Lindsey Stirling
Spätestens seit David Garret hat die Violine als musikalischer Schwerpunkt wieder ein Standing in den Charts, in die sich auch Vanessa Mae und andere Künstler vereinzelt vorgewagt haben. In den USA hat sich via YouTube (seit 2007) und "America's Got Talent" (2010) eine junge Künstlerin einen Namen gemacht, die nicht nur am Instrument eine Virtuosin ist, sondern ein nahezu neues Genre geschaffen hat, indem sie Modern Dance in ihre Performances einfließen lässt. Die Rede ist von der jungen Lindsey Stirling (Jahrgang 1986), die 2013 auch den Angriff auf den deutschen Markt macht und ihre erste CD veröffentlicht.
Dubstep ist das Zauberwort, wenn man zu umschreiben versucht, was Lindsey Stirling nun eigentlich zur Besonderheit macht, die schon 220 Millionen Videoaufrufe zur Folge hatten. Klassik trifft auf Tanz, die Violine wird von einem Beat begleitet, der in jeder Diskothek die Basis darstellt. Das ist definitiv ungewohnt und dadurch so anders neu, dass man sofort aufmerksam wird. Dabei nutzt Lindsey Stirling nicht einfach bekannte Melodien, die sie nachspielt, sondern kreiert ganz eigene Kompositionen. Damit ist die Musik natürlich viel persönlicher, auch wenn das bei rein instrumentalen Stücken, aus dem das gesamte Album besteht, schwerer nachvollziehbar ist, als wenn man sich an Texten orientieren könnte. Hierbei lohnt sich aber ein Blick ins Booklet, das Beschreibungen von Stirling zu den einzelnen Stücken enthält.
So kann man sich also der Violine hingeben, das Tempo bestaunen und die unterschiedlichen Stimmungen wirken lassen, welche die Songs transportieren. Dabei wippt der Fuß immer auch ein bisschen mit. Ein Manko ist hierbei sicherlich die Abwechslung, weil sich Beat und Violine mit der Dauer dann doch irgendwie abnutzen und die verschiedenen Melodien nicht so viel Variabilität für das ungeübte Klassikohr hergeben. Es ist also nicht unbedingt eine CD, die man intensiv hört. Vielmehr kann man sie in Endlosschleife laufen lassen und nebenbei lesen, Hausaufgaben machen oder wunderbar abwaschen. Die Musik hat aber auch etwas Meditatives, sodass man auch einfach nur die Augen schließen und die Zeit vergessen kann.
Nun muss man an dieser Stelle trotzdem hinterfragen, inwieweit eine CD überhaupt diese Kunstform richtig zu transportieren weiß, denn eigentlich ist es elementar, den Tanz, diese vollkommene Hingabe zur Musik, auch zu sehen. Darüber hinaus sind die Videos an sich schon traumhaft inszeniert, wovon man sich auf YouTube weiterhin ein Bild machen kann (und sollte). All dies kann die CD beim Hören natürlich nicht liefern und es ist eigentlich auch unverständlich, warum die CD nicht noch mit einer DVD ergänzt bzw. die CD im PC durch Videos ergänzt wurde. Das ist wirklich schade, denn es bleibt die Frage, warum man sich die CD kaufen sollte, wenn man die Musik via Youtube doch viel besser bestaunen kann.
Fazit
Die CD bietet wunderbar virtuose und moderne Violinenmusik, die zum Tanzen einlädt und die Möglichkeiten des Instrumentes offenbart. Trotzdem wird das Album Lindsey Stirling nur zu einem kleinen Teil gerecht, weil die Stärken und Besonderheiten dieser Künstlerin ohne Bild eigentlich nicht auskommen.
Anspieltipps
Electric Daisy Violin
Moon Trance
Elements
Spontaneous Me
Artistpage
Tracks
1. | Electric Daisy Violin | |||
2. | Zi-Zi's Journey | |||
3. | Crystallize | |||
4. | Song Of The Caged Bird | |||
5. | Moon Trance | |||
6. | Minimal Beat | |||
7. | Transcendence | |||
8. | Elements | |||
9. | Shadows | |||
10. | Spontaneous Me | |||
11. | Anti Gravity | |||
12. | Stars Align |
Emil Groth - myFanbase
06.02.2013
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (US): 25.09.2012Veröffentlichungsdatum (DE): 08.02.2013
Genre: Klassik, Dance-Pop
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