Bewertung
Nica & Joe

Magic Moments

"X Factor" ist schon seit Jahren weltweit eine der erfolgreichsten Castingshows und schon viele Künstler konnten durch ihre Teilnahme Erfolge verbuchen, darunter Leona Lewis, Alexandra Burke, Cher Lloyd, One Direction oder Little Mix. Doch in Deutschland will das Format nicht so wirklich zünden. Die Gewinner der ersten beiden Staffeln sind schnell in der Versenkung verschwunden und auch die dritte Staffel läuft bisher ziemlich bescheiden. Doch ein Lichtblick gibt es, und zwar Nica & Joe aus der zweiten Staffel. Das Duo überzeugt durch eine Mischung aus Pop und Klassik und veröffentlichen nun bereits ihr zweites Album "Magic Moments".

Foto: Nica & Joe - "Magic Moments" - Copyright: Columbia Deutschland
Nica & Joe - "Magic Moments"
© Columbia Deutschland

Der Song "Euphoria" von der diesjährigen ESC-Gewinnerin Loreen (Album "Heal") ist wie gemacht für den Musikstil des X-Factor-Duos. Während Nica die Strophen übernimmt und diese sehr schön interpretiert singt Joe den Refrain, was er zwar auch gut macht aber seine Opern-Stimme macht schon den einen oder anderen Song kaputt, je nachdem wie man zu diesem Musikstil steht. Beim ersten Song ist es allerdings noch recht gelungen. Wenn Joe die Strophen übernimmt, wie bei "Somebody That I Used to Know", klingt seine Stimme sogar sehr angenehm. Eine schöne Cover-Version, bei der beide Stimmen sehr schön harmonieren. "There You'll Be (Sarai qui)" ist in der Original-Version ein sehr schönes Lied und auch die Nica-&-Joe-Version ist recht gut geworden, aber leider ohne jede Überraschung.

Mit "Someone Like You" können die beiden ebenfalls nicht beeindrucken, was nicht unbedingt daran liegt, dass die beiden es schlecht machen, allerdings gibt es bereits so viele Cover-Versionen von dem Song, sodass man den Song irgendwann nicht mehr hören kann. Bei "Bed of Roses" haben sie allerdings wieder ein glückliches Händchen bei der Songwahl bewiesen, denn hier passen beide Stimmen perfekt zum Song. Während Joes Stimme bei vielen Cover-Versionen manchmal "too much" wirkt, passt sie hier genau richtig und zusammen mit Nicas Stimme zaubern die beiden einen schönen Song. "Per te" kann mich als einziger Song so gar nicht überzeugen, was daran liegt, dass Joe hier zu sehr überwiegt und seine Stimme an manchen Stellen sehr nervig ist. "Titanium" ist wieder so ein Pop/Dance-Song der, wie gemacht ist für den Stil von Nica & Joe. Sehr schöne Version, aber kein Album-Highlight.

Auf "Unfaithful" war ich sehr gespannt, da ich mir den Song nicht in einer Klassik-Version vorstellen konnte. Das Ergebnis ist jedoch wirklich gelungen, vor allem da Nicas Part hier überwiegt, was es allerdings auch wie eine gewöhnliche Cover-Version wirken lässt und sich gar nicht so sehr vom Original unterscheidet. "I Don't Want to Miss a Thing" ist wohl einer der schönsten Songs, die existieren, doch hier ist es leider wieder so, dass Joe mit seiner Stimme die Cover-Version fast ruiniert. Gerade bei diesem Song hätte ich Nica gerne mehr gehört. "Wovon sollen wir träumen" ist nicht nur der letzte Song auf dem Album, sondern auch eine sehr interessante Songauswahl. Die Strophen sind gut gelungen, nur der Refrain überzeugt leider nicht so ganz.

Fazit

Das zweite Album von Nica & Joe bietet einige schöne Cover-Versionen, doch leider macht Joe diese mit seiner Opern-Stimme das eine oder andere Mal kaputt. Man muss schon Fan seiner Stimme bzw. des Musik-Stils sein, um daran Gefallen zu finden. Alles in allem ein recht solides Album, das aber nicht für lange Zeit im Gedächtnis bleiben wird.

Anspieltipps

Euphoria

Somebody That I Used to Now

Bed of Roses

Unfaithful

Artistpage

Nica-und-Joe.de

Tracks

1.Euphoria
2.Somebody That I Used to Know
3.There You'll Be (Sarai qui)
4.Someone Like You
5.Bed of Roses
6.Per te
7.Titanium
8.Unfaithful
9.I Don't Want to Miss a Thing
10.Wovon sollen wir träumen

Kevin Dave Surauf - myFanbase
20.11.2012

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