B-Stinged Butterfly
“Mr. Davis, wollen Sie den hier anwesenenden Mr. Lewis zu Ihrem rechtmäßig …“ – „Ja, ich will!“ – „Und Sie, Mr. Lewis? Wollen Sie …“ – „Ja, ich will!“ – „Gut, dann bitte ich Mr. Hetfield und Mr. Eklundh um die Ringe … Danke! Sie dürfen einander nun …“ - „Ja, spinnt er denn, der Autor?“, werdet ihr euch jetzt denken! Mitnichten, lest einfach weiter…
So klingt es also, wenn Korn und Staind heiraten und Metallica und Freak Kitchen als Trauzeugen herhalten dürfen! B-Stinged Butterfly nennt sich eine Band, bestehend aus Daniel (Gesang), Mike (Drums), Marco (Gitarre) und Olivier (Bass), wobei die ersten beiden aus Deutschland und die anderen beiden aus Frankreich kommen. B-Stinged Butterfly nennt sich auch das Debüt-Album jener Band und ein B-Stinged Butterfly ziert auch das Cover-Art. Bereits 2004 kam das Album auf den französischen Musik-Markt, 2 Jahre sind vergangen, bis die Band auch für den deutschen Vertrieb ein Label fand. Uninteressante Fakten? Stimmt, also weiter zur Musik!
"Grind" brettert mit einem arschgeilen Riff los, auf dessen Power man im ganzen restlichen Lied wartet. Geil: Intro, Pre-Chorus, Bridge und Outro. Langweilig: Verse und Chorus. Sollte das nicht umgekehrt sein?! Und der Gitarren-Effekt in den Versen nervt gewaltig. Und der Effekt in "Anyway" nervt noch mehr. Außerdem das gleiche wie schon beim Opener: Der schwächste Teil im Song ist der Chorus!
Ein eher schwacher Einstieg also, doch "You Came" macht dann vieles richtig und bringt den ersten "echten" Chorus, eine fette Trash-Bridge und ein paar nette Breaks. Und dann kommt die Single "Know What You Hide" und zeigt, dass die Jungs Potential haben. Fette Riffs, eingängige Hooks, so muss guter Alternative Rock klingen! "Tierra Del Fuego" (Feuerland) ist ein nettes, aber belangloses Stück. Hab ich schon erwähnt, dass mich die Effekt-Spielereien nerven?
Was ich euch bisher vorenthalten habe: Wenn Sänger Daniel "ruhig" singt, klingt er wie Staind’s Aaron Lewis, wenn er aggressiver shoutet, bricht Korn’s Jonathan Davis durch. Und auch die Musiker klingen meistens den beiden Bands sehr ähnlich. Korn + Staind + eine Prise "St. Anger"-Metallica + ein Hauch Freak Kitchen – das ist der Sound, der mir meistens aus den Boxen entgegen kommt.
Aber weiter im Text … "Smile" hat wieder mal einige ordentliche Riffs in petto, wohingegen mich "I Belong" enttäuscht – langweilig und textlich schwach (kennt einer von euch das Wort "refind"? Daniel meint, das hieße "wieder entdecken" ;-)) mit Linkin Park-Anleihe – aber "Somewhere I Belong" als Songtitel wäre wohl doch zu dreist gewesen. Apropos Linkin Park … "Let Tha Monsta Through …" würde vom Titel her gut zu "Ppr:Kut”, "P5hng Me A*wy” und Konsorten passen. Hmmm … Hab ich schon erwähnt, dass mich die Effekte nerven?
"The Hole" könnte wirklich von Metallicas letzter Platte stammen, im Anschluss bringt "The Distance Between Us" dann die für mich erste wirkliche Überraschung auf der Platte: Akustische Gitarre und Gesang, keine Rhythmus-Fraktion. Denkste! Nach einer Minute wird die Ballade kaputt-getrasht. Passt aber gut zum doofen Text ("How will I know that I own you"). "Love Bizarre” hat einige gute Ansätze, kann aber im Gesamtbild nicht überzeugen. Dann borgen B-SB in "Hate Me" ein paar Riffs im Freak Kitchen Style aus. Und "I hate me" ist grammatisch nicht ganz korrekt – nachsitzen, meine Lieben!
Für "Sad" werden dann zum ersten Mal Gitarren-Effektgeräte ausgepackt (haha!), bevor mich "Désespoir" (Verzweiflung) mit französischem Text wieder ein wenig überraschen kann – wer von euch hat schon Mal Alternative Rock auf Französisch gehört?! Was allerdings noch überraschender ist: "Désespoir" = "Know What You Hide" + französischer Text – deutscher Text – Intro. Seltsam – ein Blick auf die Hülle macht die Sache klarer: Dieser Song war in Frankreich Single.
Schön, und jetzt wollt ihr ein Urteil? B-SB sind nicht schlecht. Was fehlt, sind etwas mehr Eingängigkeit (sieht man mal von "Know What You Hide" ab) und vor allem Eigenständigkeit – Korn und Staind sind gute Vorbilder, aber wer will schon eine (durchschnittliche) Kopie bleiben? Auf der Haben-Seite stehen somit einige gute Riffs und ein paar nette Ideen in Sachen Songwriting. Und nächstes Mal wünsch ich mir weniger platte Texte, die nicht auf den ersten Blick verraten, worum es geht und die sich nicht immer um die Thematik "who’s to blame" drehen und bitte etwas weniger nervtötende Effekte. Deshalb gibt’s erst mal 3 Sterne von mir. Und vielleicht werden meine Wünsche ja schon bald erfüllt – das Album ist ja schon 2 Jahre alt und was man so hört, basteln die Jungs schon am Nachfolger … Ich bin mal gespannt!
Anspieltipps:
"Know What You Hide / Désespoir"
"Smile"
Tracks
1. | Grind | |||
2. | Anyway | |||
3. | You Came | |||
4. | Know What You Hide | |||
5. | Tierra Del Fuago | |||
6. | Smile | |||
7. | I Belong | |||
8. | Let Tha Monsta Through ... | |||
9. | The Hole | |||
10. | The Distance Between Us | |||
11. | Love Bizarre | |||
12. | Hate Me | |||
13. | Sad | |||
14. | Désespoir |
Clemens - myFanbase
26.03.2006
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 10.03.2006Genre: Rock
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