Bewertung
Strokes, The

First impressions of earth

Nach dem "schwierigen zweiten" Album der Strokes, "Room on fire", das wohl viele Fans etwas enttäuschte, gibt es seit Ende Dezember letzten Jahres ihr drittes Werk zu hören, First impressions of earth. Schon von außen erweckt es einen sehr vielversprechend Eindruck, je nach persönlicher Vorliebe kann man sich seinen eigenen "Coverboy" der fünf Jungs aussuchen, oder einfach das Standardcover lassen.

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© RCA Records

Doch auch auf der Platte selbst geht es mit dem ersten der 14 Songs "You only live once" schon richtig gut los, nicht zu laut und nicht zu leise für den Anfang, macht Lust auf mehr. Weiter geht es mit der Single "Juicebox", die schon viel rockiger daher kommt und eines dieser Liedern ist, bei denen sich unweigerlich der Gedanke aufdrängt, dass man es unbedingt einmal live gespielt sehen und hören möchte.

"Heart in a cage" kann sich da gleich einreihen, sehr passend ist daher auch die Zeile "I went to the concert and I fought through the crowd", bei diesem Song geht es sicher rund im Publikum. Beim nächsten Lied fällt sehr stark die Reminiszenz an Barry Manilows "Mandy" auf, im Refrain von "Razorblade" muss man unweigerlich an dieses Stück Musikgeschichte denken. Wie daher zu vermuten, geht "Razorblade" auch wieder in eine etwas ruhigere Richtung.

Auch "On the other side" gesellt sich dazu, allerdings entwickelt sich der Sing in einen richtigen Ohrwurm, den man so schnell nicht wieder los wird und bei dem man sich ständig ertappt, dass man ihn vor sich hinsummt.

Obwohl "Vision of division" zuerst noch ganz freundlich daher kommt ist es jetzt genug mit ausruhen und fröhlich vor sich hin singen, dieses Lied ist bestens geeignet um sich die Wut von der Seele zu schreien.

"Ask me anything" ließe vom Titel her ja darauf schließen, dass Herr Casablancas auf alle Fragen antworten würde, jedoch lässt der Text schnell auf etwas anders schließen. Dieser besteht fast nur aus der Zeile "I've got nothing to say". Aha, hoffentlich heißt das nichts schlechtes für den Rest des Albums.

In "Electricityscape" erhärtet sich dann ein bisschen der Verdacht über den sprachlosen Julian Casablancas "I swear I'll give it back tomorrow, But for now I think that I'll just borrow, All the chords from that song, And all the words from that other song I heard, Yesterday" Aber deuten wir da lieber nicht zu viel hinein und hoffen, dass er wirklich alles zurückgegeben hat. Besser ist es, einfach den wirklich gelungenen Song zu genießen.

"Killing the lies" gehört wieder der ruhigeren Fraktion an und ist für mich eines der schwächeren Stücke auf dem Album, es kann einfach nicht so richtig mitreißen. Doch schon mit "Fear of sleep" geht es wieder aufwärts und lauter zu, auch einer der "Live-Kandidaten" und "15 Minutes" später wird man auch davon überzeugt, dass die Strokes doch etwas zu sagen haben, trotz den vorherigen Aussagen.

Auch "Ize Of The World" gefällt, ebenso wie "Evening sun", die beide gleich ins Ohr gehen. Zum Abschluss gibt es dann noch "Red light", welches mit einem recht abrupten Schluss endet. Schade, schon vorbei? Diese Platte sollte wohl die abgewanderten Fans zurückbringen, auch wenn sie doch in der zweiten Hälfte ein wenig abfällt im Gegensatz zur ersten. Trotzdem ist es alles in allem eine wirklich klasse CD die viel Freude macht.

Anspieltipps

Heart in a cage

On the other side

Vision of division

Tracks

1.You Only Live Once
2.Juicebox
3.Heart In A Cage
4.Razorblade
5.On The Other Side
6.Vision Of Division
7.Ask Me Anything
8.Electricityscape
9.Killing Lies
10.Fear Of Sleep
11.15 Minutes
12.Ize Of The World
13.Evening Sun
14.Red Light

Eva Friedenberger - myFanbase
22.02.2006

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