Bewertung
US5

Here We Go

Es gibt Neues aus der Schmiede von Boygroupmogul Louis Perlman. Nachdem er bereits so erfolgreiche Bands wie die Backstreet Boys und N’SYNC ins Leben gerufen hat, startet nun eine weitere Boyband unter seinen Fittichen. Bereits in der Castingsendung „Back in America“ zeigten sie, dass sie gesanglich einiges zu bieten haben. MyFanbase wird nun für Euch schauen, inwieweit US5 das auf ihrem Debütalbum auch umsetzen konnten.

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Konnte man in "Big in America" hören, dass die Jungs von US5, bestehend aus den Amerikanern Izzy und Richie, dem Engländer Jay und den beiden Deutschen Chris und Mikel, gesanglich durchaus etwas drauf haben, wird man nun enttäuscht sein, dass fast nichts davon auf dem aktuellen Album zu hören ist. Bis auf einige wenige Ausnahmen wie die Singleauskopplungen "Maria" und "Just Because Of You", "Señorita", "The Day You Cried" und "Say Lalalala" hören sich fast alle Songs gleich an. Man wird nicht mitgerissen, sondern muss sich fieberhaft bemühen, mehr als eine Tonlage zu finden. Schade, da die Jungs auf ihren Konzerten zeigen, dass sie deutlich mehr Potenzial aufweisen, als hier ausgeschöpft wurde.

"Last To Know" wird leider durch ein viel zu langes Intro eingeleitet, der Song selbst ist eine sehr ruhige, langsame Ballade, die leider streckenweise sehr eintönig ist, aber nichts desto trotz sofort im Gedächtnis bleibt. Es mag an der Albumversion liegen, dass ihr der Drive fehlt, live ist sie jedenfalls um Längen besser. "Just Because Of You", die zweite Singleauskopplung, ist eine weitere Ballade, leicht poppig aufbereitet. Leider plätschert auch sie etwas dahin. "Here We Go" erinnert etwas an frühere N’SYNC- und BsB-Zeiten, allerdings fehlt auch hier der richtige Groove.

"Jesus" watet mit einer sehr schönen Melodie auf, die sogar mehr als eine Tonlage bedient. Allerdings wirkt es unglaubwürdig angesichts der amerikanischen Blendementalität, was ihre christlichen Ansichten betrifft, wenn sie in ihrem nächsten Song "Señorita" von One-Night-Stands berichten. "Señorita" ist aber der erste Song auf dem Album, bei dem man notgedrungen mitwippen muss. Und "Maria", die erste Single der fünf Jungs, ist zu Recht so erfolgreich gewesen. In Deutschland belegte sie 4 Wochen die Pole-Position und war auf den Video- und Radiosendern im ständigen Einsatz. In den US-amerikanischen Billboard-Charts ist sie sogar direkt auf Platz 6 geschossen, ein wahnsinniger Erfolg für eine neue Boy-Band.

"I Can’t Sleep" ist scheinbar der Versuch, rockig zu sein und Izzy gerecht zu werden. Leider wirkt es nicht so überzeugend, wenn auch überzeugender als "Jesus". "Spell On Me" ist eines der schlechtesten Lieder auf dem Album. Es fehlen Melodie, Drive und Stil. "Your Love" kommt zwar auch nicht richtig in Schwung, hat aber teilweise Ohrwurm-Charakter. "The Day You Cried" ist wieder eine Ballade, die sogar überzeugen kann. Man hat zum ersten Mal den Eindruck, dass die Jungs verschiedene Stimmen haben und erinnert sich an "Back In America", wo sie es ja mehrmals bewiesen haben. Definitiv einer der besten Songs.

Leider wird der positive Eindruck von "The Day You Cried" durch "Let It Go" wieder getrübt. Man kann den Refrain nicht von den normalen Strophen unterscheiden, wartet vergeblich auf den Austritt aus der Eintönigkeit und muss sich wirklich bemühen, wenn man nicht einschlafen möchte. Eine gut gemeinte Ballade, die aber leider nicht überzeugen kann. "Say La, La, La" weckt durch seine südlichen Klänge wieder auf. Auch wenn dieser Song nicht komplett überzeugen kann, ist es zumindest der lobenswerte Versuch, etwas anderes zu versuchen. Streckenweise gelingt sogar der Ausbruch aus der Monotonie. Der letzte Song ist ein Abba-Cover. "One Of Us" ist allerdings eher zum weinen. Sie hätten besser Abba Abba sein lassen sollen.

Insgesamt kann das Album nur als Schnellschuss bezeichnet werden. Sowohl Songauswahl als auch die gesamte Umsetzung haben leider nicht den hohen Erwartungen entsprochen. Bis auf einige sich lohnende Ausnahmen ist "Here We Go" niemandem außer hartgesottenen Fans zu empfehlen. Da sie aber auf ihren Konzerten und in der Castingshow bewiesen haben, dass sie zu mehr im Stande sind, bekommen sie 2 Sterne.

Tracks

1.Last To Know
2.Just Because Of You
3.Here We Go
4.Jesus
5.Senorita
6.Maria
7.I Can't Sleep
8.Spell On Me
9.Your Love
10.The Day You Cried
11.Let It Go
12.Say La, La, La
13.One Of Us

Nicole - myFanbase
11.02.2006

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