Now What?!
Ein KISS-Produzent, eine Orgel in bester "In Rock"-Manier und ein Ian Gillan, der selten besser gesungen hat: Now What?!
Deep Purple sind keine Band, bei der sich die Instrumente nahtlos in einen Klangteppich einfügen. Jeder der fünf Briten will gehört werden. Vor allem die Orgel drängt sich gerne in den Vordergrund. Aber das macht Deep Purple vor allem in der heutigen Zeit einzigartig. So ein schnödes Keyboard wird niemals an eine wilde Orgel herankommen!
Obwohl sich niemand zurückhält, gibt es auf "Now What?!" dennoch ruhige Momente, vor allem, wenn "Above and Beyond" (Neben "Uncommon Man" das zweite Lied, das dem verstorbenen Gründungsmitglied und Orgelgenie Jon Lord gewidmet wurde) zu "Blood from a Stone" wird – insgesamt zwei wahnsinnig schöne Balladen. Ein ausgeglichenes, straight-forward-Rock'n'Roll-Stück ist hingegen "Hell to Pay" – und das ist wichtig bei einer Band, die man vor allem für "Smoke on the Water" oder "Highway Star" kennt. Doch richtig viel wird es bei "Weirdistan" – Verzerrer trifft auf Feedback trifft auf noch eine Oktave höher, die auf einer Schiefertafel herumkratzt. Dabei dreht es sich im Text vor allem um unsere verschrobene Zeit – also dürfte die Soundkulisse dazu schon passen.
Auf den letzten Alben "Rapture of the Deep" und "Bananas" waren derart starke Psychodeliceinflüsse kaum zu finden gewesen. Wer als Produzenten aber Bob Ezrin verpflichtet, der ausgerechnet an Pink Floyds "The Wall" beteiligt gewesen war, wird wohl wissen, wohin die Reise gehen muss. Und da Ezrin auch schon mit Alice Cooper gearbeitet hat – der wiederrum das Vorprogramm auf der 2006er Deep-Purple-Tour bestritt –, ist vor allem das Stück "Vincent Price" überladen mit psychodelischen Effekten der Horrorklasse.
Schauderhaft kommt dieser Song rüber, der eine Hommage an den Mann ist, der als Schauspieler und Autor vor allem im Bereich des Gruseligen tätig war, uns allen bekannt als die Erzählstimme aus Michael Jacksons "Thriller". Dabei entfaltet Ian Gillans Stimme weitere Facetten. Überhaupt kommt der ohnehin extrem virtuose Sänger noch extrem virtuoser daher, lässt keine Höhe, keine Tiefe aus. Wie der 67-Jährige das wohl live meistern wird? Vermutlich auf jeden Fall barfuss.
Fazit
Das erste Studioalbum nach acht Jahren klingt, als wären Deep Purple nie weg gewesen – und würden ewig so weitermachen. Irgendwann hat man ja auch bei den Rolling Stones aufgehört zu sagen, "diese Tour wird die letzte sein!" Aber für den Fall der Fälle – trotzdem Tickets für den Herbst sichern!
Anspieltipps
Hell to Pay
Above and Beyond
Blood from a Stone
Artistpage
Tracks
1. | A Simple Song | |||
2. | Weirdistan | |||
3. | Out of Hand | |||
4. | Hell to Pay | |||
5. | Bodyline | |||
6. | Above and Beyond | |||
7. | Blood from a Stone | |||
8. | Uncommon Man | |||
9. | Après Vous | |||
10. | All the Time in the World | |||
11. | Vincent Price |
Simone Bauer - myFanbase
10.06.2013
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 26.04.2013Genre: Rock
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