Roses

Die irische Band The Cranberries gehört wohl zu den erfolgreichsten, einflussreichsten und beliebtesten Bands der irischen Musikgeschichte. Die Band um Frontfrau Dolores O'Riordan, die mit ihrer außergewöhnlichen Stimme Musikgeschichte schrieb, schaffte den endgültigen Durchbruch im Jahr 1994 mit dem legendären Song "Zombie", welcher auf emotional stark aufwühlende Art und Weise den Nordirlandkonflikt thematisierte und weltweit zu einem musikalischen Dauerbrenner wurde. Im Jahr 2003 kam für die Fans der Band dann der Schock, trennte sich die Band doch recht plötzlich.

Im Jahr 2007 kamen dann erste Gerüchte über eine Wiedervereinigung der Band auf, es sollte dann aber doch noch bis zum Jahr 2012 dauern, bis endlich wieder ein neues Album veröffentlicht wurde. Das erste Album nach über zehn Jahren trägt den schlichten Titel "Roses" und enthält insgesamt elf Songs, die überdeutlich zeigen, dass die Cranberries ihrem Stil treu geblieben sind und wieder einmal melancholisch-verträumtes bewegendes Stück Musik produziert haben, welches sich qualitativ nicht vor den damaligen Werken verstecken muss.

Schon beim ersten Track "Conduct" wird man direkt wieder in den träumerisch treibenden Sound der Cranberries gezogen. Ein Song voller Herzschmerz und enormer emotionaler Wucht, der einen direkt ins Herz trifft und einem fast schon zu Beginn des Albums die Tränen die Augen treibt. Zeilen, wie "We should get along/It's not too late/I can see/I know we can hold it together" in Verbindung mit dieser so außergewöhnlich-schönen Stimme von Dolores O'Riodran bedeuten einen Auftakt, wie man ihn besser nicht hätte gestalten können und der einem schon jetzt die Gewissheit gibt, dass die Band nichts von ihrer Genialität eingebüßt hat. Thematisch stehen ganz klar wieder die Irrungen und Wirrungen der Liebe und die Herausforderungen die diese an das Individuum stellt. So wird im zweiten Song "Tomorrow" schlicht festgestellt: "Tomorrow could be too late" und im dritten Song "Fire & Soul" wird die einfache Frage gestellt: "Where is your fire and soul?".

Eingebunden werden diese kleinen Geschichten über Liebe, Herzschmerz, den einen Moment und die Zukunft in einen wunderbar treibenden, melancholischen Klangteppich, in dem man sich schnell vollends verliert.

Auch recht kitschige Zeilen, wie "I tried to turn away/But it's raining in my heart" bringt die Band so selbstverständlich rüber, dass man sie nur schön finden und am liebsten in sein altes Poesiealbum schreiben würde. Nach einem ziemlich ruhigen Anfang gipfelt der Song "Losing My Mind" dann schließlich noch in einem mitreißenden Refrain, dem man sich kaum entziehen kann und bei dem man ob dieser Schönheit fast selbst den Verstand verliert. Wenn man etwas an diesem Album kritisieren will, dann vielleicht am ehesten den Umstand, dass sich einige Lieder in ihrer musikalischen Umsetzung leicht ähneln, was aufgrund der textlichen Stärke und der treibenden Emotionalität der Songs aber nie wirklich stört. Ein absolutes Highlight ist dann noch der Song "Show Me", der sich in seiner musikalischen Vollkommenheit vor vergangenen Cranberries-Klassikern nicht verstecken muss.

Verabschieden tut sich das Album dann schließlich mit zwei schönen, nachdenklichen Songs, die das Album als Ganzes wunderbar abrunden und mit schlicht-genialen Zeilen, wie "You make me feel so good/Just like I knew you would" Gänsehaut erzeugen und im letzten, titelgebenden Song "Roses" wird dann noch schlicht festsgestellt: "Life is no garden of roses". Das Leben mag oft hart und beschwerlich sein, doch dank Musik wie dieser fällt es einem viel leichter die Strapazen des Lebens leichter zu überstehen.

Fazit

Es ist ein wahres Glück, dass sich die Cranberries wieder zusammengetan haben, um dieses wunderschöne Album zusammenzustellen, welches mit emotional-aufrichtiger Musik ganz tief ins Herz des Zuhörers vordringt.

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Cranberries.com

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