Adam Green & Binki Shapiro
"We were both going through transitional stuff, romantic dysfunction type situations. There was something existential about it; two people who are singing together but who are very isolated. There is something kind of funny about me writing Binki's breakup record and she writing mine. I would write something down and think, 'this is the perfect thing for Binki to say'. And I felt like she would have the same thoughts about me." – Adam Green
Adam Green ist schon so ein Phänomen. Während ihm in Europa und vor allem in Deutschland (fast) überall großer Erfolg gegönnt war, ist der US-Amerikaner in seiner Heimat nicht wirklich bekannt. Und dabei ist Green nicht nur eine Hälfte des fabelhaften Anti-Folk-Duos The Moldy Peaches gewesen, sondern hat in seiner bisher rund zehnjährigen Karriere schon so manch großartigen Song veröffentlicht ("The Prince's Bed", "Bluebirds", "Emily", "Pay the Toll", "Hard to Be a Girl", undundund). Seine unbeholfene Art, gepaart mit dieser unverkennbar tiefen Stimme und der oftmals so herrlichen Ironie seiner Texte, macht Green zu einer einzigartigen Gestalt im Musikgeschäft: Er ist ehrlich, er ist witzig und er schert sich mal überhaupt um gar nichts.
Die Kollaboration mit Binki Shapiro, ihres Zeichens kalifornische Stilikone und Frontsängerin der Band Little Joy, erscheint daher wie ein logischer Schritt in der Entwicklung des Adam Green. Es war nach so vielen Soloalben vielleicht tatsächlich wieder Zeit, in der Zusammenarbeit mit einer anderen Künstlerin neue Inspiration zu suchen und dies geschieht mit diesem Album auch. Die Entstehungsgeschichte ist dabei eine eigentlich ganz simple: Green lernte Shapiro kennen, als er für Little Joy als Support spielte und war sogleich von ihrer Stimme fasziniert. Beide gerieten in Beziehungskrisen: Green trennte sich von seiner Frau Loribeth Capella, Shapiro später von Ex-Strokes-Drummer Fabrizio Moretti. Und so beschlossen sie, eine Platte darüber zu machen. Sie schrieben sich gegenseitig Trennungssongs und heraus kam dieses kleine, aber sehr feine Album.
Textlich aber auch musikalisch bleibt Green dabei seinem Stil treu, obwohl er durch Shapiros Einfluss natürlich auch Neuland betritt. Doch insgesamt bewegt sich das Album im altbekannten Lo-Fi/Pop, untersetzt mit Einflüssen aus spätem 60er Americana. Was an dieser Zusammenarbeit jedoch am besten ist, ist schlicht und ergreifend die Kombination von Greens tief-brummigem Bass und Shapiros engelsgleichen Vocals. "Here I Am" verdeutlicht das ganz großartig, genauso "Just to Make Me Feel Good" oder auch "Pleasantries". Egal ob zweistimmig oder abwechselnd, beide Stimmen harmonieren perfekt, genauso wie die zwei Sänger privat miteinander. Aber auch wenn Shapiro allein am Mikrofon steht, wie etwa in "Casanova", "If You Want Me to" oder "Don't Ask for More" verfällt die Musik in diese ganz wunderbare träumerische Atmosphäre, die immer Greens Unterschrift trägt.
Fazit
Dieses Album von Adam Green und Binki Shapiro ist sicherlich ein Highlight unter den musikalischen Kollaborationen dieses Jahres. Dank der sowohl musikalischen als auch lyrischen und damit auch persönlichen Harmonie zwischen den beiden ist hier eine formvollendete und sehr schöne Platte entstanden, die zum Mitsingen und Dahinträumen perfekt geeignet ist und der man fast nur eines vorwerfen kann: die viel zu kurze Laufzeit.
Anspieltipps
Here I Am
Just to Make Me Feel Good
If You Want Me to
Don't Ask for More
Tracks
1. | Here I Am | |||
2. | Just to Make Me Feel Good | |||
3. | Casanova | |||
4. | Pity Love | |||
5. | If You Want Me to | |||
6. | Pleasantries | |||
7. | I Never Found Out | |||
8. | What's the Reward | |||
9. | Don't Ask for More | |||
10. | The Nighttime Stopped Bleeding |
Maria Gruber - myFanbase
22.01.2013
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 25.01.2013Genre: Pop, Independent, Folk & Country, Alternativ, Singer-Songwriter
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