Former Lives
Als ich "Formes Lives" zum ersten Mal gehört habe, begannen wie wild rosa Herzchen in meinen Augen zu blinken – und zwar von dem Moment an, als diese niedliche A-cappella-Nummer erklingt, also praktisch von der ersten Sekunde an. So ein Album ist "Former Lives" – eines, das man objektiv vielleicht gar nicht so gut bewerten würde, das aber mit seinem liebenswürdigen Charme die meisten Mängel wieder gutmacht.
All die Jahre über, wenn Ben Gibbard nicht gerade Musik mit Death Cab for Cutie machte oder sich von Zooey Deschanel scheiden ließ, schrieb er zum Vergnügen eigene Songs, die nun auf seinem erste Soloalbum gelandet sind und fast acht Jahre seines Lebens präsentieren.
Die Musik ist insgesamt poppiger, auf eine gewisse Art auch flotter als das meiste von Death Cab geworden. Wenn man sich die rosa Herzchen aus den Augenwinkeln wischt, könnte man sie auch harmloser, belangloser nennen – wäre da nicht Gibbards besondere, hin und wieder beinahe niedliche Stimme, die die netten, hin und wieder beinahe niedlichen Indie-Pop-Songs aus der Durchschnittlichkeit reißt.
Ein paar Gründe, warum die blinkenden Herzchen durchaus gerechtfertigt sind: Gleich zu Beginn die bereits erwähnte A-cappella-Nummer "Shepherds Bush Lullaby" mit der Textzeile "under my umbrella I sing a-cappella". Dann wären das mit reizenden Bläsern untermalte "Something's Rattling (Cowpoke)" und das sehr schöne, sehr Death-Cab-artige "Lily".
In einer ganz eigenen Liga spielt schließlich das Duett mit Aimee Man "Bigger Than Love", in dem die beiden in die Rollen von Scott und Zelda Fitzgerald schlüpfen und im Zwiegespräch über ihre Beziehung sinnieren. Trotz des Tempos, das das Stück an den Tag legt, liefert es die berührendsten und besten Momente der gesamten Platte.
Fazit
Mehr Songs wie "Bigger Than Love" oder "Lily", und diese Rezension würde nicht zum Großteil aus Wörtern wie "niedlich" und "liebenswürdig" bestehen. Aber: Besonders jetzt kommt diese Sammlung von feinen, herzerwärmenden Indie-Pop-Songs genau richtig, um die trübselige Herbststimmung ein bisschen zu vertreiben.
Anspieltipps
Bigger Than Love
Something's Rattling
Lily
Artistpage
Tracks
1. | Shepherd's Bush Lullaby | |||
2. | Dream Song | |||
3. | Teardrop Windows | |||
4. | Bigger Than Love | featuring Aimee Mann | ||
5. | Lily | |||
6. | Something's Rattling | |||
7. | Duncan, Where Have You Gone | |||
8. | Oh, Woe | |||
9. | A Hard One to Know | |||
10. | Lady Adelaide | |||
11. | Broken Yolk in Western Sky | |||
12. | I'm Building a Fire |
Stephanie Stummer - myFanbase
31.10.2012
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (US): 19.10.2012Veröffentlichungsdatum (DE): 19.10.2012
Genre: Pop, Independent
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