End of Daze (EP)

Dass Bandchefin Dee Dee oder Kristin Gundred, wie sie mit bürgerlichem Namen heißt, eine wahnsinnig tolle Stimme hat, hat sich ja erst nach und nach herauskristallisiert, als die Dum Dum Girls mit jeder weiteren Veröffentlichung etwas vom Hauruck-LoFi-Girlpunk des Debüts "I Will Be" abwichen. Diese wird weiterhin gut in Szene gesetzt, gerne auch in Balladen, in diesem Fall beim Strawberry-Switchblade-Cover "Trees and Flowers" und dem schwelgerischen "Lord Knows".

Shoegaze-Elemente und an The Cure geschulte Gitarren, wie sie im letzten Stück "Season in Hell" zum Einsatz kommen, verhindern aber, dass es allzu edel und poppig wird. Vor allem der Opener "Mine Tonight" verbindet Dee Dees Stimme und eine schrammelnde Bassline äußerst gelungen: Mehr Intro als Song wirkt die Musik beschwörend und seltsam entrückt – kein Wunder, dass das Stück auch bei der aktuellen Tour gerne als Opener verwendet wird.

Als heimlicher Liebling der EP entpuppt sich relativ rasch "I Got Nothing", ein hübscher Ohrwurm, der wieder einmal beweist, dass an Dee Dee nur deshalb die ganz große Popdiva verloren gegangen ist, weil ihr eigenes Bandkonzept um so vieles cooler ist: "Ich wollte, dass meine Band nach Mädchen klingt, die mit den Ramones ausgegangen sind", lautet ein gern zitierter Satz von ihr. Und so klingt sie zum Glück immer noch – mit einer Extra-Portion Glamour und haufenweise löchriger, schwarzer Strumpfhosen.

Anspieltipps

Mine Tonight

I Got Nothing

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