leid, Verlust und vom Alkohol handeln. Obwohl Paltrow in dem Film die Rolle der Countrysängerin einnimmt, und auch die Nebendarsteller zum Mikrofon greifen, so sind es keineswegs nur die Darsteller, die auf dem Sountrack zu hören sind. Mit Songs von Hank William Jr., Chris Joung & Patty Loveless, Sara Evans, Le Ann Womack und Faith Hill hat man auch gleich ein paar große Countrystars auf dem Album untergebracht. Darüber hinaus hat Paltrow drei Solosongs, sowie ein Duett mit Filmehemann Tim McGraw. Nebendarstellerin und "Gossip Girl" Leighton Meester greift einmal zum Mikrofon, ebenso wie Garrett Hedlund.
Das Album beginnt mit der Single "Country Strong", die ein bisschen wie "I Will Survive" auf Country klingt und dabei durchaus solide und mitreißend ist. Danach folgt das erste Duett des Soundtracks, in dem die beiden Countrysänger Chris Joung & Patty Loveless gemeinsam "Love Don't Let Me Down" performen. Ein wunderbarer Song, der vor allem wegen der Ausnahmestimmen der beiden Musiker überzeugt, dazu jedoch auch über eine einfühlsame Melodie und großartige Lyrics verfügt.
Der Song "A Little Bit Stronger" passt sich mit den Lyrics perfekt in den Film ein und kommt auch auf dem Album gut zur Geltung. Die Stimme von Sara Evans ist einzigartig und überzeugt auf ganzer Linie, der Song hingegen nicht ganz. Schön, aber doch nicht mitreißend genug, gehört er zu den Schlusslichtern des Albums. Anders ist "Chances Are" gesungen von Schauspieler Garrett Hedlund, der vor "Country Strong" in "Tron Legacy" zu sehen war. In dem akustisch, stilvollem Song zeigt er seine rauchige Stimme, die sehr an Countrylegende Kris Kristofferson erinnert. Geschrieben von Lori McKenna, Liz Rose und Nathan Chapman ist "Chances Are" ohne Zweifel der beste Song des Albums und überzeugt mit wunderbaren Lyrics, ebenso wie mit diesem akustischen und unglaublich stilvollem Setting, das sich perfekt der Stimme von Hedlund anpasst.
Die nächsten beiden Songs "Liars Lie" und "She's Acting' Single (I'm Drinkin' Doubles)" können dagegen nur kaum überzeugen. Mit schönen Stimmen, jedoch schwachen Lyrics und Melodien sind es zwei solide, jedoch kaum überzeugende Songs. Auch "Shake that Thing", in dem Paltrow erneut selber zum Mikrofon greift, kann kaum überzeugen. Zu wenig passt die sanfte Stimme der Sängerin in das Setting. "Thirsty" passt dann zumindest von den Lyrics perfekt in das Album, schafft es aber trotz der genialen Stimme von Hank William Jr. nicht zu überzeugen. Auch Faith Hills "Give In to Me", welches im Film gar nicht erst auftaucht, ist ein netter, eingehender Song, der jedoch schlussendlich ebenso wenig überzeugen kann, wie "Timing Is Everything" von Trace Adkins.
Neben Garrett Hedlund ist Leighton Meester eine weitere Überraschung des Films. Die "Gossip Girl"-Darstellerin war vorher nicht unbedingt als Sängerin unterwegs, doch überzeugt mit einer einfühlsam guten Stimme, die an Colbie Calliat und Taylor Swift erinnert. Auch der Song "Words I Could't Say" könnte ebenso auf Alben der beiden Sängerinnen auftauchen, passt aber wunderbar zu Meester und vor allem ihrer süßen Countryfigur im Film. Einziges Manko ist jedoch, dass das wunderbare Duett mit Garrett Hedlund aus dem Film nicht auf dem Soundtrack auftaucht.
Mit "Coming Home" ist nun der letzte Solo-Song von Gwyneth Paltrow zu hören, der von allen dreien eindeutig der Beste ist. Der Song ist eine fantastische orchesterstarke Single, die es durchaus verdient hatte, bei den Oscars nominiert zu werden. Dabei ist dies der Song, der wohl am wenigsten nach Country klingt und zeitweise sogar an aktuelle Nummern von Popgrößen erinnert. Der Abschlussong des Albums ist "Me and Tennessee", der das Duet von Tim McGraw und Gwyneth Paltrow darstellt. Der Countrysänger McGraw, der im Film Paltrows Ehemann spielt, singt im Film nicht eine Strophe, ist aber zum Glück auf dem Soundtrack zu hören. Die Stimmen von Paltrow und McGraw harmonieren dabei durchaus gut und der Song klingt wie ein perfekter Abschluss vom Album, was er schließlich auch ist.
Fazit
"Country Strong: Original Motion Picture Soundtrack" ist ein nur mittelmäßig überzeugendes Countryalbum, zu dem nur mittelmäßig überzeugenden Film. Mit einigen großen Nummern wie "Chances Are", "Coming Home", "Words I Could't Say" und "Me and Tennessee" macht das Album trotzdem Spaß. Gerade Hedlund und Meester überzeugen auf ganzer Linie.
Tracks
1. | Country Strong | Gwyneth Paltrow | ||
2. | Love Don't Let Me Down | Chris Young & Patty Loveless | ||
3. | A Little Bit Stronger | Sara Evans | ||
4. | Chances Are | Garrett Hedlund | ||
5. | Liars Lie | Lee Ann Womack | ||
6. | She's Actin' Single (I'm Drinkin' Double) | Ronnie Dunn | ||
7. | Shake That Thing | Gwyneth Paltrow | ||
8. | Thirsty | Hank Williams Jr. | ||
9. | Give In To Me | Faith Hill | ||
10. | Timing Is Everything | Trace Adkins | ||
11. | Words I Couldn't Say | Leighton Meester | ||
12. | Coming Home | Gwyneth Paltrow | ||
13. | Me And Tennessee | Tim McGraw & Gwyneth Paltrow |
Eva Klose - myFanbase
09.07.2011
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (US): 25.10.2010Veröffentlichungsdatum (DE): 03.06.2011
Genre: Folk & Country
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