Bewertung
No Doubt

Push and Shove

Liegt es an der Familie, die jeder der drei Herren und das Mädel von No Doubt jetzt hat? Ist man nicht mehr wütend, traurig, nur noch glücklich? Ist das die Erklärung für ein Album wie "Push and Shove"?

Foto: No Doubt - "Push and Shove" - Copyright: Interscope Records
No Doubt - "Push and Shove"
© Interscope Records

In dem Moment, in dem "Push and Shove" startet, möchte man sich denken: "Das klingt nicht wie No Doubt!" Einfach aus Trotz heraus. Doch es startet genau wie eine No-Doubt-Platte starten sollte, nämlich mit der typischen Single "Settle Down". Aber keine Sorge, gleich danach wird alles widerlegt. Zunächst kommt aber noch "Looking Hot", das mit Pet-Shop-Boys-Hall losrockt.

Danach: "One More Summer", mit denselben plastischen Effekten, die die starke E-Gitarre leider überdecken. "Was soll das denn?", fragt man sich. Der Titeltrack, der das Album fortführt, überrascht. "So muss No Doubt klingen!" Endlich! Und dann wird im Refrain wieder das Fetzige rausgenommen. Blurgh.

Achtung: "Easy" kann in der Strophe Spuren von Dancehall enthalten, hält sich aber sonst zurück. Man denkt sich: "Jetzt kommt schon! Packt den Ska aus!" Zum Glück beginnt "Greavity" mit etwas Upbeat, legt dennoch nicht so richtig los. "Undercover", "Undone" und "Sparkle" haben alle noch schöne Momente, doch alle drei sind im Refrain belegt mit einem unschönen Feenstaub.

In "Heaven", das dieselbe poppige Sparte bedient, experimentiert Gwen Stefani wenigstens ein wenig mit ihrem Gesang. Wenigstens mal etwas anderes! Danach entschleunigt sich alles ganz schnell wieder und man fragt sich: "Habe ich darauf all die Jahre gewartet?" Gwens Soloausflüge waren ja in Ordnung, solange man wusste, dass die funky Beats ausgepackt werden, sobald sie zurück bei ihrer Band ist. Das schließlich recht seichte "Dreaming The Same Dream" (Lyrisch: sehr romantisch!) beschließt die CD. Le sigh.

Fazit

Perfekt zum Chillen, perfekt für die Badewanne. Natürlich ist das Pop vom Feinsten – aber das ist nicht No Doubt. Wenn eine Band sich weiterentwickelt, ist das okay – ebenso, wenn sie stagniert. Aber was, wenn sie absolut nichts mehr bewirkt?

Anspieltipps

Dreaming the Same Dream

Looking Hot

Settle Down

Artistpage

NoDoubt.com

Tracks

1.Settle Down
2.Looking Hot
3.One More Summer
4.Push and Shovefeaturing Busy Signal and Major Lazer
5.Easy
6.Gravity
7.Undercover
8.Undone
9.Sparkle
10.Heaven
11.Dreaming the Same Dream

Simone Bauer - myFanbase
01.10.2012

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