Rumours (35th Anniversary Edition)

Es ist schon ein wenig komisch, wenn Stevie Nicks sagt: "Es sieht so aus, als würde 2013 das Jahr von Fleetwood Mac werden." Immerhin existiert diese Band seit sechsundvierzig Jahren, zwischen ihrer letzten Welttournee und der jetzigen liegen lediglich vier Jahre. Doch zum einen sagte Stevie Nicks auch, dass sie es genoss, sich noch einmal "Rumors" anzuhören und dass sie dachte, Mensch, dieser Band müsse sie beitreten, jetzt, wo sie seit 1975 dabei ist, und zum anderen wird noch eine andere Hausnummer gefeiert: Besagtes "Rumors" wird im Jahre Fleetwood Macs fünfunddreißig.

Als das legendäre Album aufgenommen wurde, war die Band noch um eine Person reicher, Christine McVie. Es war nicht ihre Trennung von John McVie (die zur selben Zeit wie die zwischen Stevie Nicks und Lindsay Buckingham während der "Rumors"-Aufnahmen stattfand), die sie die Band verlassen ließ, und die Sängerin ging im Guten. Wahrscheinlich hört sie die gerade erschienene Pappbox (gefüllt mit drei CDs) mit demselben Genuss wie ihre Ex-Kollegin.

Verdenken kann man es ihnen nicht: Fleetwood Mac waren eine Band mit unterschiedlichen Einflüssen. Optisch passten sie nicht so gut zusammen wie andere Bands ihrer Zeit, durch die Pärchenbildung dann doch wieder. Und: Es waren zur Zeit des Grammy-prämierten Albums drei Jungs aus England und zwei Mädels aus Kalifornien. Das hört man. Die Engländer liebten den Blues ("Never Going Back" beispielsweise ist eine vor Trauer triefende Akustikballade). Die Lebensfreude der Goldstaatler (und den Ort der Aufnahmen) hört man in "Don't Stop Thinking About Tomorrow" und "Second Hand News".

Doch gerade durch das Drama im Privaten der Band wird "Rumors" zu dem, was es heute ist. Das Ende der Beziehungen spürt man vor allem in "You Can Go Your Own Way" und "I Don't Want to Know". Für Christine McVies "Oh Daddy" wurde die Westerngitarre (die man schon aus "The Chain", dafür dort mit Chor, kennt) und die Stimme der einsamen Wölfin ausgepackt. Psychodelic light wird es in "Dreams". Weniger schwere Kost ist dafür das coole "You Make Loving Fun" mit einer extrem starken Gitarre.

Fazit

Unsere Generation sollte Fleetwood Mac nicht nur durch "Glee" kennen, als T-Shirt-Motiv bei H&M oder als Inspirationsquelle der Band Planes (von Placebo-Drummer Steve Forrest). Man sollte "Rumors" hören, denn das Album klingt immer noch frisch, wie gerade auf den Markt gekommen. Jahreszahlen hin oder her. Vielleicht sind genau dafür Re-Releases gut: Die Fans bekommen Bonusmaterial (wie Liveaufnahmen aus der 1977er "Rumors"-Welttour) und neue Fans werden akquiriert? Das kann nur vom Vorteil sein für mehr guten Musikgeschmack in der Welt!

Anspieltipps

Second Hand News

You Make Loving Fun

Don't Stop Thinking About Tomorrow

I Don't Want to Know

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FleetwoodMac.com

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