Bewertung
Our Lady Peace

Healthy In Paranoid Times

Mit "Healthy In Paranoid Times" legen die alternativen Rocker von Our Lady Peace nun ihr sechstes Studioalbum vor. Dabei brauchten Sänger Raine Maida, Drummer Jeremy Taggart, Bassist Duncan Coutts und Gittarist Steve Mazur für den Entstehungsprozess satte 1165 Tage, also weit mehr als drei Jahre. Und zum Schluss waren es 45 Songs, von denen man sich für 12 entscheiden musste. Und das fiel den Jungs ganz und gar nicht leicht, sogar von Ausstieg war bei jedem Bandmitglied im Laufe der Zeit die Rede. Es müssen also hitzige Diskussionen stattgefunden haben, aber nun ist es ja da.

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Und Herr im Himmel, sind wir froh, dass uns Our Lady Peace erhalten bleiben und dieses Album präsentieren. In ihrer Heimat Kanada schoss die Scheibe bereits in der ersten Woche auf Platz 2 der dortigen Albumcharts und erreichte nach nur 2 Wochen Platinstatus. Mit der gewohnt üblichen Verzögerung gibt es "Healthy In Paranoid Times" nun auch in deutschen Plattenläden. Wer Angst hatte, das Album sei an dem Entstehungsprozess zerbrochen, den wird das, was er auf dem Ding zu hören bekommt positiv überraschen, ehrlich, es ist herrlich!

Mal laut, mal leise wird da gerockt. Da gibt sich schon gleich der Opener "Angels/Losing/Sleep" richtungsweisend. Im Mid-Tempo kommt der Song daher und macht unglaublich Lust auf mehr. Und ja, wir bekommen mehr, viel mehr. Beispielsweise "Boy", dass mit seinem Intro und Refrain stark an Bono & Co. erinnert, allerdings nicht nachäfft. In "Where Are You", der ersten Single, geht es um die Suche nach Spiritualität in einem Meer von Korruption und so liefert Our Lady Peace eine hymnenartige Nummer, grandios!

Auch die weiteren rockigen Songs wie "Will The Future Blame Us", "Love And Trust" und "The World On A String" brauchen sich da nicht verstecken. Die ruhigeren Tracks "Apology" und "Al Genina (Leave The Light On)" setzen dem ganzen dann noch die Krone auf. Ab und zu ist den Songs eine gewisse Massen- bzw. Radiotauglichkeit nicht abzuerkennen, doch mal ehrlich, ist das ein Kritikpunkt? Sicherlich nicht. Achja, bei "HIPT" hat übrigens Bob Rock, der schon für Aerosmith, Bon Jovi oder Metallica arbeitete, persönlich Hand angelegt.

Ok, dass muss man dazu sagen, braucht man vielleicht ein paar Durchläufe bevor sich das Album vollständig entfaltet, bevor man erkennt was da aus den Boxen perlt, aber bekanntermaßen will ja gut Ding Weile haben. So wird schnell klar, das "Healthy In Paranoid Times" nur eines ist: einfach klasse, wenn nicht sogar großartig! Sicherlich eines der ersten Highlights in 2006!

Anspieltipps

"Where Are You"

"Al Genina (Leave The Light On)"

"Boy"

Tracks

1.Angels/Losing/Sleep
2.Will The Future Blame Us
3.Picture
4.Where Are You
5.Wire That Smile Off Your Face
6.Love And Trust
7.Boy
8.Apology
9.The World On A String
10.Don´t Stop
11.Walking In Circles
12.All Genina (Leave The Light On)

René Krieger - myFanbase
17.02.2006

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