Bewertung
Zoo Army

507

Wer hätte vor Jahren geglaubt das sich der damals schnörkellose Teenie-Schwarm Gil später zu einem überzeugend glaubwürdigen Musiker und Songwriter entwickeln würde? War er zuerst nur Gil, schaffte er den Sprung in die Bravos und Popcorns, versank nach 2 CDs allerdings auch schnell wieder im Popsumpf.

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Dann, einige Zeit später, taucht er mit einer neuen Scheibe auf. Diesmal als Gil Ofarim veröffentlicht er "On My Own", wo er eine deutliche Weiterentwicklung und musikalischen Reifeprozess aufzeigte. Der erste Schritt in neue Landschaften. Rockiger, reifer und doch war auch nach dieser Platte und einem großen Gig im Vorprogramm der Bon Jovi Tour 2003 erst mal wieder Stille. Bis, ja, bis jetzt, wo sich der Sohn der Musiker Abi & Esther Ofarim erneut wieder meldet, diesmal aber nicht solo.

Also nichts mehr mit Gil im Teeniegebräu oder Gil Ofarim als überzeugender aber dennoch nicht gerade erfolgreichster Solomusiker. Und nun prangt ein Zebra auf dem Cover des Zoo Army Albums, wie sich die Truppe um vier Musiker nennt. Das sind dann eben genannter Gil mit Gitarre und Stimme, sein Bruder Tal am Bass, Dominik Scholz, der zuletzt in der Band Joachim Deutschlands agierte, am Schlagzeug und Roland Söns ebenfalls an der Gitarre. Seit Mai letzten Jahres ist das Quartett in dieser Form nun schon zusammen und bevor es im September ins Studio ging haben sie bereits auf vielen Festen und Konzerten mächtig beeindrucken können.

Beeindruckend. Das richtige Wort um das Debüt der Münchner Band zu beschreiben. Beeindruckend, weil es richtig gut rockt. Beeindruckend, weil sich gute Texte, guter, teilweise sehr melodischer Sound, Spaß und ein Hauch Melancholie vereinen. Und beeindruckend, weil es einfach ein richtig gutes Album geworden ist. Genau, richtig gut, alles dabei, gute Songs, mit mal fettem und mal weniger fettem Sound. Wirkliche Schwächen sind da nicht zu erhören.

Vollgas heißt das Motto schon bei "Tell Me Something" mit den die Zoo Army das vielversprechende Debüt einläutet. Ausgestattet mit einer klasse Hookline, wo uns in den insgesamt 13 Songs einige begegnen. Der Stil mit den da rangegangen wird erinnert mal an Bon Jovi oder auch mal an Nickelback und ob nun Heavy, NuRock oder alternativ Rock, eins steht fest: Es rockt gewaltig. Beste Beispiele dafür Nummern wie "Take Me Away", "Never", "Broken" oder auch "Where I Belong", der ganz schnell im Hirn hängen bleibt.

Bei den ersten Klängen von "Fading" dachte ich schon Oasis´ "Wonderwall" hätte sich auf die Scheibe verirrt, doch nein, geht ja gar nicht, stattdessen wird ein zauberschönes Balladchen aufgefahren, auch das können sie also. Und eben auch bei den ruhigeren Nummern wird klar, stimmlich hat der Gil absolut was drauf. Rau, kehlig, dass ist schon ein großer Pluspunkt, ohne Frage.

Wie gesagt, die großen Abfälle lassen sich auf "507", und hier fällt mir auf das ich den Albumtitel zum ersten mal erwähne, nicht finden. So lässt sich abschließend also nur ein Resümee ziehen: Lasst euch auf die Zoo Army ein, werdet ein Teil dieser, ihr werdet es sicher nicht bereuen!

Tracks

1.Tell me something
2.Change
3.Selfish box
4.I'm alive
5.Where I belong
6.Broken
7.Feel
8.Take me away
9.Never
10.Like I do
11.Fading
12.Down
13.Left or right

René Krieger - myFanbase
10.03.2006

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