Bewertung
Hawthorne Heights

If Only You Were Lonely

Wenn sich ein Debütalbum ohne große Marketingaktivitäten und massig Airplays über 700.000 mal verkauft, muss ja irgendwas dran bzw. drin sein. So geschehen bei den Hawthorne Heights, die von „The Silence In Black And White“ eben solche Stückzahlen verkaufen konnten.

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Da ist es ganz klar, dass für die Victory-Band beim zweiten Album alle nur möglichen Unterstützungsmöglichkeiten aufgefahren werden. Sei es eine eigene Internetcommunity, Exklusiv-Streams und Videos oder Votingaufrufe an allen Ecken und Enden. So schafft man für "If Only You Were Lonely" eine gute Ausgangsposition für die Verkaufszahlen. Aber eben nur für diese, denn letztendlich zählt der Inhalt, der aus den Boxen knallt.

Und der knallt da sehr gut raus. Da wird hart nach vorne gerockt, mit Screamo-Elementen gearbeitet und mit "This Is Who We Are" gleich zu Anfang einfach ein fabelhafter Einstieg geboten. Und genauso, bzw. so ähnlich geht es weiter. Da versucht man sich auch mal an ruhigeren Sachen ("I Am On Your Side") und geht dann wieder richtig ab. Man versucht da sämtliche Rockstile unter einem Hut zu vereinen, Punk, Emo, Screamo, Indie und geht da auch mal in die Poppigkeit über, schrammt bei dem ein oder anderen Song sozusagen an gewissen Simple Plans oder Blink 182s.

Aber keine Sorge, dass steht den Jungs, sehr gut sogar. "Language Lessons (Five Words Or Less)", "Saying Sorry" oder "Cross Me Off Your List" zum Beispiel tragen so eine gewisse Brise Pop in sich, können aber überzeugen. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch die geradeaus rockigen Sachen. Wenn die Jungs bei "Pens and Needles" hart einsteigen, dann kurz wieder ruhiger werden um dann wiederum abzugehen, ist man durchweg erfreut über solch Genuss.

Insgesamt also ein durchaus gelungenes, sehr solides und auch massentaugliches Album. Na gut, die teilweise aus dem Hintergrund kommenden Schreieinlagen sind hin und wieder sehr unpassend platziert und schwächen den Gesamteindruck ein wenig. Aber nichtsdestotrotz kann man nur abwarten, wann auch die großen Majors mal hausieren gehen, zurecht.

Wenn sich dann die Hawthorne Heights von ihrem "If Only You Were Lonely" mit einer so ganz und gar nicht ins Konzept passenden und den Eindruck, man wolle noch massentauglicher und teeniekonformer werden, verstärkende Ballade "Decembers" verabschiedet, kann man nur sagen: Daumen hoch, immer schön weiter so! Die 1-Millionen-Hürde dürfte locker zu schaffen sein.

Tracks

1.This Is Who We Are
2.We Are So Last Year
3.Language Lessons (Five Words Or Less)
4.Pens And Needles
5.Saying Sorry
6.Dead In The Water
7.I Am On Your Side
8.Breathing In Sequence
9.Light Sleeper
10.Cross Me Off Your List
11.Where Can I Stab Myself In The Ears
12.Decembers

René Krieger - myFanbase
18.02.2006

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