Bewertung
Nada Surf

The Stars are Indifferent to Astronomy

Heuer feiern Nada Surf ihr 20-jähriges Bandbestehen. Unglaublich, wenn man bedenkt, dass sich ihre Songs stets so anhören, als wären sie die Power-Pop-Hymnen irgendwelcher Indie-Jungspunde. Erst beim genaueren Hinhören merkt man, dass es wohl doch die 44 Jahre Lebenserfahrung von Sänger Matthew Caws braucht, um eben diese Songs so perfekt und frisch auf den Punkt zu bringen. Auf ihrem sechsten Studioalbum gelingt dies der Band so gut wie eh und je – nicht zuletzt, weil sie das Vorhaben, der Direktheit und Energie ihrer Konzerte auch auf Platte genug Raum einzuräumen, gut umgesetzt haben.

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Das Alter, Veränderungen und die Vergänglichkeit spielen auf "The Stars are Indifferent to Astronomy" eine große Rolle: Songtitel wie "When I Was Young", "Teenage Dreams" und "The Future" legen dies schon nahe, Aussagen wie "It's never too late for teenage dreams" bestätigen schließlich den Eindruck.

Abgesehen von diesem inhaltlichen Schwerpunkt war es der Band ein Anliegen, mehr von der Energie ihrer Live-Auftritte auf die Platte zu bringen. Tatsächlich klingen die Stücke auf "The Stars are Indifferent to Astronomy" eine Spur direkter und unverblümter als die Musik vom doch sehr poppigen Vorgänger "Lucky" – im Grund haben wir es aber hier wie da mit Gitarrenpop der knuffigen Sorte zu tun.

Das muss nicht zwangsläufig schlecht sein: In der heilen Welt der Nada-Surf-Songs fühlt man sich einfach wohl – vor allem rasch. Nach zwei, drei Durchläufen erkennt man den klugen Aufbau von "When I Was Young", freut sich über das Trompetensolo im vielleicht besten Stück "Let the Fight Do the Fighting" und hat bei den meisten Stücken das Gefühl, sie schon ewig zu kennen. Auch live dürfte das neue Material gut funktionieren, dafür garantieren unter anderem der Ohrwurm "Waiting for Something" und das fetzige "Looking Through" – und eben die bewusst geradlinige Atmosphäre.

Fazit

Zumindest um ihren Status als "alternde Musiker" müssen sich Nada Surf keine Sorgen machen: Auch nach 20 Jahren stehen sie noch immer für frischen, eingängigen Gitarrenpop, der ihnen scheinbar mit Leichtigkeit von der Hand geht. Das Rad erfinden sie damit zwar nicht neu, aber sie zeigen einmal mehr, dass auf sie als Wohlfühlmusik-Lieferant Verlass ist.

Anspieltipps

When I Was Young

Jules and Jim

Let the Fight Do the Fighting

Artistpage

NadaSurf.com

Tracks

1.Clear Eye Clouded Mind
2.Waiting for Something
3.When I Was Young
4.Jules and Jim
5.The Moon Is Calling
6.Teenage Dreams
7.Looking Through
8.Let the Flight Do the Fighting
9.No Snow on the Mountain
10.The Future

Stephanie Stummer - myFanbase
27.01.2012

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