Bewertung
Brooke Fraser

Flags

Die junge Neuseeländerin sorgt schon seit 2003 in ihrem Heimatland für Furore. Ihr erstes Album "What to Do With Daylight" erreicht dort schnell Platz 1 und ergatterte acht Platinauszeichnungen. Das bescherte ihr die Ehre, für Größen wie David Bowie oder John Mayer den Supportact zu mimen. Auch ihr zweites Album "Albertine" konnte überzeugen und steig auch schon in die US Billboard Charts ein. Ihr drittes Album hat in Neuseeland auch schon wieder den ersten Platz und dreifach Platin erreicht. Da wird es doch auch mal Zeit, dass Brooke Fraser mit "Flags" auch mal in Deutschland durchstartet.

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Das Album startet gleich mal mit der ersten Singleauskopplung "Something in the Water", die es in den deutschen Charts bereits in die Top Ten geschafft hat. Dieser sommerliche Hit hat aber auch ein hohes Ohrwurmpotenzial, besticht durch seine Fröhlichkeit und den flotten Rhythmus und macht sofort richtige Lust auf mehr. Diesen Schwung nutzt "Betty" sogleich aus. Mit einer ebenso vergnüglichen wie temporeichen Melodie spürt man die Wärme und fühlt sich, als wenn man gerade fröhlich über eine blühende Wiese springt. "Orphans, Kingdoms" kreiert dann mit der klimaxartigen Begleitung eine schöne, geheimnisvolle Atmosphäre, welche die Melodie bestens begleitet und Frasers Stimme hervorhebt. Diesem gelungenen Song folgt mit "Who Are We Fooling?" mein persönliches Highlight der CD. Das Duett mit Aqualung begeistert mit tollen Harmonien, zarten Stimmeneinsatz, einer perfekten Klavierbegleitung. Der wundervolle Text perfektioniert diesen grandiosen Song.

Für mich hat sich mit diesen vier Songs schon alles bezahlt gemacht. "Ice On Her Lashes" hat es dann auch entsprechend etwas schwer, gut anzukommen, weil der Vorgänger einfach zu gut war. Sehr ruhig, aber irgendwie auch etwas kühl kommt der Song daher. Frasers Stimme kann hier wieder glänzen, aber der Songs ist mir insgesamt zu lang und in der Steigerung zu unspektakulär, als dass er vollkommen überzeugen könnte. Auch hier passt aber der Inhalt sehr gut zur musikalischen Umsetzung. "Coachella" ist jetzt wieder deutlich flotter und kann vor allem im Refrain überzeugen. Insgesamt ist es auf dem Album aber ein eher durchschnittlicher Beitrag. "Jack Kerouac" kann vor allem mit der tollen gezupften E-Gitarre herausstechen. Der ebenfalls sehr kurzweiligen Umsetzung kann man auch sehr viel abgewinnen. Es macht einfach Freude, die Lieder zu hören, und es lohnt sich auch, den Texten zu folgen, notfalls mit Hilfe des schön gestalteten Booklets, das alle Texte enthält.

"Sailboats" ist dann wieder eine schöne gitarrenbegleitete Ballade, der man eigentlich endlos zuhören könnte, fast meditativ kommt der Song daher. "Crows And Locusts" ist dann deutlich tragischer und düsterer, erzählt der Song immerhin von tiefem Schmerz und Leid. Dieser Song trägt dadurch natürlich zur Abwechslung bei, zeigt aber vor allem auch, welches Potenzial Brooke Fraser hat. "Here's to You" ist mir dann fast zu dominant rhythmusbetont, doch die Melodie hat etwas Fesselndes, was das wieder gut macht. Außerdem hat der Song auch ein sympathisches Flair. "Flags" ist dann zum Abschluss wieder eine ruhige, eher düstere Ballade, die sich mit der Ungerechtigkeit der Welt auseinander setzt. Das hoffnungsvolle Ende bietet einen tollen Abschluss für das Album, das leider schon zu Ende ist. Zum Glück muss man nur einen Knopf drücken und schon kann es wieder von vorn losgehen.

Fazit

Manchmal fragt man sich, wieso man erst mit dem dritten Album überhaupt etwas von einer so tollen Künstlerin mitbekommt. Erfrischende Melodien, schöne erzählerische Texte und eine emotionale und atmosphärische musikalische Umsetzung machen das Album zu einem unbedingt hörenswerten Erlebnis.

Anspieltipps

Something in the Water

Who Are We Fooling?

Jack Kerouac

Artistpage

BrookeFraser.com

Tracks

1.Something in the Water
2.Betty
3.Orphans, Kingdoms
4.Who Are We Fooling?featuring Aqualung
5.Ice On Her Lashes
6.Coachella
7.Jack Kerouac
8.Sailboats
9.Crows + Locusts
10.Here's to You
11.Flags

Emil Groth - myFanbase
19.07.2011

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