Fallen Empires
Mit "Fallen Empires" präsentiert Snow Patrol das mittlerweile sechste Studioalbum und die Band hat damit einen Neuanfang geplant. Man wollte sich musikalisch weiterentwickeln und neue Sounds vorstellen. Ob das geklappt hat?
Zum Auftakt präsentiert Snow Patrol den neuen Sound mit "I'll Never Let Go". Die Gitarre, die man aus bekannten Songs wie "Chasing Cars" kennt, bildet die Einleitung, doch sie ist elektronisch aufgepeppt. Nicht Jedermanns Geschmack und leider nicht meiner. Man fühlt sich stellenweise wie auf einer 80er-Jahre-Reise in den Weltraum. Die Stimme des Leadsängers geht teilweise in den elektronischen Beats vollkommen unter.
Am Bekanntesten ist derzeit wohl die aktuelle Single-Auskopplung "Called Out in the Dark", die in Radiostationen rauf und runter gespielt wird, und auf dem Album direkt an zweiter Stelle zu finden ist. Obwohl mir der Front-Sänger von Snow-Patrol, Gary Lightbody, natürlich bekannt ist, habe ich als Serienfan bei diesem Lied immer direkt Jack Davenport vor Augen. Der Darsteller aus "FlashForward" spielt in dem Musikvideo zum Lied die Hauptrolle und gehört für mich inzwischen vollkommen unterbewusst zu meiner inneren Visualisierung des Songs. Die elektronischen Rhythmen aus dem ersten Song werden beibehalten und "Called Out in the Dark" nimmt sogar noch etwas mehr Tempo auf. Mir gefällt das Lied weit besser, als das erste, was aber auch dran liegen kann, dass man sich mit der Zeit mehr daran gewöhnt hat. Zudem übertönt hier die Musik nicht den Gesang.
Danach ändert sich das Thema zum Glück wieder. "The Weight of Love" geht weniger in die Richtung Dance als die beiden Vorgänger, die an dem Versuch eher gescheitert sind. Der dritte Song des Albums überzeugt mich weniger vom Gesang her, als von der Melodie und den Schlagzeug-Beats, die eine gewisse Aggressivität zeigen. Die Gitarre wird an dieser Stelle auch nicht mehr verfremdet, was mir direkt viel besser gefällt.
Bei "This Isn't Everything You Are" kommen endlich die Gefühle, für welche die Musik von Snow Patrol bekannt ist, durch. Doch nicht zu früh freuen: Nach der ersten Strophe wandelt sich das Lied eher zu einer Art Hymne mit großem Chor. Das ist mir dann doch etwas zu viel des Guten. Doch als Einstieg für die noch folgenden noch gefühlsbetonteren und ruhigeren Lieder wie "The Garden Rules", "Those Distant Bells" oder "The President" ist es gar nicht so schlecht. Gitarre und Klavier gewinnen bei diesen Songs an Bedeutung und bei "The Garden Rules" passt der Chorgesang auch wieder perfekt. Bei "Lifening" untermalt die Melodie einen wunderschönen Song, über die Wünsche, die man sich im Leben erfüllen möchte.
Nicht zu vergessen, ist der Titelsong "Fallen Empires", der ein bisschen zwischen die gefühlvolleren Songs geschoben wurde. Hier nimmt die Band wieder Tempo auf und unterbricht ein bisschen die Ruhe. Es wird Spannung aufgebaut und das Lied soll entweder selbst als Höhepunkt des Albums dienen oder diesen ankündigen.
Mit "Berlin" und "New York" haben sich auch zwei Städtenamen unter die Titel des Albums gemischt. Bei "Berlin" wird lediglich eine Melodie gesungen - ohne Text. Ob damit ein bisschen das Lebensgefühl der Stadt und die Schnelllebigkeit symbolisiert werden soll, kann ich an dieser Stelle nur spekulieren. Hinter "New York" verbirgt sich eine Liebesbotschaft, die tragisch und schön zugleich ist. Da bekommt man nicht nur Fern- und Heimweh zugleich.
Mit "The Symphony" findet Snow Patrol wieder zum Ursprung des Albums zurück. Der Synthesizer wird wieder hochgefahren, doch anders als zuvor ist das Ganze jetzt stimmiger. Die richtigen Instrumente werden nicht ersetzt oder in den Hintergrund gerückt, sondern unterstrichen. Die Grundidee geht schließlich also doch auf.
Für "Broken Bottles From a Star" hat die Band dann noch mal ein halbes Orchester aufgefahren und lässt damit das Album musikalisch und vollkommen ohne Gesang ausklingen. Etwas verspielt und etwas sentimental zugleich verabschiedet sich die Band und lässt einen mit gemischten Gefühlen zurück. Man hat auf diesem Album viel experimentiert und sich doch nicht so ganz getraut, alte Gepflogenheiten über Bord zu werfen. Wo mag es mit Snow Patrol wohl hingehen?
Fazit
Eine Revolution hat Snow Patrol mit "Fallen Empires" sicherlich nicht geschafft. Einige Elektro-Sounds bringen stellenweise einen anderen Rhythmus ein, doch der restliche Stil ist im Großen und Ganzen gleich geblieben. Gary Lightbodys unverkennbare Stimme gibt dem ganzen wie immer etwas sehr Melancholisches. Auch wenn man versucht hat, die Musik etwas tanzbarer werden zu lassen, so frage ich mich, ob das dann wirklich Freudentänze werden können. Zum Glück kann ich feststellen, dass noch viel von dem alten Stil aufs neue Album gefunden hat und die Gefühle auch diesmal nicht zu kurz kommen.
Anspieltipps
Called Out in the Dark
The Garden Rules
Berlin
New York
Artistpage
Tracks
1. | I'll Never Let Go | |||
2. | Called Out in the Dark | |||
3. | The Weight of Love | |||
4. | This Isn't Everything You Are | |||
5. | The Garden Rules | |||
6. | Fallen Empires | |||
7. | Berlin | |||
8. | Lifening | |||
9. | New York | |||
10. | In the End | |||
11. | Those Distant Bells | |||
12. | The Symphony | |||
13. | The President | |||
14. | Broken Bottles Form a Star (Prelude) |
Catherine Bühnsack - myFanbase
20.11.2011
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (US): 29.11.2011Veröffentlichungsdatum (DE): 11.11.2011
Genre: Rock, Avantgarde
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Aktuelle Kommentare
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