Bewertung
KT Tunstall

Eye To The Telescope

Eigentlich ist es ja kaum zu glauben, dass das Debüt der Schottin mit chinesischer Abstammung hierzulande quasi immer noch einen Geheimtipp darstellt. Ok, zugegeben, als ich Mitte des letzten Jahres "Black Horse And The Cherry Three" im Radio hörte, fragte ich mich auch erstaunt: Wer zum Teufel ist das? Und schnell musste ich feststellen, dass es sich eben um jene KT Tunstall handelt, die mit ihrem Debüt "Eye To The Telescope" wohl nicht nur in Deutschland etwas Anlaufzeit benötigt. Egal, dafür geht’s jetzt umso erfolgreicher zur Sache.

Für drei Brit Awards ist sie aktuell nominiert, mehrere Platinauszeichnungen aus aller Welt hat sie bereits in der Tasche und sogar die Airplaylisten der US-Radiostationen führt sie an. Da haben wir es also mit keiner Unbekannten mehr zu tun. Tja, und können tut sie auch was, was sie deutlich hörbar auf ihrem Debüt zeigt.

Und da sind die beiden stimmungsvollen Radiohits, das stampfende "Black Horse And The Cherry Three" und aktuell auch die Mid-Tempo-Nummer "Suddenly I See", nur der Anfang. Mit den Songs schickt sie zugleich auch zwei absolute Highlights auf den Weg, den Singlemarkt zu erobern. Aber wieso nur von Songs sprechen, wenn man durchaus auch das gesamte Album als Highlight bezeichnen kann? Naja, über Highlights spricht man eben.

Doch so fetzig wie eben bei den beiden Auskopplungen geht’s natürlich nicht nur zu. Es ist auch ganz viel sanftes und seichtes zu hören, sogar fast überwiegend. So präsentiert sie uns mit "Under The Weather", "Silent Sea", "Heal Over" und "Through The Dark” wunderschöne Balladen, dabei sticht "Heal Over” mit dem bezaubernden Gitarrenspiel ganz besonders heraus. Das ebenfalls ruhigere "Other Side Of The World" und das elektronische angehauchte "Universe & U" zeichnen sich durch den etwas poppigeren Klang aus.

Und solang man auch suchen mag, eine wirklich ohrenbetäubende Schwachstelle findet man auf dem Album nicht, KT hält auf ihrem Debüt ein durchweg hohes Niveau. Sicherlich driftet es bei dem ein oder anderen Song manchmal ins kurzweilige, doch das sollte hier keine Schwachstelle darstellen. Alles in allem stellt "Eye To The Telescope" ein hervorragendes Debüt der eigensinnigen KT Tunstall dar, von der wir sicherlich noch viel erwarten können.

Anspieltipps:

"Black Horse And The Cherry Tree"

"Suddenly I See"

"Heal Over"

Tracks

1.Other Side Of The World
2.Another Place To Fall
3.Under The Weather
4.Black Horse And The Cherry Tree
5.Miniature Disasters
6.Silent Sea
7.Universe & U
8.False Alarm
9.Suddenly I See
10.Stoppin' The Love
11.Heal Over
12.Through The Dark

René Krieger - myFanbase
13.02.2006

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