Bullet In A Bible
Green Day vor 65000 Zuschauern. Das verspricht Spaß! Spaß? Na, Spaß wie Spaß! Spaß der Green Day’schen Art. Billie Joe tritt bei „Longview“ mit rot leuchtenden Plastik-Teufelshörnern auf und wird bei „King For A Day“ in seinem Königsmantel + Krone eigentlich nur von Tré Cools rosarotem Hut noch übertroffen.
Spaß à la Green Day heißt auch, dass an der Zugposaune ein Boxhandschuh angebracht und Mike Dirnt gegen den Schädel geknallt wird. Bandvorstellung: Billie Joe stellt die Band vor und fügt an "And my name is George Bush" *buuuuh* "No, actually my name is asshole". Immer noch nicht genug Kaufargumente? Allein Tré Cools Blicke, respektive Grimassen-Exzesse, sind den Kauf wert – der Mann muss nach jedem Konzert einen Muskelkater im gesamten Gesicht haben.
Zwischen den Songs gibt es Anekdoten aus dem Leben der 3 Jungs, meist glaubwürdig erzählt. Billie Joe meint, wenn er nicht Musik machen würde, hätte er vielleicht einen Job oder so … Außerdem erfahren wir, dass Tré Cool "way too much energy" hat, was er gleich mit dem Song "Roll, roll, roll your joint" beweist. Dann gibt’s noch ein wunderbare Blicke auf die Fans, die mit Gitarre live Green Day-Songs präsentieren dürfen – Highlight sind hier eine Hand voll Punkgören, die "Good Riddance" zum Besten geben – und einen schottischen Manager, Mitte 40, der meint, seine Mitarbeiter würden es "absolutely hilarious" finden, dass er es sich heute zum Ziel gemacht hat, in der Moshpit abzushaken.
Soviel zu dem, was eigentlich wohl die wenigsten interessiert – zurück zur Musik: Green Day spielen sich souverän durch ihre größten Hits, wobei eindeutig Songs des Hitalbums "American Idiot" dominieren. Beim genaueren Hinschauen fehlen Kracher wie "Welcome To Paradise", "When I Come Around" und viele weitere. Tut mir leid Jungs, das ist unverzeihlich! ;-) Green Day "Neu" möchten sich ein wenig von ihren Wurzeln befreien, das gibt auch Mike zu, wenn er sagt, dass er in gewisser Weise froh ist, bei "Longview" in ratlose Gesichter zu blicken – "Welcher Song war das noch mal?" … Der "Dookie"-Hype ist vorbei, es lebe der "American Idiot"-Hype.
Und trotzdem kann man ihnen nicht böse sein … Wenn eine Band sich mit einer Ballade vom Schlag "Good Riddance" verabschieden kann und dabei Fans – männlich wie weiblich – Tränen in die Augen treibt, dann verdient das Bewunderung.
Was fehlt auf die Höchstwertung? Die Performance und die Setlist sind toll, die Begleitband auch, aber … Ich würde gerne – spätestens beim 3. Mal – die Zwischensequenzen deaktivieren können, sodass ich nur die Musik genießen kann. Und etwas mehr altes Material bitte, auch wenn ihr euch von euren Wurzeln losreißen wollt.
Wollen mal gespannt sein auf den nächsten Output der Jungs, der soll ja bald kommen …
Tracks
1. | American Idiot (Live Version) | |||
2. | Jesus Of Suburbia (Live Version) | |||
3. | Holiday (Live Version) | |||
4. | Are We The Waiting (Live Version) | |||
5. | St. Jimmy (Live Version) | |||
6. | Longview (Live Version) | |||
7. | Hitchin' A Ride (Live Version) | |||
8. | Brain Stew (Live Version) | |||
9. | Basket Case (Live Version) | |||
10. | King For A Day/Shout (Live Version) | |||
11. | Wake Me Up When September Ends (Live Version) | |||
12. | Minority (Live Version) | |||
13. | Boulevard Of Broken Dreams (Live Version) | |||
14. | Good Riddance (Time Of Your Life) (Live Version) |
Clemens - myFanbase
14.03.2006
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 11.11.2005Genre: Rock
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