Love Songs
Da haben wie sie wieder, die deutsche Superstarsuche. Nachdem man nach der zweiten Staffel, Siegerin wurde die „Rockerin“ Elli, schon geglaubt hatte, der Castingwahn sei vorüber, machte RTL denen, die sich bereits darüber freuten, einen Strich durch die Rechnung und verkündete: Deutschland sucht den Superstar geht in die nächste Runde.
Na tolles Bier. Das heißt also, dass ich mir zum köstlich amüsanten Abendvertreib die Vorcastings angesehen habe und nun, natürlich völlig unfreiwillig, auch an den großen Mottoshows dranbleibe. Man will ja informiert sein, lachen, sich aufregen und schmunzeln, gibt ja sonst nicht viel zu lachen. Soweit so gut. Dass Deutschland sucht den Superstar nach fast zweijähriger Pause aber wieder mit solchem Erfolg zurückkehrte, sollte den Senderverantwortlichen beim Markführer in Köln darin bestätigen, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Denn es wiederholt sich die Geschichte. Millionen fiebern wieder mit, stimmen für ihre Kandidaten und machen DSDS zu dem was es ist: Ein Medienspektakel. Aber auch nicht mehr und nicht weniger. Die Kandidaten haben zur Hälfte zwar gut Talent, doch ist der Erfolg eben nur auf die Show und für den Sieger auch ein bisschen danach beschränkt. Und dieser kurzzeitige Erfolg veranlasst natürlich auch eine große Merchandising-Welle. Das eigene Magazin gibt es ja schon, es folgt also die Scheibe, um die es hier geht, und, man höre und staune, eine DVD wird es auch noch geben. Ja, genau, das braucht die Welt.
Naja, aber zurück zu den "Love Songs", von denen 12 auf CD gepresst am Dienstag, den 13. Februar in die Läden kamen, ein Tag vor dem vermeintlichen Tag der Liebenden. Songs von allen zehn Finalisten hört man da, egal ob ausgeschieden oder noch dabei, lang geplant also das Album. Über die Titel an sich braucht man ja im Grunde genommen nicht viel Worte verlieren, die sollte jeder kennen, zumindest aus dem Radio. Wenn nicht, dürfte das Geburtsdatum vermutlich vor 1990 liegen. So steigen sie ein, in die Achterbahn der Gefühle.
Und ich würde sie ja gerne genießen, wäre sie nicht so schrecklich gähnend langweilig. Da kann schon gleich am Anfang Tobias Regner, der in der Show größtenteils gut zu überzeugen weiß, mit seiner Interpretation von Joshua Kadisons "Jessie" nicht punkten. Es folgt dann Vanessa Jean Dedmon mit dem passabel gesungenen Mariah Carey-Hit "Hero" und anschließend die schleimspurige Nevio-Version von Eros Ramazottis "Se Bastasse Una Canzone". Ein ganz klein wenig überrascht Carolina Escolano-Fernandez mit ihrer Version von "The First Cut Is The Deepest", dass gelbe vom Ei ist es aber noch lange nicht.
Einen Lichtblick gewährt uns Mike Leon Grosch mit Seals "Love´s Divine", gut, dann folgen "Eternal Flame" und "Now And Forever" von Lena Hanenberg und Daniel Munoz, die man so auch gleich wieder ganz schnell vergessen kann. Dascha Semcov wählt die unvergessene Sinead O’Connor-Nummer "Nothing Compares 2 U" mit der sie sich tapfer schlägt, natürlich aber Dimensionen vom Original entfernt bleibt. Und was dann kommt, ist wohl der Tiefpunkt dieser Achterbahn, die eh noch nicht hoch hinausging. Stephan Darnstaedt verhunzt das im Originalzustand traumhaft schöne "I Believe I Can Fly" von R. Kelly auf ganzer Linie, mehr braucht man dazu gar nicht zu sagen. Ist schon gut so, dass er selber Adé gesagt hat, ehrlich.
Den Abschluss der Einzelsongs bildet dann noch der Sonnenschein der Show, Anna-Maria Zimmermann, die sich mit Rednex´ "Wish You We Here" keine Freude getan hat. Und als ob das nicht alles schon genug wäre, wird den Jungs und den Mädels jeweils noch ein Gruppensong gegönnt. Bei den Jungs ist das "Back For Good" von Take That und bei den Mädels "2 Become 1" von den Spice Girls. Hätte mit großer Sicherheit auch kein Mensch gebraucht.
Also eine ziemlich sinnlose Zusammenstellung, von Stars, die morgen eh keine mehr sind. Wirklich nur für Hammerfans der Show empfehlenswert, bei denen auch schon die früheren DSDS-Werke im Schrank verweilen. Ansonsten sei empfohlen in ein Paar Jahren den Wühltisch zu durchsuchen und wer seinem/seiner Liebsten wirklich eine nette Freude machen möchte, der sollte dann doch auf eine der besseren "Love Songs"-Sampler zurückgreifen, Kuschel Rock, oder so.
Anspieltipps:
"Love´s Divine"
"Hero"
"Nothing Compares 2 U"
Tracks
1. | Jessie | Tobias Regner | ||
2. | Hero | Vanessa Jean Dedmon | ||
3. | Se Bastasse Una Canzone | Nevio Passaro | ||
4. | The First Cut Is The Deepest | Carolina Escolano-Fernandez | ||
5. | Love's Divine | Mike Leon Grosch | ||
6. | Eternal Flame | Lena Hanenberg | ||
7. | Now And Forever | Daniel Munoz-Lopez | ||
8. | Nothing Compares 2 U | Dascha Semcov | ||
9. | I Believe I Can Fly | Stephan Darnstaedt | ||
10. | Wish You Were Here | Anna-Maria Zimmermann | ||
11. | Back For Good | DSDS Jungs | ||
12. | 2 Become 1 | DSDS Mädels | ||
13. | 2 Become 1/Back For Good | Medley |
René Krieger - myFanbase
19.02.2006
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 13.02.2006Genre: Pop
Jetzt bestellen
Album jetzt bei Amazon.de
bestellen
Aktuelle Kommentare
15.12.2024 21:18 von Daniela
No Good Deed: No Good Deed
Ich will da kommende Woche mal reinschauen. mehr
14.12.2024 12:30 von Lena
Black Doves: Black Doves
Jap! Staffel heute Morgen beendet, Anfang der Woche... mehr