The Dark Side of the Moon (Remastered)
Im Jahr 1973 veröffentlichte die britische Progressive-Rock-Band Pink Floyd ihr achtes Studioalbum mit dem Titel "The Dark Side of the Moon". Mit 45 Millionen verkauften Tonträgern gehört die Platte zu den erfolgreichsten Alben aller Zeiten und hielt sich jahrelang in den Charts. "The Dark Side of the Moon" wurde innerhalb von zwei Studiositzungen in den berühmten Londoner Abbey-Road-Studios aufgenommen und mithilfe der modernsten Techniken jener Zeit produziert. Im Herbst dieses Jahres hat EMI eine neue Remastering-Ausgabe des Albums veröffentlicht.
Wie für Pink Floyd typisch, handelt es sich um ein Konzeptalbum, das sich mit universell ansprechenden Themen wie Geld, Krieg, Macht, Vergänglichkeit, Tod und Sorgen auseinandersetzt. Bemerkenswert sind die vielen Soundeffekte und lautmalerischen Spielereien auf dem Album.
Den Anfang auf der Platte macht die eigenwillige Ouvertüre "Speak to Me", die den Hörer perfekt auf die Atmosphäre der restlichen Tracks vorbereitet. Es beginnt mit einem immer lauter werdenden Herzschlag, tickenden Uhren, wildem Gelächter und Hubschraubergeräuschen – eine Kollage von etwas mehr als einer Minute, die alle essentiellen Themen des Albums zusammenfasst.
"Breathe (In the Air)" ist eine schöne, softe Ballade, die vom poetischen Text, David Gilmours weicher Stimme und der atmosphärisch dichten Instrumentalisierung getragen wird. "Run, rabbit run/Dig that hole, forget the sun" - in schönen Bildern wird der oft zermürbende Lebensalltag skizziert. Im Gegensatz zum Vorgänger-Track wirkt das auf einem EMS-Synthesizer basierende Instrumentalstück "On the Run" hektisch, unruhig, nervös – und endet mit einem Geräusch, das wie ein abstürzendes Flugzeug klingt. Was in "Breathe in the Air" textlich vorweggenommen wurde, wird hier also zum Abschluss gebracht.
"Time" fällt instrumental durch die Romtoms und den vielschichtigen Synthesizer-Einsatz auf. Die Lyrics rufen unweigerlich ein Gefühl von Traurigkeit hervor, beziehen sie sich doch auf verschwendete Lebenszeit ("And then one day you find/Ten years have got behind you/No one told you when to run") – eine Stimmung, die sicherlich in manchen Momenten jeden überkommt und es daher einfach macht, einen Bezug zu diesem Song aufzubauen.
"The Great Gig in the Sky" befasst sich mit der Akzeptanz des Todes – den Weg zu dieser Einstellung zeigen die wortlosen Vocals von Studiosängerin Clare Torry. Obwohl sie keine Worte singt, schafft Torry es allein mit ihrer Stimme eine beeindruckende Palette von Emotionen zu transportieren. Einer der schönsten und doch für sich genommen meist unterschätzten Pink-Floyd-Songs aller Zeiten. "Money" dagegen ist eine Kapitalismuskritik und greift wieder Motive aus der Ouvertüre auf. Obwohl der Song zu den berühmtesten Pink-Floyd-Liedern gehört und gute Instrumental-Solos enthält, fehlt ihm die Intensität der anderen Lieder auf "The Dark Side of the Moon".
"Us And Them" ist eine fantastische Ballade mit einfacher Gitarrenlinie, einem komplimentierenden Saxophon-Part und schönen Vocals, zweifelsohne eines der Highlights auf dem Album. Das Instrumental "Any Colour You Like", welches hier ein bisschen als Füller fungiert, leitet über zu "Brain Damage", geschrieben von Frontmann Roger Waters. "Brain Damage" enthält klare Anspielungen auf den mentalen Zusammenbruch des ehemaligen Pink-Floyd-Mitglieds Syd Barrett, wobei die Lyrics ("I'll see you on The Dark Side of the Moon") darauf hindeuten, dass sich Waters durchaus mit der psychischen Verfassung Barretts identifizieren konnte. Insgesamt zeigt der Song aber durchaus humoristische Züge, was einmal mehr die Vielseitigkeit und Brillanz von Pink Floyd unterstreicht – in der einen Minute nihilistisch und deprimiert, warten sie in der nächsten bereits wieder mit Galgenhumor auf. "Eclipse" ist ein kraftvolles und würdiges Ende für "The Dark Side of the Moon".
Fazit
"The Dark Side of the Moon" gilt als eines der besten Alben und wird diesem Ruf auch vollkommen gerecht – textlich, instrumental und kreativ einfach unschlagbar. Wenn man sich heutige Rockalben anschaut und sie mit "The Dark Side of the Moon" vergleicht, bleibt einem nur ein Fazit: They don't make them like they used to. Auch diese Platte hat stärkere (z.B. "Time" oder "The Great Gig in the Sky") und schwächere ("Any Colour You Like") Tracks, aber insgesamt handelt es sich nichtsdestotrotz um eine runde Sache. Das Album gehört in jede Plattensammlung – wer es also noch nicht besitzt, sollte definitiv die neue Remaster-Ausgabe in Betracht ziehen.
Anspieltipps
Breathe (In the Air)
Time
Us and Them
Artistpage
Tracks
1. | Speak to Me | |||
2. | Breathe (In the Air) | |||
3. | On the Run | |||
4. | Time | |||
5. | The Great Gig in the Sky | |||
6. | Money | |||
7. | Us and Them | |||
8. | Any Colour You Like | |||
9. | Brain Damage | |||
10. | Eclipse |
Eva T. - myFanbase
06.12.2011
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 23.09.2011Genre: Progressive Rock
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